Wo einst mächtige Maschinen mit Druckerschwärze die Buchstaben auf Papier druckten, laden heute helle Whiteboards und grosse Screens dazu ein, eigene Gedanken und Ideen zu formulieren und mit anderen zu teilen. Auch wenn es Zufall ist: Der Wandel zu einer digitalen Gesellschaft lässt sich kaum stereotyper illustrieren als mit der Ablösung von Druckmaschinen. In einer ehemaligen Druckerei in der Basler Altstadt hat Fondation Botnar vor zwei Jahren ihre Büroräumlichkeiten eingerichtet. Flexibel, hell, modern – eine Arbeitswelt, die den heutigen Bedürfnissen entspricht.
Karin Schumacher ist Chief Operating Officer bei Fondation Botnar und hat zusammen mit dem ganzen Team die Geschäftsstelle konzipiert und gestaltet. Die Aufgabe war jedoch weniger eine bauliche, sondern eine übergreifend konzeptionelle. «Wir wollten Raum für agile Prozesse schaffen», sagt sie. Die Zusammenarbeit muss auf der Geschäftsstelle genauso funktionieren wie dezentral, wenn die Teammitglieder unterwegs sind. Neue digitale Tools bilden das Fundament. Damit dies gelingen konnte, musste Schumacher alles von Grund auf neu denken. «Es ist nicht immer alles geradlinig gelaufen. Aber das gehört dazu», sagt sie, «wir wollten schliesslich auch Raum für Experimente haben und Fehler machen dürfen.»

Neue Fragen, neues Potenzial
Die Stiftungswelt ist heterogen. Die Stiftungszwecke sind so vielfältig wie die 13’000 in der Schweiz registrierten Stiftungen. Entsprechend unterschiedlich beantworten sie die Frage, wie sie die Digitalisierung bewältigen wollen. Kommunikation, Zusammenarbeit, Projekte – für alle Bereiche stellen sich neue Fragen. Welches sind die Chancen, wo sind die Herausforderungen. Und wie nutzt eine Stiftung das Potenzial? Das aktuelle Bild zeigt: Die Stiftungen stehen auf unterschiedlichsten Stufen der Digitalisierung mit jeweils eigenem Fokus.
Möglichkeit bringt Verantwortung

Bei einer Neugründung lassen sich diese Fragen von Grund auf angehen und behandeln. Obschon keine Neugründung, fand sich Fondation Botnar in einer Situation, in der sie sich neu aufstellen konnte und musste. Gegründet hatte Marcela Botnar die Stiftung zwar bereits Ende 2003 mit einem Stiftungsvermögen von 25 Millionen Franken. Marcela war die Witwe von Octav Botnar, der sein Vermögen als Importeur und Vertreiber von Datsun und Nissan in Grossbritannien verdient hatte. Und sie waren Philanthropisten. Als die Witwe 2014 verstarb, vermachte sie ihr gesamtes Vermögen Fondation Botnar. Das Stiftungsvermögen stieg über Nacht auf rund 3,2 Milliarden Franken. Mit dem Geld kam die Verantwortung. Die Stiftung musste sich neu erfinden. «Man hat sich sehr gut überlegt, welches Know-how, welche Kompetenzen und welche Prozesse es für einen professionellen und transparenten Umgang mit den Stiftungsgeldern braucht», sagt Karin Schumacher. Das Team wurde sorgfältig zusammengestellt und ist seit Sommer 2019 komplett. Für das Design der Arbeitsprozesse setzte die Stiftung auf einen intensiven Teamdialog. Dabei konnte sie auf die Erfahrungen und das Know-how ihrer Angestellten, die sie zuvor in anderen Stiftungen und in der Privatwirtschaft gemacht haben zählen. Über diese Prozesse vergibt Fondation Botnar heute Fördermittel von rund 60 bis 70 Millionen Franken pro Jahr.
