130’000 Kinder werden in der Schweiz von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten geschlagen. Jedes vierte Kind leidet unter seelischer Gewalt. Die Stiftung Elternsein weist mit einer Kampagne anlässlich des internationalen Aktionstags «No Hitting Day» auf dieses Thema hin. Die grössten TikTok Stars der Schweiz setzen sich für eine gewaltfreie Erziehung ein. Sie zeigen Überschmink-Tutorials anstelle von Make-Up-Tipps, verbunden mit der Botschaft, sich gerade nicht zu verstecken.
Verletzung verstecken
Leider reden Kinder, die Gewalt erleben müssen, oft nicht darüber. Im Gegenteil: Sie schämen sich und kaschieren ihre blauen Flecken. Niemand soll merken, dass sie leiden. Die Stiftung Elternsein und vier TikTok Stars haben sich zusammengetan, um das zu ändern. Sie möchten den Kindern zeigen, dass sie nicht alleine sind. Gleichzeitig wollen sie darauf aufmerksam machen, dass es hilft, mit Vertrauenspersonen darüber zu sprechen. Dazu haben die vier Beauty- und Schmink-Expert*innen, Noemi Nikita, Kris Grippo, Tugce Demir und Brian Havarie, die normalerweise Make-Up-Tutorials erstellen, Videos hochgeladen, in denen sie ein blaues Auge überschminken. In den Videos werden die hohen Gewaltopferzahlen eingeblendet. Schon jetzt wurden die TikTok-Videos tausendfach angeklickt.
Diese hohe Gewaltbereitschaft bei der Kindererziehung hat mich schockiert. Deshalb wollte ich meine junge Community dazu ermutigen, sich nicht zu verstecken, sondern über elterliche Gewalt zu reden, damit sich die Situation verbessert.
Noemi Nikita, Schweizer TikTokerin
Deshalb TikTok
Die Stiftung Elternsein hat mit TikTok den bei Jugendlichen besonders beliebten Kanal für ihre Awareness-Kampagne gewählt. Denn in der Schweiz haben rund 90 Prozent der 9- bis 14-Jährigen die App installiert. Die potenzielle Reichweite ist also unglaublich gross und vor allem in der richtigen Zielgruppe. Den vier TikTok Stars folgen total 20 Millionen Menschen. Allein Noemi Nikita, die meistgefolgte Schweizer Persönlichkeit auf TikTok, hat 13 Millionen Follower*innen. Sie meint: «Diese hohe Gewaltbereitschaft bei der Kindererziehung hat mich schockiert. Deshalb wollte ich meine junge Community dazu ermutigen, sich nicht zu verstecken, sondern über elterliche Gewalt zu reden, damit sich die Situation verbessert.»