Bild: Kyle Glenn, unsplash

Save the Child­ren: Prekäre Lage im Sudan

Das Kinderhilfswerk Save the Children weist auf die prekäre Lage der Gesundheitsversorgung in Folge der Kämpfe im Sudan hin. Es warnt vor einem Ausbruch von Seuchen.

«Das Gesund­heits­sys­tem im Sudan hängt am seide­nen Faden: Spitä­ler schlies­sen, weil keine Ärzte mehr da sind, es gibt zu wenig Medi­zin, Vorräte wurden geplün­dert, und in den weni­gen noch offe­nen Spitä­lern ist das Perso­nal völlig über­las­tet», sagt Bashir Kamal Eldin Hamid, Direk­tor für Gesund­heit und Ernäh­rung bei Save the Child­ren im Sudan. Das Hilfs­werk, das seit 1983 im Sudan aktiv ist, weist darauf hin, dass gerade Millio­nen von Kindern und Fami­lien der Zugang zu medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen fehle.

Über­füllte Leichenhallen

In den vergan­ge­nen Wochen haben sich die Kämpfe in der Haupt­stadt Khar­tum inten­si­viert. Ange­fan­gen hatten die Kämpfe zwischen den Para­mi­li­tärs der Rapid Support Forces (RSF) und der Arme Mitte April diesen Jahres. Die aktu­elle Situa­tion vergrös­sert die Angst vor einer Ausbrei­tung von Seuchen. Wie Save the Child­ren schreibt, seien die Leichen­hal­len über­füllt und die Toten würden in den Stras­sen verwe­sen. Zudem gebe es kaum noch Ärzte und funk­tio­nie­rende Spitä­ler. Von 89 Haupt­spi­tä­lern seien noch 16 in Betrieb, und auch dies nur einge­schränkt. Wasser­knapp­heit und lang­an­hal­tende Strom­aus­fälle verschär­fen die Situa­tion. Prekäre Hygie­ne­mög­lich­kei­ten und fehlende Möglich­kei­ten der Wasser­auf­be­rei­tung verstär­ken die Angst vor Krank­hei­ten. Weil es kein funk­tio­nie­ren­des staat­li­ches Labor mehr gibt, könnte der Ausbruch einer Seuche nicht früh­zei­tig erkannt werden. So sagt Bashir Kamal Eldin Hamid zur aktu­el­len Lage: «Dass die Toten nicht würde­voll begra­ben werden können, erschwert das Leid der Fami­lien in Khar­tum zusätz­lich. Und zu all den Sorgen, Ängs­ten und dem Schmerz kommt nun noch eine Gesundheitskrise.» 

Vier Millio­nen Vertriebene

Auch das UNHCR ist besorgt über die Gesund­heits­si­tua­tion im Sudan, aber auch in den Tran­sit­zen­tren in den Nach­bar­län­dern. Gemäss dem Flücht­lings­hilfs­werk hat die Sudankrise schon mehr als vier Millio­nen Menschen vertrie­ben. Das Schwei­ze­ri­sche Rote Kreuz SRK hat für die drin­gend benö­tigte Hilfe vorerst 500’000 Fran­ken bereit­ge­stellt. Save the Child­ren hat seit Beginn der Kämpfe 37 Tonnen an medi­zi­ni­schen Gerä­ten und Medi­ka­men­ten geliefert.

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