Wien, Bild: Jacek Dylag, unsplash

Stif­tungs­stand­ort Öster­reich wird attraktiver

Die Österreichische Bundesregierung hat eine Reform für den gemeinnützigen Sektor beschlossen. Der Verband für gemeinnütziges Stiften sieht darin eine massive Stärkung des Standorts und ein Aufholen im internationalen Vergleich.

Von einem Meilen­stein für den Stif­tungs­stand­ort Öster­reich schreibt der Verband für gemein­nüt­zi­ges Stif­ten in Öster­reich. Er bezeich­net das von der Bundes­re­gie­rung verab­schie­dete Gemein­nüt­zig­keits­pa­ket als die bedeu­tendste Reform zuguns­ten des gemein­nüt­zi­gen Sektors seit 30 Jahren.

Aufhol­be­darf bei Bildungszwecken

Die Reform tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Sie gibt Stif­tun­gen Rechts­si­cher­heit bezüg­lich Absetz­bar­keit. Zudem ermög­licht sie es Stif­tun­gen auch, bereits in den ersten Jahren mit dem Stif­tungs­ka­pi­tal zu arbei­ten und nicht nur mit den Erträ­gen. Als Kern­punkte der Reform nennt der Verband die «Erwei­te­rung des Zugangs zur Spen­den­be­güns­ti­gung auf alle gemein­nüt­zi­gen Berei­che, stär­kere Anreize, wie die Anhe­bung der steu­er­li­chen Berück­sich­ti­gung bei Vermö­gens­stock-Zuwen­dun­gen, die zehn­jäh­rige Vortrags­mög­lich­keit der Zuwen­dun­gen und die Flexi­bi­li­sie­rung der Mittel­ver­wen­dung.» Von diesen Verbes­se­run­gen würden sowohl die Non-Profit-Orga­ni­sa­tio­nen selbst, wie auch die Spender:innen und Stifter:innen profi­tie­ren. Spezi­ell hebt der Verband hervor, dass Stif­tun­gen profi­tie­ren, die im Bildungs­be­reich enga­giert sind. Bisher waren Spen­den für Bildungs­zwe­cke nicht steu­er­lich absetz­bar. Dies ist ein gros­ses Defi­zit, das der Stand­ort Öster­reich gegen­über ande­ren Ländern aufweist. Eine Schät­zung von EcoAus­tria geht von 30 bis 40 Millio­nen Euro aus, die in Zukunft zusätz­lich für Enga­ge­ments im Bildungs­be­reich gene­riert werden könnten. 

Wert­schät­zung für den Sektor

Der Verband weist auf die heute vorhan­de­nen Stand­ort­nach­teile von Öster­reich hin, die sich in der Anzahl gemein­nüt­zi­ger Stif­tun­gen zeigt. Deutsch­land hat vier­mal so viele Stif­tun­gen pro Einwohner:in, die Schweiz gar zwan­zig­mal so viele. Mit dem neuen Gemein­nüt­zig­keits­pa­ket erwar­tet der Verband eine deut­li­che Zunahme an Stif­tun­gen, die sich gemein­nüt­zig enga­gie­ren. Günther Lutschin­ger, Vorstands­mit­glied Verband für gemein­nüt­zi­ges Stif­ten, sagt zur Reform: «Die per 1. Januar 2024 wirk­same Reform zeugt von großer Wert­schät­zung gegen­über dem Wirkungs­ver­mö­gen der Zivil­ge­sell­schaft. Die beschlos­se­nen Maßnah­men brin­gen erst­klas­sige Bedin­gun­gen auf Augen­höhe mit welt­weit führen­den Stif­tungs­na­tio­nen. Ein perfek­ter Ausgangs­punkt für mehr phil­an­thro­pi­sches Enga­ge­ment hierzulande!» 

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