Wirkungsanlagen werden häufig als Anlagen definiert, die sowohl eine finanzielle als auch eine sozial-ökologische Rendite anstreben. Die Renditen sollten gemessen und bewusst angestrebt werden. Solche Anlagen gibt es in der Form von klassischen Finanzinstrumenten wie beispielsweise Darlehen. Mit dem Aufkommen von Wirkungsanlagen sind aber auch neue Finanzinstrumente wie Social Impact Bonds entstanden und auch komplexere Konstrukte wie bedingte Konvertierungen können dazu dienen, das Ziel einer sozial-ökologischen und finanziellen Rendite zu verknüpfen. Wirkungsanlagen werden zudem in der Form von Fonds angeboten: Mikrofinanzfonds sind hierfür ein bekanntes Beispiel.
Stiftungen und Wirkungsanlagen
Wie der Leitfaden «Mit Wirkung anlegen» zeigt, stellen Wirkungsanlagen für Stiftungen eine Chance dar, sie sind aber auch mit Herausforderungen verbunden. Die Chance besteht darin, aus den vorhandenen Mitteln den Zweck möglichst umfassend umzusetzen. Der Spielraum hängt dabei von Vorgaben aus der Stiftungsurkunde, dem Zweck als auch den rechtlichen Rahmenbedingungen ab. So wie es ganz unterschiedliche Stiftungen gibt, gibt es auch ganz unterschiedliche Wirkungsanlagen. Für Stiftungsräte oder Geschäftsführende von Stiftungen gilt es folglich herauszufinden, ob und wenn ja in welcher Form Wirkungsanlagen zur eigenen Stiftung passen. Im Leitfaden werden hierfür fünf Fragen vorgestellt, die dabei helfen, sich selbst zu verorten und Chancen und Herausforderungen zu erkennen.
Sieben Schritte zur Wirkungsanlage
Das letzte Kapitel des Leitfadens präsentiert anhand von sieben Schritten, wie vorgegangen werden kann, wenn Wirkungsanlagen ins Portfolio aufgenommen werden sollen (siehe Abbildung). Da der Leitfaden modular aufgebaut ist, kann auch mit diesem Kapitel eingestiegen werden. Die sieben Schritte sind in der Grafik abgebildet. Zusammenfassend werden hier folgende drei zentrale Punkte daraus festgehalten:
- Festlegung der Ziele: Weshalb möchte die eigene Stiftungen Wirkungsanlagen ins Portfolio aufnehmen? Welche sozial-ökologischen und finanziellen Ziele werden damit verfolgt? Idealerweise werden solche Ziele schriftlich festgehalten.
- Es sollte überprüft werden, ob es vor der Umsetzung noch weitere Kompetenzen, eine Anpassung des Anlagereglements oder rechtlicher Abklärungen bedarf.
- Auch wenn die Überprüfung als letzter Schritt erfolgt, sollte dieser Schritt schon früh eingeplant werden. Wie lässt sich insbesondere die sozial-ökologische Rendite messen? Was passiert, wenn man selbst aus der Investition aussteigt? Dies sind Fragen die relevant sind, um nachhaltig Wirkung zu erzielen.
Der Leitfaden «Mit Wirkung anlegen: Ein Leitfaden für Stiftungen» entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen der Alternativen Bank Schweiz (ABS) und dem Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel. Er kann kostenlos auf den Seiten der ABS und des CEPS auf Französisch und Deutsch heruntergeladen werden.
Download «Mit Wirkung anlegen: Ein Leitfaden für Stiftungen»