Mit dem Spendenreport 2023 beleuchtet ZEWO das Spendenverhalten in der Schweiz. Zusammen mit Swissfundraising hat ZEWO heuer das Basler Institut commsLAB beauftragt, die Reputation der Hilfswerke zu analysieren. Dazu hat das Institut untersucht, wie Medien, Politik, Wirtschaft und andere Akteure die Hilfswerke bewerten. «Die Branche verfügt über eine intakte Reputation» schreibt commsLAB und hält fest, dass die Beachtung der Hilfswerke in der Berichtsperiode (Juli 2022 bis Juni 2023) tiefer als in der Vorjahresperiode ausgefallen sei. Die Analyse zeigt auch, dass die Krise beim Schweizerischen Roten Kreuz zwar eine negativ Wahrnehmung verursacht hat, sicher aber nicht auf das Image der Branche ausgewirkt hat. Berichte über Governance-Probleme bei Hilfswerken gehörten generell zu den Themen, die einen negativen Impact hatten. Die Probleme bei einzelnen Organisationen führten aber nicht zu einer allgemeinen Krise der Hilfswerke. Unterschiedlich wird das Engagement im Umweltbereich bewertet. Erfolge von Umweltorganisationen an der Klimakonferenz in Ägypten führten zu einem positiven Impact. Zu negativen Bewertungen führte dagegen eine «Verhinderungshaltung» von Umweltverbänden bei sicherem Strassenbau und der Energiewende. Positiver Treiber für die Reputation waren Berichte über die Spendenentwicklung. Trotz der grossen Themenvielfalt der Organisationen fällt auf, dass nur wenige Themen in der Öffentlichkeit relevant werden. Zu diesen gehören die humanitäre Hilfe für Afghanistan oder die Flüchtlingskrise im Mittelmeer.
Mehr als zwei Milliarden Franken
Der Spendenreport analysiert die Spendenzahlen für 2022. 2,5 Milliarden Franken haben die Hilfswerke an Spenden erhalten. Dieser Rekord kam dank den Spenden von 418 Millionen Franken für die Ukraine zustande. 96 Prozent dieser Gelder gingen an die Glückskette und zehn weitere grosse Organisationen. Für ZEWO-zertifzierte Hilfswerke machten die Spendengelder 31 Prozent der Einnahmen aus. Mit 37 Prozent stammte der grösste Teil von der öffentlichen Hand. 26 Prozent erzielten die Organisationen mit Eigenleistung, sechs Prozent generierten sie mit anderen Einnahmen.