Zusammenarbeit neu denken
Die wenigsten Stiftungen haben vergleichbare Möglichkeiten. Viele haben keine eigene Geschäftsstelle. Und oft ist Stiftungsarbeit Freiwilligenarbeit. «Die Stiftungsrätinnen und ‑räte stehen mitten im Berufsleben. Sie sind auf dezentrales Arbeiten angewiesen», sagt Katharina Guggi. Sie ist verantwortlich für Kommunikation und die digitale Strategie bei SwissFoundations. Und sie fügt an: «Neue digitale Kommunikationstools bringen gerade für Stiftungen in der Zusammenarbeit grosse Vorteile, weil sie dezentrales Arbeiten enorm vereinfachen.» Der Verband SwissFoundations zählt heute 170 Förderstiftungen. Sein Sitz liegt in der Kirchgasse im Herzen von Zürich. Als Katharina Guggi vor zwei Jahren mit ihrer Arbeit anfing, musste sie die analog vorhandenen Daten aufarbeiten, sichten und strukturieren. Ihr war klar, SwissFoundations musste die eigene Zusammenarbeitsweise hinterfragen. Digitalisierung bedeutet in jeder Organisation, für jede Mitarbeiterin und für jeden Mitarbeiter, zuerst sich selbst zu bewegen. Denn wer das Potenzial der Digitalisierung nutzen will, bildet nicht einfach bisherige Prozesse digital ab. Sie denkt die Zusammenarbeit neu. Die Digitalisierung ist immer ein Change-Projekt und Change geht oft mit Verunsicherung und inneren Widerständen einher. Es bedeutet zuallererst, selbst neue Tools zu verwenden, sich mit ihnen vertraut zu machen und die neuen Möglichkeiten in den Alltag einzubauen.

Teil der Digitalisierung
Katharina Guggi nutzt nach Möglichkeit im Geschäftsalltag Slack statt E‑Mail, die Daten sind in der Cloud, Projekte werden digital in Trello, dem Online-Kanban, geführt. Diesen Tools ist die hohe Transparenz gemeinsam. Alle Betroffenen sollen im Trello den Stand eines Projektes sehen. Wer in einem Slack-Chat Mitglied ist, kann die Diskussion verfolgen. Ähnlich klingt es bei Andrew Holland, Geschäftsführer von Mercator Schweiz. Gegründet wurde die Stiftung mit Sitz in Zürich 1998 von Nachkommen der deutschen Handels- und Unternehmerfamilie Karl Schmidt . Im vergangenen Jahr unterstützte sie gemeinnützige Projekte mit 19,5 Millionen Franken. Andrew Holland: «Konsequenterweise beginnt die Digitalisierung auf der Geschäftsstelle selbst. Wir verstehen uns als Teil der Digitalisierung. Die neue Arbeitsorganisation und die Anwendung von modernen Collaboration-Tools sind bei uns bereits Alltag.» Mit diesen wollen sie die Komplexität der aktuellen Themen bewältigen. Die Digitalisierung auf der Geschäftsstelle erfolgt auf drei Ebenen: bei den Prozessen und Produkten, bei den Arbeitsweisen und Strukturen sowie bei der Kultur, der Governance und der Führung.
Eine ungewöhnliche Gründung
Die Digitalisierung verändert die Kultur. Auslöser dieses Change-Prozesses kann eine personelle Veränderung sein. Gerade kleine Stiftungen sind geprägt vom persönlichen Engagement weniger. Ein Wechsel in den meist kleinen Teams fördert in der Regel die digitale Entwicklung. In dieser Transformation befindet sich die «Stiftung der 5. Europameisterschaften für Sehbehinderte 1989 in Zürich». Der Name lässt die ungewöhnliche Geschichte der Stiftungsgründung erkennen: «Am Ursprung stand ein Firmenanlass der Holderbank Kies + Beton AG», sagt der neue Stiftungsratspräsident Rolf Zuberbühler. Anlässlich des 25. Firmenjubiläums wollte das Unternehmen anstelle eines grossen Festaktes den Sehbehinderten-Sport unterstützen. Holderbank Kies + Beton AG stellte die Infrastruktur für die 5. Europameisterschaften in Zürich für Sehbehinderte. «Unerwartet blieb am Ende ein Überschuss», erzählt Zuberbühler von der Entstehungsgeschichte. Es war persönlicher Einsatz, der die Stiftung trug. Walter Bosshard hat mit der Unterstützung seiner Frau Verena in unzähligen Stunden Freiwilligenarbeit die Stiftung über drei Jahrzehnte mit weiteren Stiftungsrätinnen und ‑räten geführt. Digitalisierung war noch kein Thema. Einladungen und Unterlagen für Sitzungen waren analog, die Post war Überbringerin. Die Ablage bestand aus einer Reihe Bundesordnern. Mit einer verantwortungsvollen Administration hat immer alles geklappt.

