Sarah Van Beers ist Managerin für Ressourcenmobilisierung, Partnerschaften mit dem Privatsektor und innovative Finanzierung bei Gavi, the Vaccine Alliance.

Wissen für die tägli­che Arbeit

Sarah Van Beers ist Managerin für Ressourcenmobilisierung, Partnerschaften mit dem Privatsektor und innovative Finanzierung bei Gavi, the Vaccine Alliance. Sie spricht über ihre Weiterbildung, das DAS Strategic and Operational Philanthropy an der Universität Genf, fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten und die Professionalisierung des Sektors.

Was hat Sie dazu bewo­gen, den DAS Stra­te­gic and Opera­tio­nal Phil­an­thropy an der Univer­si­tät Genf zu absolvieren?

Ich wollte schon immer für Non-Profit-Orga­ni­sa­tio­nen arbei­ten und mit meiner Karriere einen posi­ti­ven Einfluss ausüben. Dieses DAS war für mich wich­tig, um meine im Beruf erwor­be­nen Fähig­kei­ten zu festi­gen und neue Perspek­ti­ven zu gewin­nen. Ich war auch auf der Suche nach einem Programm für Führungs­kräfte, das sich mit meinem Arbeits­plan verein­ba­ren lässt. Dieses DAS ermög­lichte es mir, weiter­zu­ar­bei­ten und gleich­zei­tig neue Trends und Fähig­kei­ten zu erlernen.

Was hat Sie beson­ders an diesem DAS überzeugt?

Ich war auf der Suche nach einem Diplom, das sowohl die Seite der Zuwen­dungs­emp­fän­ger abdeckt als auch ein Verständ­nis für den Spen­den­me­cha­nis­mus und die Entschei­dungs­fin­dung vermit­telt – bspw. warum spen­det man für diese Sache und nicht für eine andere. Nach­dem ich mir das Ange­bot der verschie­de­nen Schu­len ange­se­hen hatte, schien mir das DAS die umfang­reichste Option zu sein. Es deckt die opera­tive Seite der Phil­an­thro­pie mit prak­ti­schen Aspek­ten wie Budget­ver­wal­tung und ‑analyse, den recht­li­chen Aspekt der Wohl­tä­tig­keit sowie ein brei­te­res stra­te­gi­sches Denken ab, bspw. wie man einen stra­te­gi­schen, kohä­ren­ten phil­an­thro­pi­schen Plan defi­niert, wie man ein Projekt gegen­über einem ande­ren auswählt und welche Elemente dabei zu berück­sich­ti­gen sind. In den verschie­de­nen Kursen konn­ten wir uns mit all den genann­ten Fragen ausein­an­der­set­zen und uns mit Studienkolleg:innen und Professor:innen über reale Fälle, Heraus­for­de­run­gen und bewährte Verfah­ren austauschen.

Die Koor­di­na­tion und Zusam­men­ar­beit zwischen den verschie­de­nen phil­an­thro­pi­schen Orga­ni­sa­tio­nen scheint in der Tat wich­tig zu sein, um soziale Heraus­for­de­run­gen aus verschie­de­nen Blick­win­keln anzugehen, 

Sarah Van Beers, DAS-Absolventin

Gab es Wissen und Anre­gun­gen, die Sie direkt in Ihrer tägli­chen Arbeit anwen­den können?

Ja. Dank der realen Fälle, an denen wir gear­bei­tet haben, konnte ich persön­lich Inputs von Klas­sen­ka­me­ra­den und Exper­ten einho­len, um in einer bestimm­ten Situa­tion direkt zu helfen. Darüber hinaus habe ich auch neue Fähig­kei­ten erlernt, wie bspw. das Aufstel­len einer Theo­rie der Verän­de­rung oder die Analyse des Budgets eines Zuschuss­emp­fän­gers.  Ich konnte diese Fähig­kei­ten in meiner tägli­chen Arbeit anwen­den. Insge­samt konnte ich durch die verschie­de­nen Lektü­ren und Diskus­sio­nen während der Jahre mehr Vertrauen in mein Wissen über Phil­an­thro­pie gewin­nen und mehr Verant­wor­tung inner­halb meiner Orga­ni­sa­tion übernehmen.

