Bild: Tim Simon, unsplash

Spen­den­ein­nah­men in Deutsch­land sinken

Rund fünf Milliarden Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr gespendet. Das sind zwölf Prozent weniger als Vorjahr. Vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe waren die Spenden rückläufig. Der Spendenrat spricht dennoch von einem guten Jahr.

Die Teue­rung macht sich auch im Spen­den­ver­hal­ten der Deut­schen bemerk­bar: Sie spen­de­ten 2023 insge­samt fünf Milli­ar­den Euro. Das sind 700 Millio­nen Euro oder zwölf Prozent weni­ger als im Jahr zuvor. Diese Zahlen gehen aus der neues­ten «Bilanz des Helfens» hervor, die der Deut­sche Spen­den­rat vor Kurzem vorstellte. Die gröss­ten Rück­gänge verzeich­nete die sofor­tige Not- und Kata­stro­phen­hilfe. Mit 929 Millio­nen Euro seien hier die Einnah­men aber trotz­dem noch sehr hoch (2019: 576 Millio­nen Euro).

Spen­den­ein­nah­men in Deutsch­land sinken

Für den Spen­den­rat ist das Ergeb­nis dennoch gut: Das Spen­den­ni­veau habe sich auf dem lang­jäh­ri­gen guten Durch­schnitt ausser­halb von Kata­stro­phen­jah­ren verfes­tigt. «Die Norma­li­sie­rung der Geld­spen­den­ein­nah­men auf das Niveau der Jahre 2017 oder 2019 war mit Blick auf die gross­ar­ti­gen Unter­stüt­zungs­leis­tun­gen im Zusam­men­hang mit der Ahrtal-Kata­stro­phe und dem begin­nen­den Krieg gegen die Ukraine in den Jahren 2021 und 2022 zu erwar­ten», sagt Martin Wulff, Geschäfts­füh­rer des Deut­schen Spen­den­rats. Zudem spüren die Menschen im Land die Teue­rung: «Die Frage, ob man sich bestimmte Dinge noch leis­ten kann, muss­ten viele Menschen immer häufi­ger mit einem Nein beant­wor­ten.» Vor diesem Hinter­grund seien die Spen­den­leis­tun­gen trotz Rück­gang beein­dru­ckend. Für das laufende Jahr erwar­tet der Spen­den­rat ein ähnli­ches Ergebnis.

Weni­ger Spendende

Grund zur Sorge gibt dem Spen­den­rat hinge­gen die Zahl der Spen­den­den, die erneut zurück­ge­gan­gen ist (um 1,7 Millio­nen oder neun Prozent im Vergleich zu 2022). Wer spen­dete, tat dies aller­dings häufi­ger als zuvor: Die 17 Millio­nen Spen­den­den gaben durch­schnitt­lich 40,30 Euro. Am spen­den­freu­digs­ten erwies sich dabei weiter­hin die Gruppe der über 60-Jähri­gen; ihr Anteil am Gesamts­pen­den­vo­lu­men lag 2023 unver­än­dert bei 61 Prozent. Der Deut­sche Spen­den­rat e.V. ist der gemein­nüt­zige Dach­ver­band Spen­den sammeln­der gemein­nüt­zi­ger Orga­ni­sa­tio­nen in Deutschland.

Für die Schweiz haben die Stif­tung Zewo und Swiss­fund­rai­sing vor eini­gen Wochen den Spen­den­re­port 2023 publi­ziert mit Zahlen von 2022. Der Spen­den­re­port zeigt, auch in der Schweiz war das Spen­den­ver­hal­ten in den vergan­ge­nen zwei Jahren von Kata­stro­phen und dem Krieg gegen die Ukraine geprägt, wobei der Löwen­an­teil der Gelder an die gros­sen Hilfs­werke wie Glücks­kette, Cari­tas und Rotes Kreuz gingen.

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