Vom Bundesordner zur digitalen Ablage
Der klar definierte Stiftungszweck – für Sehbehinderte – führte dazu, dass die Stiftung einen sehr hohen Bewilligungsgrad hat. «In den vergangenen 30 Jahren hat sie 500 Gesuche behandelt», sagt Zuberbühler. «Rund drei Viertel davon hat die Stiftung unterstützt.» Doch die administrativen Anforderungen an Stiftungen steigen. Und neue Stiftungsräte sind sich neue Formen der Zusammenarbeit gewohnt. So ist es nicht ungewöhnlich, dass die Digitalisierung mit dem Wechsel im Stiftungsrat Einzug hält. Einladungen, Protokolle oder Gesuche, der Austausch erfolgt heute digital. Und für den Stiftungsrat ist eine digitale Ablage mit Login im Aufbau. Auch gegen aussen erhält die Stiftung eine Auffrischung. Sie war bisher kaum präsent. Dem soll eine Internetseite Abhilfe schaffen. Diese ist in Planung. Projektträgerinnen und ‑träger wie auch Einzelpersonen werden die Stiftung so einfacher finden. Rolf Zuberbühler sagt: «Die Stiftung und ihr Engagement werden so sichtbar.»
Internetseite als Basis
Der Kommunikationsbedarf kann je nach Stiftung unterschiedlich sein, die Internetseite die Basis der digitalen Kommunikation gegen aussen. Mit den sozialen Medien sind weitere Online-Kanäle dazugekommen: Die Digitalisierung hat die Kommunikation radikal verändert. Starre Sender-Empfänger-Modelle haben ausgedient, der interaktive Dialog bestimmt heute die Kommunikation und ermöglicht einen schnellen Austausch mit den Zielgruppen. Eine Website alleine genüge schon lange nicht mehr, so der WWF Schweiz. Mit Instagram, Facebook oder LinkedIn können direkte Feedbacks eingeholt und es kann sehr gezielt kommuniziert werden. Die Stiftung World Wide Fund for Nature ist eine der grössten Umweltorganisationen weltweit. «Gemeinsam schützen wir die Umwelt und gestalten eine lebenswerte Zukunft für nachkommende Generationen.» Das ist ihre Mission. Der WWF bearbeitet ein Thema, das die Öffentlichkeit aktuell bewegt und diskutiert wird. Die sozialen Medien bieten einerseits die Chance, kurzfristig auf Opportunitäten reagieren zu können, und andererseits ist die digitale Kommunikation gut planbar und gehört in die Marketingstrategie. Die Interaktivität birgt selbstverständlich auch Risiken, sowohl Privatpersonen wie auch Organisationen können einen Shitstorm erfahren.
Digitalisierung der Projekte
Insgesamt sind Stiftungen allerdings noch wenig in den sozialen Medien unterwegs. Dies zeigen die Daten von SwissFoundations. 90 Prozent der Mitglieder haben zwar eine Internetseite – ein sehr hoher Wert im Vergleich zum schweizweiten Durchschnitt von 15 Prozent. Trotzdem sind auch die Verbandsmitglieder wenig in den sozialen Medien zu finden. Drei Viertel der SwissFoundations-Stiftungen sind auf diesen Kanälen nicht aktiv. Beim WWF betont man, dass man trotz des Potenzials der digitalen Kommunikation die herkömmlichen Kanäle nicht unterschätzen dürfe. Zudem ergänzt der WWF, dass Digitalisierung nicht auf Facebook, Instagram und Webseiten beschränkt sei. Investitionen in digitale Innovationen gehören heute dazu, auch für den WWF, damit er seine Ziele erreichen kann. Sensoren, Drohnen oder künstliche Intelligenz sind Instrumente, die der WWF schon heute nutzt. Beispielsweise kann der WWF die Population von Flussdelfinen im Amazonas mit Drohnen besser überwachen und in China erlauben von künstlicher Intelligenz gesteuerte Fotofallen eine automatisierte Erfassung der Tigerpopulation. Der WWF ist überzeugt, dass diese Tools helfen können, die Wirkung der Projekte zu verstärken.
