Die Analyse des vorliegenden, zum sechsten Mal aufgelegten Jahrbuchs der Hilfswerke basiert auf den Jahresrechnungen 2019 von 452 von 499 Zewo-zertifizierten NPO in der Schweiz.
Potenzial nach oben bei Reservequoten
Die Reservequote gibt an, wie viele Monate das aufgeführte Organisationskapital einer NPO bei Jahresabschluss reichen würde, um den Betriebsaufwand zu finanzieren. Die Zewo empfiehlt gemäss dem Jahrbuch eine Reservequote zwischen drei und 18 Monaten. Die vorliegende Analyse zeigt, rund 40 Prozent weichen von diesen Empfehlungen ab. Insbesondere in den Tätigkeitsfeldern «Heime Inland» und «Humanitäres Ausland» verfügen viele NPO weniger als für drei Monate Reserven.
Mehr grosse Nonprofit Organisationen
Die Analyse zeigt, dass die Anzahl grosser Organisationen (Betriebsaufwand über zehn Millionen Franken) weiter gestiegen ist, seit 2015 um neun Prozent. Weiter zugenommen, so die Verfasserinnen und Verfasser, habe auch die Spannweite zwischen den kleinsten 25 Prozent und den grössten 25 Prozent der analysierten NPO.
Nur geringe Anlageverluste während der Coronakrise
Gemäss der vorliegenden Analyse haben die NPO ihr Vermögen im Vergleich zu Pensionskassen offenbar vorsichtiger angelegt. Das hat der Finanzmarkteinbruch zu Beginn der Coronakrise im März 2020 zu Tage gebracht. Die Verfasser erklären dies mit den höheren Renditezielen der Pensionskassen. Sie müssen entsprechend risikoreicher investieren. Die Schätzung bei den Einbussen der NPO liegt bei rund drei Prozent. Zwischenzeitlich haben sich die Aktienmärkte wieder erholt und sowohl die Pensionskassen als auch die NPO konnten ihre Verluste weitgehend wieder aufholen.
NPO Data Lab für interaktive Analyse ab März
Unterstützt von der Gebert Rüf Stiftung wurde ein NPO Data Lab entwickelt. Dieses soll neben dem Jahrbuch den Hilfswerken als interaktive Webseite zur Verfügung stehen. Darauf können die NPO Vergleichswerte abrufen und individuelle Analysen durchführen.
Über das Jahrbuch der Hilfswerke: Das Jahrbuch der Hilfswerke wird jährlich im Dezember vom Center for Philanthropy Studies der Universität Basel und der Beratungsfirma PPCmetrics veröffentlicht.