Speicherwasserkraft steigern und zugleich zusätzliche Eingriffe in die Natur möglichst klein halten: Dieses Ziel hat der Runde Tisch Wasserkraft erreicht. Die beteiligten Umweltverbände unterzeichneten die Absichtserklärung zum gezielten Ausbau der Speicherwasserkraft, zusammen mit Vertreter*innen der Energiewirtschaft, des Bunds und den Kantonen. Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte die wichtigen Akteur*innen im Bereich der Wasserkraft zum runden Tisch eingeladen.
Behörden, Wirtschaft und Umweltverbände
«Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist notwendig. Zugleich können wir nicht ignorieren, dass die Biodiversität an und in den Gewässern in einem höchst kritischen Zustand ist. Der Ausbau der Erneuerbaren und der Schutz von Natur und Landschaft müssen daher Hand in Hand gehen», sagte Ursula Schneider Schüttel, Präsidentin von Pro Natura Schweiz. Zusammen mit dem WWF Schweiz und dem Schweizerischen Fischerei-Verband hat Pro Natura Schweiz die Absichtserklärung unterzeichnet. Das Ziel ist klar: Die Bekämpfung des Klimawandels soll nicht zu Lasten der Biodiversität geschehen.
Nur im Dialog kommen wir voran und meistern die Herausforderungen der Energiewende gemeinsam.
Thomas Vellacott, WWF Schweiz
Für die Energiewende in der Schweiz kommt der Wasserkraft eine entscheidende Rolle zu. Das ist allerdings eine Herausforderung. Denn schon heute ist die Biodiversität am und im Wasser schlecht. Es sei im konstruktiven Dialog gelungen, aufzuzeigen, wie die Speicherwasserkraft ausgebaut werden könne und dabei zusätzliche Eingriffe in die Natur minim bleiben. Deswegen äusserten sich die Umweltverbände positiv. «Nur im Dialog kommen wir voran und meistern die Herausforderungen der Energiewende gemeinsam», sagte Thomas Vellacott, CEO WWF Schweiz. «Der Runde Tisch hat gezeigt, dass es möglich ist aufeinander zuzugehen und ein ausgewogenes Ergebnis zu erzielen, ohne dass bestehende Schutzbestimmungen aufgeweicht werden müssen.»
15 Projekte
Der Runde Tisch Wasserkraft setzt auf bestehende Standorte, die bereits vorbelastet sind. So ist die Erhöhung einer bestehenden Staumauer einem Eingriff in eine noch unberührte wertvolle Natur vorzuziehen. 15 solcher Standorte hat der Runde Tisch definiert. Gleichzeitig hat er Empfehlungen als Ausgleichsmassnahmen formuliert. Damit soll der Wasserkraft gesteigert und gleichzeitig die Biodiversität geschützt werden. Roberto Zanetti, Präsident Schweizerischer Fischerei-Verband, sagte: «Werden die Absichten des Runden Tischs umgesetzt, kann die ökologische Sanierung der bestehenden Wasserkraftwerke vorangetrieben und ausreichend finanziert werden — ein Meilenstein für den Gewässerschutz.»