YES: Mitre­den und mitgestalten

Mit seinen Programmen fördert der gemeinnützige Verein Young Enterprise Switzerland (YES) das politische Verständnis und das Unternehmertum bei Schulkindern genauso wie ihre Fähigkeiten, zu recherchieren und sich in Debatten mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. CEO Johanna Aebi spricht über die Zusammenarbeit mit Schulen und Unternehmen und sagt, dass die junge Generation nicht in Ohnmacht verfallen darf.

Sie vermit­teln praxis­ori­en­tierte Wirt­schafts- und Meinungs­bil­dungs­pro­gramme für Schüler:innen. Weshalb müssen Kinder dies wissen?

Es ist sehr wich­tig, dass die Kinder ein Verständ­nis für unsere Gesell­schaft entwi­ckeln. Sie müssen verste­hen, dass sie Teil davon sind. Dass sie abstim­men können. Genauso müssen sie verste­hen, dass es jeman­den braucht, der den Abfall entsorgt, wozu die Poli­zei notwen­dig ist und weshalb die Aspekte der Nach­hal­tig­keit wich­tig sind. Nur wer ein Verständ­nis davon hat, wie etwas funk­tio­niert, kann mitre­den und mitgestalten.

Ist es für Ihr Programm schwie­ri­ger, Kinder und Jugend­li­che aus verschie­de­nen Kultur­krei­sen dieses Wissen von Gesell­schaft zu vermitteln?

Nein. Alle schät­zen unser Programm. Die Viel­falt der kultu­rel­len Hinter­gründe ist viel­mehr eine Bereicherung. 

Nur wer ein Verständ­nis davon hat, wie etwas funk­tio­niert, kann mitre­den und mitgestalten.

Johanna Aebi, CEO YES

Ist es ein Manko des Lehr­plans, dass YES diese Themen in die Schu­len brin­gen muss?

Die Frage ist, ob wir darauf hinar­bei­ten, dass es uns nicht mehr braucht? Ich glaube nicht. Die Schule ist im Wandel, und ich wünschte mir, dass sie manch­mal etwas praxis­na­her wäre. Aber ich weiss, dass dies einfa­cher gesagt ist, als getan. Ausser­dem ist unser Ange­bot eine Ergän­zung zum norma­len Unter­richt. Wir bieten eine Verbin­dung in die Arbeits­welt. Sie erhal­ten einen Einblick in die Welt nach der Schule.

Wie brin­gen Sie dieses Wissen in die Schulen?

Wir arbei­ten mit Frei­wil­li­gen aus der Wirt­schaft. Sie trans­fe­rie­ren ihr Wissen aus der Praxis in die Schule. 

Wie finden Sie diese Freiwilligen?

Wir arbei­ten mit rund 800 Volun­teers. Wir sind seit 2005 stark im Corpo­rate Volun­tee­ring und durf­ten dies in zahl­rei­chen, auch gros­sen Unter­neh­men, aufbauen. Wir merken, dass dessen Bedeu­tung zunimmt. Wer in einem grös­se­ren Konzern arbei­tet, findet es wich­tig, sich auch für die Gesell­schaft zu enga­gie­ren, wenn es gute Ange­bote gibt. Und die Unter­neh­men reali­sie­ren, dass solche Ange­bote für die Mitar­bei­ter­bin­dung rele­vant sind. 

Davon profi­tie­ren Sie?

Das hilft uns, wenn Unter­neh­men coole Orga­ni­sa­tio­nen suchen für Volun­tee­ring Einsätze. 

Mit Ihrem Programm stär­ken Sie die Gesell­schaft, verbin­den Schule, Poli­tik und Wirt­schaft. Wo sehen Sie die grosse Heraus­for­de­rung für die Zukunfts­fäh­rig­keit unse­rer Gesellschaft? 

Wir haben verschie­dene Ange­bote für Kinder und Jugend­li­che, sie lernen ein eige­nes Unter­neh­men zu grün­den, zu recher­chie­ren und debat­tie­ren. Diese Programme sind sehr unter­schied­lich. Aber allen ist gemein­sam, dass sie das Selbst­be­wusst­sein der Jugend­li­chen und Kinder stärken. 

Wir wollen, dass die junge Gene­ra­tion sich befä­higt fühlt, die Probleme anzugehen.

Johanna Aebi

Das stärkt die Resi­li­enz der Gesellschaft?

Sie erhal­ten ein Verständ­nis dafür, dass sie mehr gestal­ten können. Gerade heute ist es sehr wich­tig, dass die junge Gene­ra­tion nicht in Ohnmacht verfällt, weil sie immer wieder von den vielen Proble­men hört. Im Gegen­teil, wir wollen, dass sie sich befä­higt fühlt, die Probleme anzugehen.

Das gelingt Ihnen mit YES?

Wir lösen diese Probleme nicht alleine. Es gibt noch ganz viele Skills, denen wir uns nicht widmen können, die aber von ande­ren coolen NGOs geför­dert werden. Unser Ziel ist es, dass die jungen Leute sich befä­higt fühlen und sich sagen, hei, wir können etwas bewe­gen. Wir können die Zukunft nicht vorher­sa­gen. Deswe­gen ist es wich­tig, dass sie fähig sind, zu reagie­ren, auf was da kommt. Das erachte ich für all unsere Programme über­grei­fend als wich­tig. Und dass wir aktu­ell bleiben.


Mehr zum Thema «Zauber­for­mel Resi­li­enz» und wie Stif­tun­gen unsere Gesell­schaft stär­ken lesen Sie ab dem 15. Dezem­ber 2023 in unse­rer neus­ten Ausgabe.

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