Unsere Gesellschaft in der Schweiz wird säkularer. Glaube wird als etwas Privates angesehen. Die Kirchen verlieren seit Jahren Mitglieder und sie werden teilweise bewusst in ihrer gesellschaftlichen Rolle eingeengt: Im Abstimmungskampf der Konzernverantwortungsinitiative wurden Kirchen kritisiert, wenn sie mit einer Meinung zur Vorlage Position bezogen. Die Bedeutung der Kirche und der Religion nimmt ab. Dabei wird vielleicht ausser Acht gelassen, was Kirchen und religiöse Institutionen alles für unsere Gesellschaft leisten? Denn Religion, Kirche und der Glaube prägen unsere Gesellschaft noch immer. Wenn wir aufmerksam hinschauen, fällt auf, welche Rolle die Kirchen immer noch spielen, mal ist es offensichtlicher und mal nehmen wir es kaum bewusst wahr. So beginnt die aktuelle Schweizer Bundesverfassung mit den Worten: «Im Namen Gottes des Allmächtigen!». Und gerade Ende Jahr ist unser Alltag von der Weihnachtszeit geprägt. Und auch wenn die Zeit heute für viele von Konsum, Festessen und Familienfeiern geprägt ist, werden genauso Freiwilligenarbeit, Grosszügigkeit und Spenden gelebt: An einer Ecke singt die Heilsarmee, die Spendenbereitschaft steigt in der Vorweihnachtszeit und viele Freiwillige ermöglichen ein Beisammensein für Unbekannte.
Vor- und Nachteil
Auch im gemeinnützigen Sektor sind Glaube, Religion und Kirche stark verankert, sei es aus Überzeugung oder Tradition und Geschichte. So zählt StiftungSchweiz über 600 Stiftungen, die im Themenfeld Religion und Kirche engagiert sind. Die Nähe zur Kirche kann Vorteile bringen, etwa in der Entwicklungszusammenarbeit. Auch Sozialwerke haben eine Nähe zur Kirche und eine gemeinsame Geschichte. Gleichzeitig kann die Nähe heute auch Nachteile bringen. So bedeutet die schwindende Rolle der Kirche in unserer Gesellschaft auch weniger Spendengelder. Die Ressourcen werden knapper. Kennen Sie innovative gemeinnützige Organisationen und Sozialwerke, die sich mit dem Glauben befassen oder eine enge Verbindung zur Kirche haben sind wir gespannt auf Ihren Input an redaktion@thephilanthropist.ch
Zehn Schwerpunktthemen
The Philanthropist Briefing nimmt über das Jahr zehn Schwerpunktthemen auf. Viermal übernimmt das Briefing dabei das Thema der gedruckten Ausgabe. Die anderen Themen finden online im Briefing statt. Wir wollen damit die Vielfalt des Sektors betonen und vertieft aufzeigen, was die Stiftungswelt bei diesen Themen bewegt.