Noch vor einem Jahr lag die Schweiz in der Rangliste des Climate Change Performance Index (CCPI) auf Platz 15. Die aktuelle Rangliste zeigt, dass sich die Klimaschutzbemühungen der Schweiz im Vergleich zu 59 anderen Ländern und der EU verschlechtert haben. Am besten schneidet Dänemark mit dem 4. Platz ab. Die ersten drei Plätze bleiben erneut leer, da kein Land notwendige Massnahmen ergreift, die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad zu beschränken.
Ungenügende Klimaschutzbemühungen der Schweiz
Das schlechte Rating der Schweiz ist vor allem auf die ungenügenden Bewertungen in den Kategorien «Erneuerbare Energien bis 2030 und Energieverbrauch pro Einwohner:in» sowie «Nationale Klimapolitik» zurückzuführen. Dies sei kein Wunder, da unsere aktuelle Klimapolitik noch immer auf der politischen Debatte von 2010 basiere, also lange vor dem Pariser-Klimaschutz-Abkommen, heisst es in einer Mitteilung von WWF Schweiz. «Die Schweiz ist kurz davor, den internationalen Anschluss zu verlieren», sagt Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz. «Es ist nun von höchster Bedeutung, ein klares Volks-JA zum indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative zu erreichen und die Revision von Energie- und CO2-Gesetz zu nutzen, um die Energieeffizienz und die erneuerbare Energie auszubauen und die Emissionen deutlich zu reduzieren.» Laut WWF sei es nun wichtig, dass die Schweiz den Anschluss nicht verpasse. Auch Greenpeace äussert sich zum schlechten Ranking der Schweiz. «Der Absturz der Schweiz überrascht mich nicht», sagt Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz. «Die Schweiz kommt den mit dem Pariser Übereinkommen eingegangenen Verpflichtungen nicht nach und tut nicht genug, um ihre Emissionen im In- und Ausland zu reduzieren.»
Der Absturz der Schweiz überrascht mich nicht.
Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz
Prüfung der grössten Emittent:innen
Der Climate Change Performance Index (CCPI) wird jedes Jahr anlässlich der UN-Klimakonferenz publiziert. In diesem Jahr findet der Klimagipfel vom 6. bis 18. November in Scharm asch-Schaich in Ägypten statt. Die Schweiz liegt im Ranking hinter Ägypten, welches den 20. Rang belegt. Germanwatch, Climate Action Network und das NewClimate Institute veröffentlichen den Klimaschutz-Index. Sie bewerten die Klimaschutzbestrebungen von 59 Länder und der EU, die für 90 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Dabei nehmen sie vier Kategorien unter die Lupe: Treibhausgasemissionen, Erneuerbare Energien, Energieverbrauch und Klimapolitik. Rund 450 Expert:innen haben in diesem Jahre den Climate Change Performance Index (CCPI) unterstützt.
Die Philanthropie als Schlüsselrolle
In den kommenden drei Jahren möchten im Klimaschutz führende Philanthrop:innen 500 Millionen US-Dollar für dieses Anliegen investieren. Ihr Ziel ist es, eine gerechte und ausgewogene Energiewende in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu beschleunigen. Gleichzeitig möchte die Koalition eine nachhaltige Entwicklung fördern und neue wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen. «Die Philanthropie kann und wird eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Energiewende und des wirtschaftlichen Wandels spielen», sagt Christie Ulman, Präsidentin der Sequoia Climate Foundation mit Sitz in Kalifornien.
Die Philanthropie kann und wird eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Energiewende und des wirtschaftlichen Wandels spielen.
Christie Ulman, Präsidentin der Sequoia Climate Foundation
Des Weiteren äussert sich Jamie Choi, CEO der Tara Climate Foundation mit Sitz in Singapur: «Damit die Energiewende in einem Land gerecht, legitim und letztlich effektiv ist, bedarf es eines nachhaltigen Engagements und der Beteiligung der betroffenen Gemeinschaften und der zivilgesellschaftlichen Akteure vor Ort.» Andere philanthropische Organisationen wie Bloomberg Philanthropies oder die Oak Foundation haben sich an dieser Bekanntmachung beteiligt.
Mehr Informationen zum Climate Change Performance Index (CCPI) finden Sie hier.