Das diesjährige Stiftungsbarometer zeigt: Stiftungen nutzen zunehmend die digitale Kommunikation – auch die sozialen Medien.
Waren noch vor wenigen Jahren viele Stiftungen digital wenig präsent, so zeigt das Stiftungsbarometer 2022, dass heute 91 Prozent der befragten Stiftungen eine Internetseite betreiben. Auch die sozialen Medien gewinnen an Bedeutung. «Heute ist die Hälfte der Stiftungen auf LinkedIn aktiv», sagt Hansjörg Schmidt, Leiter Stiftungen bei der Zürcher Kantonalbank. Er sieht eine klare Entwicklung: «Vor einem Jahr war erst ein Drittel der Stiftungen auf LinkedIn.» 43 Prozent der Stiftungen nutzen Facebook und 36 Prozent Instagram. Überhaupt noch nicht in den sozialen Medien vertreten sind 36 Prozent der Stiftungen.
Personal finden
Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen sehen die Stiftungen insbesondere bei der
Bürokratie Verbesserungspotenzial. 53 Prozent wünschen sich weniger Bürokratie bei der Stiftungsaufsicht und anderen Behörden. Für Hansjörg Schmidt ist dieser Wunsch nachvollziehbar. Schliesslich sind bei vielen Stiftungen und ehrenamtlichen Stiftungsrät:innen die zeitlichen und personellen Ressourcen extrem knapp. Bei der Honorierung von Mitgliedern des Stiftungsrates – ein Thema, das die Stiftungen schon länger beschäftigt – wünschen 27 Prozent der Stiftungen erweiterte Möglichkeiten. Topherausforderung bleibt die Finanzierung bzw. das Fundraising. 45 Prozent der Stiftungen, ebenso viele wie im Vorjahr, bestätigen dies. Die Öffentlichkeit mit den eigenen oder geförderten Projekten zu erreichen, ist für 27 Prozent eine Herausforderung. Während die Suche nach Stiftungsrät:innen 19 Prozent herausfordert, ist die Personalfindung bei den Mitarbeitenden schwieriger geworden. 20 Prozent nennen diese Herausforderung. Dieser Wert hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Wirkung messen
Um die Wirkung der Arbeit zu messen, setzen 33 Prozent auf ein internes System. 11 Prozent vertrauen auf eine externe Evaluation. Der Rest ist nicht bzw. noch nicht aktiv in diesem Bereich. Von den Stiftungen, welche die Wirkung messen, erachten 66 Prozent den hohen internen Aufwand dafür als besonders belastend. Beim Nutzen der Wirkungsmessung geben 55 Prozent an, dass die Ergebnisse ihnen Klarheit über mögliches Verbesserungspotenzial gegeben hat. An der diesjährigen Umfrage haben 161 Stiftungen teilgenommen. 43 Prozent sind operativ tätig, 33 Prozent fördernd und 24 Prozent beides.
Stiftung-Schweiz, das Magazin DIE STIFTUNG, die Zürcher Kantonalbank und proFonds realisieren gemeinsam das jährliche Stiftungsbarometer.
Auf welchen Social-Media-Kanälen sind Sie aktiv?
«Heute ist die Hälfte der Stiftungen auf LinkedIn aktiv.»