Best Prac­tice bei der Umset­zung der Vermögensanlage

In der Vermögensanlage geht es erstens um die Festlegung einer adäquaten Anlagestrategie und zweitens um deren effiziente und interessenwahrende Umsetzung. Der Schlüssel dazu liegt in der Ausschreibung der Vermögensverwaltung im Wettbewerb.

Spon­so­redc‑alm

Das A und O: eine voll­stän­dige Mandatsspezifikation

Grund­lage der Ausschrei­bung bildet eine detail­lierte und voll­stän­dige Spezi­fi­ka­tion des Vermö­gens­ver­wal­tungs­man­dats. Zunächst ist dafür die eigene Anla­ge­stra­te­gie in eine Mandats­stra­te­gie umzu­le­gen. Zur Mandats­spe­zi­fi­ka­tion gehört auch die Defi­ni­tion einer mess­ba­ren Mandats­bench­mark. Entschei­dend ist die Vorgabe des Anla­ge­stils: Dabei ist fest­zu­le­gen, ob das Mandat mit einem akti­ven Bewirt­schaf­tungs­stil umge­setzt werden soll, der auf die Erwirt­schaf­tung eines Mehr­werts gegen­über der Bench­mark ausge­rich­tet ist, oder aber mit einem index­ori­en­tier­ten Anla­ge­stil, der die möglichst steuer- und kosten­ef­fi­zi­ente Vermö­gens­an­lage bezweckt. Die Vorgabe von bei der Vermö­gens­an­lage zu berück­sich­ti­gen­den Nach­hal­tig­keits­kri­te­rien ist eben­falls Teil der Defi­ni­tion des Anla­ge­stils. Schliess­lich ist die Vorgabe der Anla­ge­instru­mente entschei­dend: Soll das Mandat mittels Direkt­an­la­gen oder mittels Kollek­ti­v­an­la­gen (Fonds, ETF) umge­setzt werden. Für eine Umset­zung mit Kollek­ti­v­an­la­gen spre­chen – gerade bei Mandats­ver­mö­gen bis 100 Millio­nen Fran­ken – eine rasche Diver­si­fi­ka­tion, Kosten- und Steu­er­vor­teile und schliess­lich eine einfa­che und über­sicht­li­che Wertschriftenorganisation.

Ausschrei­bung im Wettbewerb

Um im Markt eine kompe­ti­tive Vermö­gens­ver­wal­tungs­lö­sung zu erzie­len, sind bei der Mandats­aus­schrei­bung mindes­tens drei Konkur­renz­of­fer­ten einzu­ho­len. Auf der Grund­lage der Mandats­spe­zi­fi­ka­tion wird den poten­zi­el­len Anbie­tern ein struk­tu­rier­ter Frage­bo­gen – im Fach­jar­gon «Request for Propo­sal» – vorge­legt, mit dem die wesent­li­chen Leis­tungs­merk­male des Ange­bots abge­fragt werden. Bei der Ausschrei­bung und Evalua­tion akti­ver Vermö­gens­ver­wal­ter kommen dabei die soge­nann­ten «5P»-Kriterien Perfor­mance, Preis, Prozess, Perso­nen und Produk­tei­gen­schaf­ten zum Tragen. Wenn ein nach­hal­ti­ger Anla­ge­stil verfolgt werden soll, sind die gewünsch­ten Nach­hal­tig­keits­kri­te­rien im Frage­bo­gen spezi­fisch zu adressieren.

