Adrian Locher, neuer Stiftungsrat der HSG Stiftung, Bild: Viktor Strasse

Andere inspi­rie­ren, Glei­ches zu tun

Die HSG Stiftung hat ihren Stiftungsrat verstärkt. Adrian Locher, Investor in 50 Startups, gehört zu den vier neuen Mitgliedern. Er sagt, weshalb er sich für die HSG engagiert und welche Bedeutung er der Stiftungs- resp. Spendenfinanzierung für die universitäre Forschung und Bildung beimisst.

Was faszi­niert Sie an der Arbeit als Stiftungsrat?

Die HSG Stif­tung hat mich immer schon beein­druckt als trei­bende Kraft hinter den verschie­de­nen Initia­ti­ven für die Weiter­ent­wick­lung der Univer­si­tät St. Gallen. Für mich steht die Stif­tung als Input­ge­be­rin für neue Visio­nen, aber gleich­zei­tig auch als Umset­zungs­part­ne­rin für eben­diese. Im Rahmen meiner Tätig­keit als Vorstand bei HSG Alumni durfte ich dann auch das wahr­schein­lich bisher spek­ta­ku­lärste Projekt aus nächs­ter Nähe miter­le­ben und mitge­stal­ten: für SQUARE haben die HSG Alumni und die HSG Stif­tung über 65 Millio­nen Fran­ken an Spen­den­gel­dern bei Gönner:innen und Spender:innen gesam­melt. Bildung ist für mich die Basis der Prospe­ri­tät von Morgen und damit ein ganz zentra­les Thema, welches es zu fördern gilt und zwar ganz aktiv – nicht nur zu denken, sondern auch zu gestal­ten. Die HSG Stif­tung nimmt hier eine extrem wich­tige und tragende Rolle ein und bringt sich aktiv in die Umset­zung von Projek­ten wie dem des Future Leader Cata­lyst, dem HSG-START-Acce­le­ra­tor sowie auch der START Foun­da­tion ein. 

Sie haben selbst in St. Gallen studiert. Wie eng ist Ihre Verbin­dung zur HSG nach dem Abschluss geblieben?

Die HSG hat die Grund­lage für meine Lauf­bahn als Unter­neh­mer gelegt und damit auch einen wich­ti­gen Anteil an meinem Erfolg. Dafür bin ich sehr dank­bar und habe mich deshalb sehr früh entschie­den, mich auch in einem akti­ven «giving back and paying it forward» in verschie­de­nen Formen einzu­brin­gen. Sei es als Alum­ni­vor­stand für fast zehn Jahre oder als Beirat und Mitin­itia­tor der START Foun­da­tion. Mir ist es ein gros­ses Anlie­gen, andere dazu zu inspi­rie­ren, Glei­ches zu tun. Auch prägt die HSG nicht zuletzt meinen Arbeits­all­tag, da viele meiner Kolle­gin­nen und Kolle­gen selbst eben­falls HSG Alumni sind.

Mich hat schon damals die Kombi­na­tion aus öffent­li­chen und priva­ten Geldern für die Forschungs­fi­nan­zie­rung sehr überzeugt. 

Adrian Locher, Stif­tungs­rat HSG Stiftung

Hat Sie während des eige­nen Studi­ums die Frage beschäf­tigt, wie sich die HSG und die Forschung finanzieren?

Der Haupt­grund, warum ich mich für ein Studium in St. Gallen entschie­den habe, lag im Praxis­be­zug und der akti­ven Zusam­men­ar­beit mit Unter­neh­men während des Studi­ums. Das war zu diesem Zeit­punkt in der Schweiz einzig­ar­tig und ist auch heute für mich immer noch ein wich­ti­ges Unter­schei­dungs­merk­mal für die Univer­si­tät. Mich hat entspre­chend schon damals die Kombi­na­tion aus öffent­li­chen und priva­ten Geldern für die Forschungs­fi­nan­zie­rung sehr überzeugt. 

Welche Heraus­for­de­run­gen sehen Sie für die HSG, bei welchen die Stif­tung die Univer­si­tät unter­stüt­zen kann?

Die Projekte und Themen der HSG Stif­tung sind über die letz­ten Jahre konti­nu­ier­lich ambi­tio­nier­ter gewor­den. Ein wich­ti­ger Grund, weshalb ich mich für eine Tätig­keit als Stif­tungs­rat habe über­zeu­gen lassen. Mit ambi­tio­nier­te­ren Projek­ten wird auch typi­scher­weise der Finan­zie­rungs­be­darf grös­ser. Neben der akti­ven Weiter­ent­wick­lung der Spen­den- und Donator:innenprogramme, ist für mich das Aufset­zen eines Endow­ment Fonds ein ganz zentra­les Projekt. In meinem Unter­neh­men sind mehrere Endow­ments aus den USA inves­tiert und ich erlebe dort sehr eindrück­lich, wie perp­etu­ie­rende Erträge aus einem solchen Vehi­kel in die Umset­zung von immer grös­se­ren Projek­ten in einer nach­hal­ti­gen Art und Weise inves­tiert werden können. 

Sehen Sie Vorteile, wenn die Stif­tungs- resp. Spen­den­fi­nan­zie­rung für univer­si­täre Forschung und Bildung an Bedeu­tung gewinnt? 

Ich glaube es bringt nicht nur viele Vorteile, wie bspw. ein viel brei­te­res Invol­vement von Stake­hol­dern, sondern ist gera­dezu uner­läss­lich. Projekte wie SQUARE oder das Acce­le­ra­tor-Programm sind anders gar nicht umsetzbar. 

Die Projekte und Themen der HSG Stif­tung sind über die letz­ten Jahre konti­nu­ier­lich ambi­tio­nier­ter geworden. 

Adrian Locher

Sie sind im Startup-Bereich aktiv. Welche Rolle spielt Stif­tungs­fi­nan­zie­rung in Ihrer Arbeit?

Stif­tun­gen sind in mehre­ren Unter­neh­men aus unse­rem Port­fo­lio aktiv invol­viert, unter ande­rem die EQT Foun­da­tion bei Vara, einer Anbie­te­rin von Brust­krebs-Scree­ning-Program­men in Ländern wie Indien und Ägyp­ten. Das Ökosys­tem, welches unse­ren Invest­ment­an­satz bei Meran­tix stark prägt, basiert auf einem sehr ähnli­chen Gedan­ken, wie ihn viele Stif­tun­gen inne­ha­ben:  dem Anschie­ben von Initia­ti­ven wie dem AI Campus in Berlin und dem AI House am WEF, die nicht nach einem klas­si­schen «for profit»-Modell funk­tio­nie­ren, aber enor­men Wert für eine grös­sere Commu­nity schaffen.

Ein Startup funk­tio­niert in vieler Hinsicht anders als eine Univer­si­tät: Welche Inputs sehen Sie, die Sie über die Stif­tung aus dem Startup-Bereich geben können?

Wir glau­ben bei Meran­tix an drei elemen­tare Prin­zi­pien, die für mich auch im akade­mi­schen Kontext sehr zentral sind: Das Zusam­men­brin­gen von Talen­ten aus unter­schied­li­chen fach­li­chen Berei­chen und daraus starke Teams zu bilden, die bahn­bre­chende Inno­va­tio­nen aus der Forschung in die Praxis umset­zen können. Der Fokus auf schnel­les Umset­zen, Expe­ri­men­tie­ren und eine hohe Fehler­to­le­ranz. Und, last but not least, das unter­neh­me­ri­sche Denken und ein star­kes Gefühl für eigen­ver­ant­wort­li­ches Handeln. 

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