Digitalisierung steht nicht isoliert
Die Digitalisierungsdebatte prägt heute auch bei den Stiftungen die Wirkungsdiskussion. Diese ist international von grösster Wichtigkeit. Der Weg geht langsam aber sicher in Richtung SMART Foundation. Die digitale Transformation gewinnt in der Stiftungswelt zunehmend an Schwung, wie Katharina Guggi feststellt. Stiftungen positionieren sich entsprechend. Katharina Guggi: «Stiftungen wie Mercator Schweiz schaffen explizit Stellen für diese Herausforderung der Gesellschaft mit der digitalen Transformation.» Und sie werden gezielt mit dem Stiftungszweck, mit den Projekten verbunden. Torben Stephan ist Programmleiter Digitalisierung und Gesellschaft bei Stiftung Mercator Schweiz. «Für uns als Mercator bedeutet Digitalisierung ein Wechselspiel aus Technik und Gesellschaft», sagt er. «Für uns ist die Frage zentral, wie wir in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft in Zukunft miteinander leben möchten. Deswegen ist die Digitalisierung ein Querschnittsthema, das alle Hauptthemen (Bildung, Verständigung, Mitwirkung, Umwelt) der Stiftung betrifft. Sie steht nicht isoliert. Genauso wie sie intern die Form der Zusammenarbeit wesentlich verändert, wirkt die Digitalisierung in den Projekten von Stiftung Mercator Schweiz insbesondere auf die Zivilgesellschaft. Diese ist komplex, ausserhalb von Markt und Staatsstrukturen. Die Digitalisierung gibt der Zivilgesellschaft neue Möglichkeiten, sich auszudrücken und zu interagieren. Andrew Holland: «Dies bedingt, dass die Zivilgesellschaft die nötigen Kompetenzen und das nötige Wissen erwirbt, um Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung gut einzuschätzen und Veränderungen positiv mitzugestalten.»
Gegen den «digitalen Röstigraben»

Um die Befähigung der Zivilgesellschaft zu fördern, hat der Stiftungsrat der Stiftung Mercator Schweiz ein neues Programm erarbeitet und verabschiedet. Zwei Millionen Franken pro Jahr stehen zur Verfügung. Bei einer geplanten Laufzeit von fünf Jahren sind dies insgesamt zehn Millionen Franken. Das Programm umfasst drei Richtungen: Erstens soll die digitale Teilnahme der Bevölkerung dazu beitragen, die Kulturunterschiede zu schliessen. «Ziel ist es, niemanden zurückzulassen. Im Moment setzen wir stark auf Kompetenzvermittlung wie beispielsweise Datenkompetenz», erklärt Torben Stephan. Angedacht sind auch Projekte, um das Stadt-Land-Gefälle zu verringern, um keinen «digitalen Röstigraben» entstehen zu lassen. Zweitens gilt es, die grossen Zukunftsfragen wie künstliche Intelligenz, Blockchain oder die digitale Wertedebatte aus zivilgesellschaftlicher Sicht zu behandeln. Torben Stephan: «Es ist wichtig, dass die Zivilgesellschaft sich eine Meinung zu diesen Themen bildet und eine eigene aktive Rolle zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft einnimmt.» Denn bereits heute sei sehr viel von der Wirtschaft vorbestimmt. Und drittens gilt es, die Technologie in den Dienst der Gesellschaft zu stellen: Innovationen fürs Gemeinwohl.