Trend zu inde­xier­ten Mandatslösungen

Bei gros­sen, insti­tu­tio­nel­len Anle­gern wie bspw. den Pensi­ons­kas­sen lässt sich ein Trend zur inde­xier­ten, kosten- und steu­er­ef­fi­zi­en­ten Umset­zung der Vermö­gens­an­lage beob­ach­ten. Der Inde­xie­rungs­an­satz kann sich dabei an den effek­ti­ven Grös­sen­ver­hält­nis­sen bzw. der Markt­ka­pi­ta­li­sie­rung der im Mandat zusam­men­ge­fass­ten Wert­schrif­ten ausrich­ten oder aber auch Nach­hal­tig­keits­kri­te­rien berück­sich­ti­gen. Bei der Ausschrei­bung und Evalua­tion inde­xier­ter Vermö­gens­ver­wal­tungs­man­date rückt die Preis­frage in den Vorder­grund. Kein Wunder sind der Bieter­wett­be­werb und das Preis­ge­füge in der inde­xier­ten Vermö­gens­ver­wal­tung im Gegen­satz zur akti­ven Vermö­gens­ver­wal­tung in hohem Masse trans­pa­rent und homo­gen. In Abhän­gig­keit des ausge­schrie­be­nen Mandats­vo­lu­mens lässt sich ziem­lich exakt voraus­sa­gen, wie das resul­tie­rende Preis­ge­füge aussieht. In der Darstel­lung rechts oben sind die scharf verhan­del­ten Gebüh­ren­ta­rife der vom unab­hän­gi­gen Bera­tungs­un­ter­neh­men c‑alm AG im Zeit­raum 2013 bis 2022 durch­ge­führ­ten Mandats­aus­schrei­bun­gen illustriert.

Eine umfas­sende Beur­tei­lung aller Kosten- und Steu­er­kom­po­nen­ten in der Vermö­gens­ver­wal­tung hat aber seine Tücken und erfor­dert entspre­chende Kennt­nisse: Neben dem Vermö­gens­ver­wal­tungs­ta­rif und den Depot­ge­büh­ren sind zunächst die Produkt­kos­ten der im Mandat einge­setz­ten Kollek­ti­v­an­la­gen wesent­lich: dabei kann man sich auf die Auswer­tung der je Kollek­ti­v­an­lage ausge­wie­se­nen Total Expense Ratio (TER) abstüt­zen. Wesent­lich ist zudem die Ermitt­lung der Wech­sel- bzw. Einstiegs­kos­ten ins Mandat. Diese können insbe­son­dere dann ins Gewicht fallen, wenn ein bereits bestehen­des Anlage-Setup in ein neues Vermö­gens­ver­wal­tungs­man­dat über­führt werden soll: Dann fallen nämlich nicht nur Inves­ti­ti­ons­kos­ten bei der neuen Mandats­lö­sung, sondern zusätz­lich Deves­ti­ti­ons­kos­ten der bestehen­den Wert­schrif­ten an. Die expli­zite Prüfung von Sach­ein­lie­fe­run­gen im Rahmen der Ausschrei­bung kann diese Wech­sel­kos­ten erheb­lich mindern.

Quelle: Verhan­delte Mandats­kos­ten in bps vom Volu­men (Staf­fel­ta­rif + TER Produkt­kos­ten + MwSt.) der c‑alm seit 2013

Und nun: Make or buy?

Unab­hän­gige Bera­tungs­un­ter­neh­men wie dasje­nige des Autors bieten ihre Fach­ex­per­tise bei Ausschrei­bun­gen auf Hono­rar­ba­sis zur Verfü­gung. Je nach Komple­xi­tät der Mandats­spe­zi­fi­ka­tion und des Ausschrei­bungs­ge­gen­stands belau­fen sich die einma­li­gen Hono­rar­kos­ten auf rund 15’000 bis 30’000 Fran­ken. Je grös­ser das Mandats­vo­lu­men, je spezi­fi­scher die Mandats­spe­zi­fi­ka­tion und je komple­xer sich die Wert­schrif­ten­über­füh­rung des bestehen­den Setups ins neue Mandat gestal­tet, umso eher macht eine Bera­ter­un­ter­stüt­zung Sinn. Für klei­nere Mandats­vo­lu­men von 0,5 bis 30 Millio­nen Fran­ken bietet das Webpor­tal
www.economico.ch seit 1. Juli 2023 aber kosten­los eine leis­tungs­fä­hige Infra­struk­tur, um eigen­ver­ant­wort­lich unter Wett­be­werbs­be­din­gun­gen eine trans­pa­rente und kompe­ti­tiv gepreiste Vermö­gens­ver­wal­tungs­lö­sung zu evalu­ie­ren. Das Portal erlaubt die Eingabe Ihrer indi­vi­du­el­len Anla­ge­stra­te­gie und die Spezi­fi­ka­tion des von Ihnen gewünsch­ten Anla­ge­stils (inde­xiert oder ESG) und vergleicht sodann die Ange­bote verschie­de­ner Banken und Vermögensverwalter. 

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