Bild: YODA Adaman, unsplash

NGOs zu COP28: Grosse Dring­lich­keit, kleine Erwartungen

In Dubai hat die Weltklimakonferenz COP28 begonnen. Verschiedene NGO äusserten ihre Forderungen. Gleichzeitig zeigen sie sich wenig zuversichtlich.

Gestern hat die Welt­kli­ma­kon­fe­renz COP28 in Dubai begon­nen. Bis zum 12. Dezem­ber disku­tie­ren Vertreter:innen der Welt­ge­mein­schaft Mass­nah­men, um den Klima­wan­del zu brem­sen. Die NGOs in der Schweiz beton­ten im Vorfeld die Dring­lich­keit. «Es braucht eine rasche Kurs­kor­rek­tur, damit das Ziel des Pari­ser Abkom­mens, die globale Erwär­mung unter 1,5 Grad Celsius zu be­schränken, noch erreicht werden kann», sagt Delia Berner, Klima­ex­per­tin bei Alli­ance Sud, dem Schwei­zer Kompe­tenz­zen­trum für inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit und Entwick­lungs­po­li­tik. In dieselbe Rich­tung äussert sich David Knecht vom Hilfs­werk Fasten­ak­tion: «Die Ener­gie­wende muss endlich Fahrt aufneh­men. Dafür braucht es klare Signale und den Beschluss zum Ausstieg aus den fossi­len Ener­gien.» Gleich­zei­tig sind die Erwar­tun­gen beschei­den. Fasten­ak­tion weist darauf hin, dass Sultan Al Jaber, der die Verhand­lun­gen an der Klima­kon­fe­renz leitet, gleich­zei­tig CEO des natio­na­len Unter­neh­mens sei, das für die Ölför­de­rung verant­wort­lich sei. Auch Alli­ance Sud zeigt sich skep­tisch. Sie sieht zwar bei den Verei­nig­ten Arabi­schen Emirate Bestre­bun­gen, erneu­er­bare Ener­gien auszu­bauen. Gleich­zei­tig fehle ein Bekennt­nis zum Ausstieg aus den fossi­len Ener­gie­quel­len. Der totale Ausstieg aus allen fossi­len Ener­gien bis 2050 ist eine zentrale Forde­rung. WWF Schweiz verlangt dazu klar auch das sofor­tige Ende der Subven­tio­nie­rung fossi­ler Ener­gien und dass es keine neuen Kohle‑, Öl‑, oder Gasför­der­pro­jekte geben dürfe.

Das Klimathema ist auch ein Armutsthema

Die NGOs sehen den Kampf gegen den Klima­wan­del auch als Verpflich­tung, um das globale Ungleich­ge­wicht anzu­ge­hen. Fasten­op­fer fordert, dass genü­gend Gelder bereit­ge­stellt werden, um arme Länder bei der Ener­gie­wende zu unter­stüt­zen. SWISSAID weist auf die unter­schied­li­che Vertei­lung der Lasten des Klima­wan­dels hin. «Die Folgen der globa­len Erwär­mung für Gesund­heit und biolo­gi­sche Viel­falt sind alar­mie­rend, insbe­son­dere in den ärms­ten Ländern des Südens, wo nur geringe Mengen an CO2 ausge­stos­sen werden», schreibtz das Hilfs­werk. Es fordert eine rasche Umset­zung des Fonds für Verluste und Schä­den zuguns­ten der Länder im Süden.

Finanz­in­dus­trie im Fokus

Green­peace wies im Vorfeld auf die Verant­wor­tung der Finanz­in­dus­trie hin. Am 6. Dezem­ber findet in Dubai das Sustainable Finance Forum statt. «Die verschie­de­nen Akteure der Finanz­bran­che halten einen der wirk­sams­ten Hebel in der Hand, um die Emis­sio­nen der Welt­wirt­schaft zu redu­zie­ren», sagt Peter Haberstich, Experte für eine nach­hal­tige Finanz­wirt­schaft bei Green­peace Schweiz. Er fordert: «Inves­to­ren, Vermö­gens­ver­wal­ter und Versi­che­run­gen müssen ihren Einfluss als Eigen­tü­mer geltend machen und die Unter­neh­men, in die sie inves­tie­ren, dazu verpflich­ten, ihre Emis­sio­nen schritt­weise zu redu­zie­ren – und zwar in einem Tempo, das mit den Zielen des Pari­ser Abkom­mens im Einklang steht.»

StiftungSchweiz engagiert sich für eine Philanthropie, die mit möglichst wenig Aufwand viel bewirkt, für alle sichtbar und erlebbar ist und Freude bereitet.

Folgen Sie StiftungSchweiz auf

-
-