Bild: Matthias Sorg

Pro Natura: Natur­idylle nur noch dank künst­li­cher Belüftung?

Die heissen Temperaturen setzen den Tieren in den Gewässern zu. Pro Natura sagt, was notwendig ist, um die Gewässer bei der Adaption an den Klimawandel zu unterstützen.

Für viele Menschen ist das kühle Nass die letzte Rettung, um der Hitze zu entkom­men. Für viele Tiere ist die Tempe­ra­tur eines einst kühlen Gewäs­sers unter­des­sen zu hoch. «Zu heiss für viele Lebe­we­sen und gleich­zei­tig ideal für das Wachs­tum vieler Algen», schreibt Pro Natura. Idyl­li­sche Natur­land­schaf­ten mit Seen und Bächen sind nur mit Abfi­schung und künst­li­cher Belüf­tung zu bewah­ren. Die Natur­schutz­or­ga­ni­sa­tion pran­gert dies als teure und aufwän­dige Symptom­be­kämp­fung an und ruft dazu auf, die Ursa­chen zu bekämpfen.

Folgen redu­zie­ren

Über 200 Einsätze zählte alleine der Kanton Bern im vergan­ge­nen Jahr, um in vom Austrock­nen bedrohte Gewäs­ser die verblie­be­nen Fische abzu­fi­schen und andern­orts unter­zu­brin­gen. «Stei­gen die Wasser­tem­pe­ra­tu­ren, sinkt die Löslich­keit von Gasen im Wasser, was sich auch an der Blasen­bil­dung beim Wasser­ko­chen beob­ach­ten lässt», erklärt Michael Casa­nova, Gewäs­ser­schutz­ex­perte bei Pro Natura. «Wenn nun die Sauer­stoff­sät­ti­gung im Gewäs­ser ab- und die Tempe­ra­tur zunimmt, ist das für viele Arten, die auf kühles, sauer­stoff­rei­ches Wasser ange­wie­sen sind, eine exis­ten­zi­elle Bedro­hung. Forel­len und Äschen gera­ten ab 20 Grad in Hitzestress, ab 25 Grad wird es über­le­bens­kri­tisch und die Fische erlei­den Organ­ver­sa­gen.» Während die hohen Tempe­ra­tu­ren den Fischen zuset­zen, profi­tie­ren umge­kehrt die Algen. Sie vermeh­ren sich bestens. Starke Düngung und Gülle verstär­ken den Effekt. Pro Natura nennt Mass­nah­men, wie die Folgen der Klima­er­wär­mung für die Gewäs­ser redu­ziert werden können. Ufer­zo­nen soll­ten natur­nah und stand­ort­ge­recht bepflanzt werden, nähr­stoff­rei­che Einfluss aus der Land­wirt­schaft redu­ziert und die Rest­was­ser­men­gen aus der Wasser­kraft in der heis­sen Jahres­zeit erhöht werden. 

Am Ende trifft es den Menschen

Pro Natura gibt zu beden­ken, dass am Ende auch der Mensch direkt betrof­fen sein wird – und die nasse Abküh­lung wegfal­len kann. Denn in warmen Seen können sich giftige Blau­al­gen massen­haft vermeh­ren. Bade­ver­bote werden notwen­dig, um Menschen und Haus­tiere zu schüt­zen. Im vergan­ge­nen Jahr war dies beispiels­weise am Neuen­bur­ger- und Grei­fen­see der Fall, schreibt die Umweltschutzorganisation.

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