AktuÂell läuft die öffentÂliÂche KonsulÂtaÂtion zu Zielen und SchwerÂpunkÂten der StraÂteÂgie für die interÂnaÂtioÂnale ZusamÂmenÂarÂbeit (IZA) für die Jahre 2025–2028. Für diese sind insgeÂsamt 11,45 MilliÂarÂden FranÂken vorgeÂseÂhen. InterÂesÂsierte Kreise können sich bis zum 20. SeptemÂber zum Entwurf äussern.
Nicht zu Lasten der Ärmsten
Bereits öffentÂlich StelÂlung bezoÂgen hat AlliÂance Sud. PosiÂtiv bewerÂtet das KompeÂtenzÂzenÂtrum von SwisÂsaid, FastenÂakÂtion, HelveÂtas, CariÂtas, Heks, SoliÂdar Suisse und Terre des Hommes, Entwurf insoÂfern, dass die Schweiz weiterÂhin auf bewährte SchwerÂpunkte und damit auf KontiÂnuiÂtät setze. AllerÂdings kritiÂsiert AlliÂance Sud, dass von diesen Geldern 1,5 MilliÂarÂden FranÂken für den WiederÂaufÂbau der Ukraine verwenÂdet werden soll. Die NotwenÂdigÂkeit, die Ukraine zu unterÂstütÂzen, werde nicht bestritÂten, so AlliÂance Sud. AllerÂdings dürfe dies nicht auf Kosten der ärmsÂten Länder gehen. «Wir setzen uns dafür ein, dass die SchweiÂzer UnterÂstütÂzung der Ukraine nicht von der BevölÂkeÂrung im globaÂlen Süden bezahlt wird», sagt Andreas MissÂbach, GeschäftsÂleiÂter von AlliÂance Sud, und fordert: «Die Gelder für den WiederÂaufÂbau der Ukraine müssen massiv ausgeÂbaut, aber zusätzÂlich zur interÂnaÂtioÂnaÂlen ZusamÂmenÂarÂbeit gesproÂchen werden.»
Die IZA wird alle vier Jahre neu defiÂniert. Gemäss einem Beschluss von BundesÂrat und ParlaÂment von vor vier Jahren wird die EntwickÂlungsÂzuÂsamÂmenÂarÂbeit mit LateinÂameÂrika per Ende 2024 beenÂdet. Damals wurde eine stärÂkere geograÂfiÂsche BündeÂlung angeÂstrebt. «Mit der BeenÂdiÂgung des EngaÂgeÂments der SchweiÂzer EntwickÂlungsÂzuÂsamÂmenÂarÂbeit in LateinÂameÂrika, die vor drei Jahren per Ende 2024 beschlosÂsen wurde, sollÂten die frei werdenÂden Mittel in die andeÂren SchwerÂpunktÂreÂgioÂnen − insbeÂsonÂdere SubsaÂhara-Afrika sowie NordÂafrika und MittÂleÂrer Osten – verlaÂgert werden», schreibt AlliÂance Sud.
Kritik vom SDDC
Die Ziele der IZA an der Agenda 2030 ausgeÂrichÂtet sind und und die Frauen verstärkt ins Zentrum rücken, bewerÂtet das Swiss DisaÂbiÂlity and DeveÂloÂpÂment ConsorÂtium (SDDC) grundÂsätzÂlich posiÂtiv. Dem SDDC gehöÂren die chrisÂtofÂfel blinÂdenÂmisÂsion CBM Schweiz, FAIRMED, HandiÂcap InterÂnaÂtioÂnal Schweiz (HI) und der InterÂnaÂtioÂnal DisaÂbiÂlity AlliÂance (IDA). Das KonsorÂtium bemänÂgelt jedoch, dass die IZA die SituaÂtion von Menschen mit BehinÂdeÂrung zu wenig berückÂsichÂtige. Nur an einer Stelle würden sie erwähnt – als Beispiel für die SchwächsÂten. Dass Menschen mit BehinÂdeÂrung nicht expliÂzit genannt werden, sei für die SDDC unverÂständÂlich. Denn diese seien weltÂweit überÂdurchÂschnittÂlich von Armut betrofÂfen. Zudem lebten gemäss WHO 80 Prozent der Menschen mit BehinÂdeÂrung im globaÂlen Süden. Das SDDC fordert, «dass die InkluÂsion von Menschen mit BehinÂdeÂrunÂgen in der interÂnaÂtioÂnaÂlen ZusamÂmenÂarÂbeit der Schweiz endlich systeÂmaÂtisch als QuerÂschnittsÂthema veranÂkert wird.» Dies sei wichÂtig, um einen nachÂhalÂtiÂgen Beitrag zur VerrinÂgeÂrung der weltÂweiÂten Armut zu leisten.
BezügÂlich der 1,5 MilliÂarÂden FranÂken für die Ukraine vertritt die SDDC den gleiÂchen StandÂpunkt wie die AlliÂance Sud: Die NotwenÂdigÂkeit der Hilfe für die Ukraine wird nicht bestritÂten, jedoch dürfe dies nicht zu Lasten des Südens gehen. SDDC schreibt: «Die Schweiz hat sich interÂnaÂtioÂnal bereits mehrÂmals verpflichÂtet, 0,7 Prozent des BrutÂtoÂnaÂtioÂnalÂeinÂkomÂmens dafür einzuÂsetÂzen. Erreicht hat sie es aber noch nie.»