Regionales Saatgut, Mähen, Verteilen, Bild: Pro Natura / Jan Guerke

Regio Flora: Regio­na­les Saat­gut für mehr Biodiversität

Seit zehn Jahren fördert das von Pro Natura lancierte Projekt «Regio Flora» die Artenvielfalt mittels Direktbegrünung mit regionalem Saatgut. Die Plattform bringt Spender- und Empfängerflächen zusammen und unterstützt Fachleute aus Landwirtschaft, Naturschutz, Garten- und Strassenbau mit praktischen Informationen. In diesem Jahr hat Regio Flora zudem eine neue Geschäftsstelle eröffnet.

Jedes Jahr werden in der Schweiz hunderte Hektaren Grün­land neu ange­legt, etwa auf Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen in der Land­wirt­schaft, auf Böschun­gen im Stras­sen­bau oder im Rahmen von Bauvor­ha­ben. Meist werde dazu jedoch stan­dar­di­sier­tes Saat­gut verwen­det, das nur selten zum regio­na­len Arten­pool passe, schreibt Pro Natura: «Dies führt auf lange Sicht zur Verfäl­schung der regio­nal­ty­pi­schen Pflan­zen­zu­sam­men­set­zung und zur Verar­mung der gene­ti­schen Viel­falt im Grünland.» 

Um dieser Entwick­lung entge­gen­zu­wir­ken, lancierte Pro Natura vor zehn Jahren das Projekt «Regio Flora». Es will die regio­nale Arten­viel­falt im Wies­land durch vermehrte Direkt­be­grü­nun­gen fördern. Bei der Direkt­be­grü­nung wird entwe­der das Mahdgut einer Spen­der­flä­che auf einer möglichst nahe­ge­le­ge­nen Empfän­ger­flä­che ausge­bracht (Heugras­saat), oder das regio­nale Saat­gut einer arten­rei­chen Spen­der­flä­che wird für eine Aussaat verwen­det. Beide Metho­den dienen dazu, lokal­ty­pi­sche Pflan­zen­ar­ten und ihre gene­ti­schen Eigen­schaf­ten zu erhalten. 

Höhere Arten­viel­falt

Das Projekt zeige Erfolge, schreibt Pro Natura: Seit der Lancie­rung von Regio Flora werde die Direkt­be­grü­nung mit regio­na­lem Saat­gut von immer mehr Land­wirt­schafts­be­trie­ben sowie von Fach­leu­ten aus Natur­schutz, Garten- und Stras­sen­bau ange­wen­det. Unter­su­chun­gen hätten erge­ben, dass Flächen, die mit Mahdgut begrünt wurden, tenden­zi­ell eine höhere Arten­viel­falt aufweise als mit Stan­dard­saat­gut begrünte Flächen. 

Regio­na­les Saat­gut, Mähen, Vertei­len, Bild: Pro Natura / Jan Guerke 

Auf der Inter­net­platt­form regioflora.ch sind aktu­ell Spen­der­flä­chen für Direkt­be­grü­nun­gen in 18 Kanto­nen aufge­schal­tet. Im April wurde zudem eine neue Geschäfts­stelle eröff­net, die vom Bundes­amt für Land­wirt­schaft für mindes­tens vier Jahre finan­ziert wird. Die Geschäfts­stelle ist beim Depar­te­ment für Agrar‑, Forst- und Lebens­mit­tel­wis­sen­schaf­ten der Berner Fach­hoch­schule in Zolli­kofen angesiedelt. 

Regio Flora wurde von Pro Natura initi­iert und in Zusam­men­ar­beit mit dem Bundes­amt für Umwelt BAFU, dem Bundes­amt für Land­wirt­schaft BLW, der land­wirt­schaft­li­chen Bera­tungs­zen­trale AGRIDEA, Info Flora, der Arbeits­ge­mein­schaft zur Förde­rung des Futter­baus AGFF sowie 15 Kanto­nen entwickelt.

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