Ergänzung zu Stiftungsfinanzierungen

Die Digitalisierung eröffnet der Zivilgesellschaft auch neue Möglichkeiten der Projektfinanzierung. Rea Eggli, Mitgründerin von wemakeit, sagt: «Unsere Crowdfunding-Plattform wemakeit ist eine ideale Ergänzung zu Stiftungsfinanzierungen, wir sehen uns keinesfalls als Konkurrenz.» Eine konkrete Zusammenarbeit mit einer Stiftung erlebt wemakeit seit zwei Jahren durch den «Science Booster». Mit «Science Booster» unterstützt Gebert Rüf erfolgreiche Wissenschaftsprojekte auf wemakeit.com, indem die Stiftung jeden Franken der Crowd verdoppelt. Auch Public-Privat-Partnerships sind möglich. Für Stiftungen selbst ist wemakeit eine digitale Plattform, um neue Projekte zu entdecken. Ein mit Stichworten versehenes Suchabo hilft innovative Projekte zu finden, die man mitfördern will. Deshalb kann eine Partnerschaft mit wemakeit für eine Stiftung spannend sein, um ein Förderthema zu besetzen oder um die Abwicklung von Projektförderwettbewerben zu vereinfachen. Und mit einem Crowdfunding kann eine Stiftung neue Zielgruppen erreichen. Wemakeit hat aktuell eine Community von über 300’000 Personen. Die Erfolgschance zur Erreichung des selbstgesteckten Ziels liegt bei 61 Prozent. Über 4000 Projekte waren bereits erfolgreich. Insgesamt wurden 48 Millionen Franken gesammelt. Bei allen Erfolgen gilt es den Aufwand der Projektinitiantinnen und ‑initianten zu berücksichtigen. Es darf nicht unterschätzt werden: «Ein Crowdfunding braucht immer eine grosse Eigenleistung an Kommunikation», sagt Rea Eggli und fügt hinzu, dass sie genau aus diesem Grund den Anteil der Crowdfunding-Einnahmen in einem Projektbudget als Eigenleistung verstehe.
Der Mensch im Mittelpunkt
Fondation Botnar setzt auf die Digitalisierung und auf digitale Innovationen, um ihren Stiftungszweck zu verfolgen. «The Future Now – For Children Worldwide», «Die Zukunft jetzt – für Kinder weltweit», verspricht Botnar auf der Internetseite. Das Engagement für die Gesundheit und das Wohlbefinden für Kinder ist ein zeitloses. Doch die Stiftung hat die Digitalisierung inzwischen sogar in die Strategie integriert.

Der heutige Geschäftsführer, Stefan Germann, bewarb sich 2016 für seine Stelle bei Fondation Botnar mit einem Konzept, das auf Digitalisierung und künstliche Intelligenz setzt, und überzeugte damit den Stiftungsrat. «In den nächsten 20 Jahren werden digitale Gesundheitstechnologien mit ausgeklügelten Algorithmen und künstlicher Intelligenz geschaffen. Ihre rasche Einführung gibt uns beispiellose Möglichkeiten für die globale öffentliche Gesundheit – zum Beispiel die Beseitigung des akuten Mangels an Gesundheitspersonal», ist er überzeugt. Ein typisches Projekt von Fondation Botnar ist das 2019 lancierte Afya-Tek in Tansania. In einer digital vernetzten Community sollen das öffentliche und das private Gesundheitssystem miteinander verknüpft werden. «Wir fokussieren uns auf Kinder und Jugendliche in mittelgrossen Städten, sogenannten Sekundärstädten, in Ländern mit limitierten Ressourcen», sagt Stefan Germann. «Dort ist einerseits das Bedürfnis sehr gross und anderseits beschränken nichtstaatliche Organisationen ihr Wirken oft auf Hauptstädte oder auf ländliche Gebiete. Unser Ziel ist, in den Sekundärstädten digitale Lösungen umzusetzen und so Skaleneffekte zu ermöglichen.» Fondation Botnar investiert in digitale Innovationen und entwickelt skalierbare und nachhaltig einsetzbare Lösungen. Doch German sagt: «Im Mittelpunkt stehen immer die Menschen.»