«Abdullahi Mire ist der lebende Beweis dafür, dass transformative Ideen in Flüchtlingsgemeinschaften entstehen können», sagt Filippo Grandi, der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge. «Er hat grossen Einfallsreichtum und Ausdauer bewiesen, um die Qualität der Bildung von Flüchtlingen zu verbessern.» Abdullahi Mire wird morgen, 13. Dezember, in Genf im Rahmen des Globalen Flüchtlingsforums mit dem UNHCR Nansen Flüchtlingspreis geehrt. Abdullahi Mire, Journalist und ehemaliger Flüchtling, hat mehr als 100’000 Bücher für Flüchtlingskinder in Kenia zur Verfügung gestellt.
Für die Freiwilligen, für die Kinder
«Der Preis ist nicht für mich allein», sagt Abdullahi Mire. «Er ist für alle Freiwilligen, mit denen ich zusammenarbeite … Er ist für die Kinder in den Schulen.» Er erhält den Nansen Flüchtlingspreis für seinen Einsatz für geflüchtete Kinder und Jugendliche in Kenia. Dort hat er den Refugee Youth Education Hub gegründet. Die Organisation wird von Flüchtlingen geleitet. Sie hat drei Bibliotheken in Flüchtlingscamps eröffnet. Diese ermöglichen vertriebenen Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bildung. Abdullahi Mire kennt das Leben als Flüchtling aus eigener Erfahrung. Der in Somalia geborene Preisträger wuchs in Flüchtlingslagern in Kenia auf und gelangte schliesslich mit einem Resettelement-Platz nach Norwegen. Doch er wollte sich für seine Community einsetzen und kehrte nach Kenia zurück, wo er Arbeit als Journalist fand und sich für die Flüchtlinge engagiert.
Weitere Preisträger:innen
Neben Abdullahi Mire ehrt das UNHCR weitere regionale Preisträger:innen in diesem Jahr. Zu den geehrtern gehört die Menschenrechtsverteidigerin Elizabeth Moreno Barco. Sie setzt sich für Gemeinschaften in Kolumbien ein, die von bewaffneten internen Konflikten betroffen sind. Im Jemen hat Asia Al-Mashreqi fast zwei Millionen Menschen mit der Stiftung für nachhaltige Entwicklung unterstützt. Sie hat die diese gegründet und ist deren Vorsitzende. Ebenso geehrt werden die vier Rohingya-Geschichtenerzähler:innen Abdullah Habib, Sahat Zia Hero, Salim Khan und Shahida Win. Mit ihren Beiträgen dokumentieren sie die Erfahrungen von staatenlosen Rohingya-Flüchtlingen. Das polnische Ehepaar Lena Grochowska und Władysław Grochowski erhält den Preis, weil sie Flüchtlingen mit ihrer Hotelkette und Stiftung Unterkunft und Ausbildung boten. Die norwegische und die schweizerische Regierung, die IKEA-Stiftung sowie die Stadt und der Kanton Genf ermöglichen mit ihrer Unterstützung den Preis. Benannt ist der Preis nach dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler, Diplomaten und Menschenfreund Fridtjof Nansen.