Im CAS Operational Philanthropy, das im Januar 2023 am Geneva Centre for Philanthropy der Universität Genf startet, wirft im Modul «Interacting with regional Philanthropic Realities» einen frischen Blick auf die Philanthropie und die Entwicklung aus lokaler, nicht westlicher Perspektive. Das Modul beleuchtet die Entkolonialisierung der Philanthropie. Um Projekte erfolgreich und ethisch über Grenzen und Kulturen hinweg zu entwickeln, müssen philanthropische Organisationen solide Beziehungen zu lokalen Basisbewegungen oder lokalen NGOs aufbauen. Mit dem Modul will man sich auf Strategien konzentrieren, die lokale Stellen in die Projektplanung von Organisationen und Analysen einbeziehen und potenzielle unbeabsichtigte Folgen antizipieren. Es befasst sich auch mit der aktuellen Debatte über die Legitimität der Philanthropie, die zu gut gemeinten, aber schlecht geplanten grenzüberschreitenden philanthropischen Initiativen führt.
Gul Rukh Rahman, Direktorin der Empowering Families for Innovative Philanthropy Foundation (ERFIP) und Speakerin des Moduls, sagt im Online-Interview mit The Philanthropist: «An sich ist an der globalen Philanthropie nichts auszusetzen. Es ist jedoch höchst bedenklich, dass alle Entscheidungen in anderen Ländern als in der Empfängergemeinschaft respektive dem Empfängerland getroffen werden.» Sie spricht über das Nord-Süd-Gefälle, Fallschirm-Philanthropie und über globale Philanthropie und Abhängigkeitskultur.