Bild: Ninno JackJr, unsplash

Schwer­punkte der IZA in der Vernehmlassung

Alle vier Jahre definiert der Bundesrat die Schwerpunkte und Ziele der internationalen Zusammenarbeit. Der Entwurf für die Periode 2025–2028 setzt auf Kontinuität. Gemäss dem Vorschlag sollen aber auch über 13 Prozent der Summe für die Ukraine reserviert werden.

Aktu­ell läuft die öffent­li­che Konsul­ta­tion zu Zielen und Schwer­punk­ten der Stra­te­gie für die inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit (IZA) für die Jahre 2025–2028. Für diese sind insge­samt 11,45 Milli­ar­den Fran­ken vorge­se­hen. Inter­es­sierte Kreise können sich bis zum 20. Septem­ber zum Entwurf äussern.

Nicht zu Lasten der Ärmsten

Bereits öffent­lich Stel­lung bezo­gen hat Alli­ance Sud. Posi­tiv bewer­tet das Kompe­tenz­zen­trum von Swis­said, Fasten­ak­tion, Helve­tas, Cari­tas, Heks, Soli­dar Suisse und Terre des Hommes, Entwurf inso­fern, dass die Schweiz weiter­hin auf bewährte Schwer­punkte und damit auf Konti­nui­tät setze. Aller­dings kriti­siert Alli­ance Sud, dass von diesen Geldern 1,5 Milli­ar­den Fran­ken für den Wieder­auf­bau der Ukraine verwen­det werden soll. Die Notwen­dig­keit, die Ukraine zu unter­stüt­zen, werde nicht bestrit­ten, so Alli­ance Sud. Aller­dings dürfe dies nicht auf Kosten der ärms­ten Länder gehen. «Wir setzen uns dafür ein, dass die Schwei­zer Unter­stüt­zung der Ukraine nicht von der Bevöl­ke­rung im globa­len Süden bezahlt wird», sagt Andreas Miss­bach, Geschäfts­lei­ter von Alli­ance Sud, und fordert: «Die Gelder für den Wieder­auf­bau der Ukraine müssen massiv ausge­baut, aber zusätz­lich zur inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit gespro­chen werden.»

Die IZA wird alle vier Jahre neu defi­niert. Gemäss einem Beschluss von Bundes­rat und Parla­ment von vor vier Jahren wird die Entwick­lungs­zu­sam­men­ar­beit mit Latein­ame­rika per Ende 2024 been­det. Damals wurde eine stär­kere geogra­fi­sche Bünde­lung ange­strebt. «Mit der Been­di­gung des Enga­ge­ments der Schwei­zer Entwick­lungs­zu­sam­men­ar­beit in Latein­ame­rika, die vor drei Jahren per Ende 2024 beschlos­sen wurde, soll­ten die frei werden­den Mittel in die ande­ren Schwer­punkt­re­gio­nen − insbe­son­dere Subsa­hara-Afrika sowie Nord­afrika und Mitt­le­rer Osten – verla­gert werden», schreibt Alli­ance Sud. 

Kritik vom SDDC

Die Ziele der IZA an der Agenda 2030 ausge­rich­tet sind und und die Frauen verstärkt ins Zentrum rücken, bewer­tet das Swiss Disa­bi­lity and Deve­lo­p­ment Consor­tium (SDDC) grund­sätz­lich posi­tiv. Dem SDDC gehö­ren die chris­tof­fel blin­den­mis­sion CBM Schweiz, FAIRMED, Handi­cap Inter­na­tio­nal Schweiz (HI) und der Inter­na­tio­nal Disa­bi­lity Alli­ance (IDA). Das Konsor­tium bemän­gelt jedoch, dass die IZA die Situa­tion von Menschen mit Behin­de­rung zu wenig berück­sich­tige. Nur an einer Stelle würden sie erwähnt – als Beispiel für die Schwächs­ten. Dass Menschen mit Behin­de­rung nicht expli­zit genannt werden, sei für die SDDC unver­ständ­lich. Denn diese seien welt­weit über­durch­schnitt­lich von Armut betrof­fen. Zudem lebten gemäss WHO 80 Prozent der Menschen mit Behin­de­rung im globa­len Süden. Das SDDC fordert, «dass die Inklu­sion von Menschen mit Behin­de­run­gen in der inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit der Schweiz endlich syste­ma­tisch als Quer­schnitts­thema veran­kert wird.» Dies sei wich­tig, um einen nach­hal­ti­gen Beitrag zur Verrin­ge­rung der welt­wei­ten Armut zu leisten. 

Bezüg­lich der 1,5 Milli­ar­den Fran­ken für die Ukraine vertritt die SDDC den glei­chen Stand­punkt wie die Alli­ance Sud: Die Notwen­dig­keit der Hilfe für die Ukraine wird nicht bestrit­ten, jedoch dürfe dies nicht zu Lasten des Südens gehen. SDDC schreibt: «Die Schweiz hat sich inter­na­tio­nal bereits mehr­mals verpflich­tet, 0,7 Prozent des Brut­to­na­tio­nal­ein­kom­mens dafür einzu­set­zen. Erreicht hat sie es aber noch nie.» 


Der Entwurf Stra­te­gie der inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit 2025–2028 (IZA-Botschaft 25–28)

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