Bild: zvg

Wie wirkungs­ori­en­tiert legen Schwei­zer Stif­tun­gen an?

Stiftungen haben bei den wirkungsorientierten Anlagen noch Luft nach oben. Dies zeigt die neu veröffentlichte Studie «Vermögensverwaltung und Nachhaltigkeit bei Schweizer Stiftungen» des Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel und Globalance.

Für viele Vertre­te­rin­nen und Vertre­ter der Stif­tun­gen ist wich­tig, auch mittels ihrer Vermö­gens­be­wirt­schaf­tung posi­tive gesell­schaft­li­che Effekte zu erzie­len. Die neue Studie zeigt nun, die Absicht besteht, sie spie­gelt sich aber noch wenig in der tatsäch­li­chen Anla­ge­pra­xis wider. 

Die Studi­en­teil­neh­me­rin­nen verbin­den die Defi­ni­tion von zweck­kon­for­men Anla­gen vor allem mit der Eingren­zung des Anla­ge­uni­ver­sums anhand von Ausschluss­kri­te­rien (81,5 Prozent) sowie die Verwen­dung von Posi­tiv­kri­te­rien (40,7 Prozent). Nur gerade 21,5 Prozent der befrag­ten Stif­tun­gen wenden «Nega­tive Scree­ning» als Umset­zungs­me­thode an, «Best in Class» sogar ledig­lich 10,1 Prozent. Weiter entwi­ckelte Ansätze wie bspw. «Foot­print Inves­t­ing», «Impact Inves­t­ing» oder «Share­hol­der Enga­ge­ment» sind nach wie vor kein gros­ses Thema. Und offen­bar misst erst ein Drit­tel der antwor­ten­den Stif­tun­gen die über die reine Rendite-Orien­tie­rung hinaus­ge­hende zweck­ge­rich­te­ter Wirkung ihrer Anlagen. 

Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten sind gefragt
Die Umfra­ge­er­geb­nisse zeigen, grosse und sehr grosse Stif­tun­gen sind hinsicht­lich der Vermö­gens­ver­wal­tung weit­ge­hend fort­schritt­lich aufge­stellt. Viele kleine Stif­tun­gen sind aber nicht in der Lage, das notwen­dige Know-how selber aufzu­bauen oder extern einzu­kau­fen. Finanz- und Anla­ge­kom­pe­ten­zen von Stif­tungs­rats­mit­glie­der sind hier gefragt und gefor­dert. Es wäre wich­tig, sich inten­si­ver mit der Frage der Wirkung des Stif­tungs­ver­mö­gens ausein­an­der­zu­set­zen. Damit Stif­tun­gen vermehrt zweck­ori­en­tiert anle­gen können, braucht es Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten. So kommt die Studie zum Fazit, dass das Ange­bot noch deut­lich ausge­baut werden sollte.

Ein stär­ke­rer Fokus auf wirkungs­ori­en­tierte Anla­gen scheint sich dabei zu lohnen: Rund ein Drit­tel der Stif­tun­gen, die bereits wirkungs­ori­en­tierte Anla­gen täti­gen, bestä­ti­gen, dass die Rendite ihrer zweck­kon­for­men Anla­gen besser als dieje­nige ihrer tradi­tio­nel­len Anla­gen abschnei­det. Eine Minder­ren­dite rappor­tie­ren ledig­lich 3,8 Prozent dieser Stiftungen.

Die gemein­nüt­zi­gen Stif­tun­gen in der Schweiz verwal­ten gesamt­haft Vermö­gens­werte von rund 100 Milli­ar­den Fran­ken. An der Studie des CEPS der Univer­si­tät Basel und Globa­lance betei­lig­ten sich 120 gemein­nüt­zige Stif­tun­gen (vornehm­lich Förder­stif­tun­gen) mit einem Gesamt­ver­mö­gen von 9,99 Milli­ar­den Fran­ken und einem frei inves­tier­ba­ren Vermö­gen von 7,98 Milli­ar­den Franken.

Origi­nal­stu­die
Die Studie «Vermö­gens­ver­wal­tung und Nach­hal­tig­keit bei Schwei­zer Stif­tun­gen» kann frei im Inter­net herun­ter­ge­la­den werden:
Hier: Globa­lance
Hier: Center for Phil­an­thropy Studies (CEPS)

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