2014 hat die Schweiz die UNO-Behindertenkonvention ratifiziert. Doch die Umsetzung hapert. Die Behindertenorganisation Pro Infirmis hat nun die Inklusion in der Schweiz einem Realitätscheck unterzogen. Der erst Inklusionsindex zeigt: «Vier von fünf Menschen mit Behinderungen fühlen sich stark ausgeschlossen», so eines der Ergebnisse der Studie. Pro Infirmis hat in einer repräsentativen Studie bei Menschen mit Behinderung untersucht, wie die Betroffenen die Inklusion in der Schweiz beurteilen. 1433 Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts mit verschiedenen Behinderungsarten haben an der Untersuchung teilgenommen.
Politik, Arbeit und Mobilität
Besonders stark fühlen sich die Betroffenen in den Bereichen Politik, Arbeit und Mobilität ausgeschlossen. In der Politik fühlen sich fast 75 Prozent nicht ausreichend vertreten. Politiker:innen würden ihren Bedürfnissen zu wenig Aufmerksamkeit geben. Im Arbeitsmarkt schätzt rund die Hälfte die Chance auf eine Stelle als gering ein. Nicht nur fehlen geeignete Stellen. Viele Unternehmen fehlt die Bereitschaft, Menschen mit Behinderung einzustellen. In der Mobilität bereiten bauliche Hindernisse wie zu hohe Bahnsteige einem Drittel der Befragten Schwierigkeiten.
In diesen Lebensbereichen fühlen sich Menschen mit Behinderung stark eingeschränkt. Angeführt wird die Liste von der Politik. Die Hälfte aller Befragten fühlt sich in diesem Bereich eingeschränkt.