Gemäss Sucht Schweiz wachsen hierzulande schätzungsweise 100’000 Kinder in einem Elternhaus auf, das von Alkohol oder anderen Substanzen schwer belastet ist. Die Kinder seien täglich mit Angst, Scham, Schuldgefühlen und nicht zuletzt mit Isolation konfrontiert. Gleichzeitig behalten sie ihre Probleme oft für sich, um die Eltern zu schützen. Ihr Leiden werde deshalb oft nicht erkannt.
Über 30 Aktionen und in 14 Kantonen
Um diesen Kindern eine Stimme zu geben, organisiert die Stiftung bereits zum sechsten Mal eine schweizweite Aktionswoche. An der diesjährigen Veranstaltung, die noch bis am 17. März läuft, beteiligen sich zahlreiche Organisationen in 14 Kantonen mit über 30 Aktionen. Auch immer mehr Kulturproduktionen tragen dazu bei, dass das Thema öffentliche Aufmerksamkeit erhält – zum Beispiel der Dokumentarfilm «Löwenzahnkind» oder das Theaterstück «Alkohol» von Nina Langensand. Diese und weitere Produktionen werden während und nach der Aktionswoche an verschiedenen Orten gezeigt.
Diese Angebote sollen die Bevölkerung dazu ermutigen, die Augen offenhalten und dazu beizutragen, dass betroffene Kinder Halt und Unterstützung finden, schreibt Sucht Schweiz in einer Mitteilung. Die Stiftung hatte im vergangenen Jahr zudem die Broschüre «Was kann das Umfeld tun?» herausgegeben; diese gibt Anleitung, wie man mit betroffenen Eltern und Kindern das Gespräch suchen und wie man für betroffene Kinder da sein kann. Gleichzeitig wird gezeigt, welche Instanzen im Notfall zu informieren sind.