Hat das DAS Ihre Arbeit bei Gavi verändert?

Sicher­lich! Dieses DAS ermög­lichte es mir, ein tiefe­res Verständ­nis der Theo­rien und Prak­ti­ken der Phil­an­thro­pie zu erlan­gen und prak­ti­sche Fähig­kei­ten zu entwi­ckeln, wie bspw. die Defi­ni­tion der Theo­rie des Wandels, den Aufbau eines kohä­ren­ten stra­te­gi­schen Plans und insge­samt die Entwick­lung eines besse­ren kriti­schen Denkens in Fragen der Phil­an­thro­pie. Ich glaube, dass die verschie­de­nen Kurse und die erlern­ten Fähig­kei­ten einen posi­ti­ven Einfluss auf meine derzei­tige Rolle haben und mir zusätz­li­che Möglich­kei­ten und Verant­wort­lich­kei­ten eröffnen.

Wie ist der Kontakt zu den Studienkolleg:innen nach Abschluss des DAS?

Während des ganzen Jahres hatten wir einen groß­ar­ti­gen Austausch mit meinen Klas­sen­ka­me­ra­den, und wir waren nicht bereit, damit aufzu­hö­ren. Deshalb haben wir eine Verei­ni­gung – Le cercle de la phil­an­thro­pie – gegrün­det, in der wir in Kontakt blei­ben und uns enga­gie­ren können. Wir orga­ni­sie­ren Networ­king-Events, Work­shops und gesell­schaft­li­che Veran­stal­tun­gen für alle Mitglie­der der Verei­ni­gung, um bewährte Verfah­ren auszu­tau­schen, Zugang zu Karrie­re­res­sour­cen zu erhal­ten und über die neues­ten Entwick­lun­gen und Trends in der Phil­an­thro­pie auf dem Laufen­den zu bleiben.

Die Profes­sio­na­li­sie­rung der phil­an­thro­pi­schen Einrich­tun­gen ist ein Thema: Gibt es in gewis­sen Berei­chen fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten?

Im Zuge der Profes­sio­na­li­sie­rung phil­an­thro­pi­scher Einrich­tun­gen könnte der Schwer­punkt auf eine expli­zit auf phil­an­thro­pi­sche Orga­ni­sa­tio­nen ausge­rich­tete Führungs- und Manage­ment­aus­bil­dung auf natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Ebene sinn­voll sein. MBAs konzen­trie­ren sich eher auf allge­mei­nes oder bran­chen­spe­zi­fi­sches Manage­ment, bspw. Gesund­heit, Inno­va­tion. Dennoch würde ich mich freuen, wenn es mehr MBAs gäbe, die spezi­ell auf die Bedürf­nisse der Phil­an­thro­pie ausge­rich­tet sind und die meiner Meinung nach eine Brücke zwischen den Fähig­kei­ten des priva­ten und des öffent­li­chen Sektors schlagen.

In welche Rich­tung muss sich die Phil­an­thro­pie entwickeln?

Die Kolla­bo­ra­tion und das Einbe­zie­hen sind wesent­lich. Die Koor­di­na­tion und Zusam­men­ar­beit zwischen den verschie­de­nen phil­an­thro­pi­schen Orga­ni­sa­tio­nen scheint in der Tat wich­tig zu sein, um soziale Heraus­for­de­run­gen aus verschie­de­nen Blick­win­keln anzu­ge­hen, da sie oft mitein­an­der verknüpft sind. Einbin­dung ist auch wich­tig, um die Perspek­ti­ven zu erwei­tern, inno­va­tive Ideen zu entwi­ckeln und sicher­zu­stel­len, dass die Projekte die Bedürf­nisse und Heraus­for­de­run­gen der Bevöl­ke­rungs­grup­pen, resp. Orga­ni­sa­tio­nen berück­sich­ti­gen, denen sie dienen sollen.


Mehr Infos zum DAS in Stra­te­gic and Opera­tio­nal Phil­an­thropy der Univer­si­tät Genf UNIGE.

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