Bild: Beat W. Hohmann

Tag gegen Lärm: Ohren auf beim Planen

Der «Tag gegen Lärm» vom 24. April widmet sich der Gestaltung von Alltagsräumen im Freien. Bei der Planung solcher Freiräume müssen neben visuellen auch akustische Aspekte von Anfang an miteinbezogen werden, ist die Trägerschaft des jährlich stattfinden Aktionstags überzeugt.

Der Wert von sied­lungs­na­hen und ruhi­gen Erho­lungs­or­ten ist unbe­strit­ten – für unser Wohl­be­fin­den, unsere Gesund­heit und nicht zuletzt auch für die Attrak­ti­vi­tät unse­rer Städte und Gemein­den. Bei der Gestal­tung von öffent­li­chen Aussen­räu­men müsse man jedoch nicht nur die visu­el­len, sondern auch die akus­ti­schen Aspekte berück­sich­ti­gen, schrei­ben die Orga­ni­sa­to­ren des «Tag gegen Lärm» in der Schweiz, der dieses Jahr am 24. April statt­fin­det. Mit dem dies­jäh­ri­gen Motto «Ohren auf beim Planen» fordern sie Behör­den, Planer:innen und Bauherr:innen zum Handeln auf. Die Verei­ni­gung kanto­na­ler Lärm­fach­stel­len Cercle Bruit Schweiz hat dafür eine neue Webseite einge­rich­tet. Diese enthält Grund­la­gen und prak­ti­sche Hinweise, wie in Frei- und Erho­lungs­räu­men eine gute Klang­qua­li­tät erreicht werden kann. Anhand zahl­rei­cher Beispiele und Hörde­mons­tra­tio­nen kann man dort unter­schied­li­che Mass­nah­men testen und erleben.

Krite­rien für eine gute Klangraumqualität

Die akus­ti­sche Quali­tät eines Ortes lasse sich nicht einfach messen, so die Träger­schaft.  Ob man sich in einem Park, einem Innen­hof oder auf einem Platz gerne aufhalte, hänge nicht nur von der Laut­stärke ab, die dort herr­sche. Vor allem auch die Quali­tät der Geräu­sche ist rele­vant. Die Gestal­tung der Umge­bung sei hier entschei­dend. Es spielt eine Rolle, ob Geräu­sche von Hinder­nis­sen abge­schirmt und von Flächen absor­biert oder reflek­tiert werden. Wer öffent­li­che Frei­räume gestal­tet, kann sowohl mit neuen Geräu­schen, zum Beispiel durch Wasser, Bäume oder Vogel­ge­zwit­scher, als auch mit der Auswahl von Objek­ten und Mate­ria­lien zu einer guten Aufent­halts­qua­li­tät beitra­gen. Die Mate­ri­al­viel­falt des Bodens beispiels­weise begüns­tige die Klang­viel­falt: Grün­flä­chen und lose Mate­ria­lien wie Sand und Kies reflek­tie­ren Geräu­sche weni­ger stark als Beton und Asphalt. Sie sind somit gut für das Ohr. Auch Hecken und nied­rige Mauern dämp­fen Geräu­sche. So können sie die Klang­qua­li­tät eines Ortes verbes­sern. Zudem seien entsie­gelte Böden und Hecken auch eine wich­tige hitze­min­dernde Mass­nahme und wert­voll für die Biodi­ver­si­tät im Sied­lungs­raum. Die Gestal­tung von Klang­räu­men könn­ten Lärm­schutz­mass­nah­men jedoch nicht erset­zen, heisst es in der Mittei­lung. In erster Linie müss­ten deshalb störende Geräu­sche soweit als möglich vermin­dert werden. «Im Unter­schied zum gesetz­lich vorge­schrie­be­nen Lärm­schutz mit seinen Grenz­wer­ten gibt es für die akus­ti­sche Gestal­tung von Erho­lungs­räu­men keine gesetz­li­chen Vorga­ben, wohl aber breit abge­stützte Erfahrungen.»

Breit abge­stützte Trägerschaft

Der «Inter­na­tio­nal Noise Aware­ness Day» findet jedes Jahr am letz­ten Mitt­woch im April statt. Er wurde 1996 von der New Yorker «League for the Hard of Hearing» (heute «Center for Hearing and Commu­ni­ca­tion») ins Leben geru­fen. 2005 nahm die Schweiz zum ersten Mal aktiv an diesem Akti­ons­tag teil. Die Trägerschaft setzt sich zusam­men aus: Cercle Bruit Schweiz (Verei­ni­gung kanto­na­ler Lärmfachstellen), Schwei­ze­ri­sche Gesell­schaft für Akus­tik, Ärztin­nen und Ärzte für Umwelt­schutz sowie Lärmliga Schweiz. Unterstützt wird die Trägerschaft vom Bundes­amt für Umwelt BAFU und vom Bundes­amt für Gesund­heit BAG. Mit der Teil­nahme am Akti­ons­tag setzt sich die Trägerschaft das Ziel, den «Tag gegen Lärm» in der Schweiz zu veran­kern und Behörden, Fach­per­so­nen sowie die Öffent­lich­keit auf das Thema Lärm zu sensibilisieren.

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