Diese Woche hat die «Justice Initiative», eine Initiative der Guido Fluri Stiftung, in Brüssel die Petition für mehr Schutz vor Online-Kindsmissbrauch übergeben. 540’000 Menschen aus Europa haben die Petition unterschrieben. Sie verlangt, dass zum Schutz der Kinder die Online-Dienste in die Pflicht genommen werden. Sie sollen Darstellungen von sexuellen Missbrauch von Kindern, erkennen, melden und entfernen müssen. EU-Kommissarin für Inneres Ylva Johansson und der spanische Innenminister Fernando Grande-Marlaska sowie die Europaabgeordneten Catharina Rinzema und Hilde Vautmans waren bei der Veranstaltung anwesend. «Hunderttausende von Menschen, darunter Überlebende und Kinderschutzgruppen, haben die Petition unterzeichnet», sagt Hilde Vaultmans, Co-Vorsitzende der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Kinderrechte. Sie fügt an: «Als Vertreter des Volkes haben wir dieses Signal verstanden. Wir haben den Auftrag, die nächste Generation zu schützen.» Aus verschiedenen Ländern Europas unterstützen Überlebende von Kindsmissbrauch und über 40 Kinderschutzorganisationen die Petition der «Justice Initiative».
Privatsphäre darf nicht über allen Grundrechten stehen
32 Millionen Meldungen über mutmassliche sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet gab es im 2022, schreibt die Guido Fluri Stiftung zum Ursprung der Petition. Europa sei zu einer zentralen Drehscheibe geworden für die Verbreitung und den Handel mit Bildern, die Missbrauch zeigen. «Hinter jedem dieser Bilder steckt der Missbrauch eines Kindes. Wir müssen die globalen Online-Dienste in die Verantwortung nehmen und alles daran setzen, dass diese Missbrauchsbilder aus dem Netz verschwinden», sagt Guido Fluri, Präsident der europäischen Justice Initiative und des Stiftungsrates der von ihm 2010 gegründeten Stiftung. Er sieht die internationale Vorbildfunktion, welche die EU mit einem konsequenten Gesetz einnehmen kann. Die Privatsphäre der Nutzer dürfe nicht über allen Grundrechten stehen. Der Schutz der Kinder müsse in den Vordergrund gestellt werden, fordert Guido Fluri. Auch in der Schweiz habe der Konsum pädokrimineller Inhalt zugenommen. Hier hat die Guido Fluri Stiftung deswegen die Online-Meldestelle clickandstop.ch gegründet.