Die Reorganisation der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht ESA sei auf Kurs. Aber sie kämpfe noch mit Altlasten. Dies ist eine der Erkenntnisse aus dem Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle EFK. Diese hatte Ende 2021 die Reorganisation der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht überprüft. Jetzt hat sie den Bericht publiziert.
Risikobasiert und digital
Zu den Altlasten gehört, dass die ESA seit Jahren an einem chronischen Arbeitsrückstand leidet. Die EFK hatte dies bereits in ihren Berichten 2010 und 2016 moniert. Mit 330 Stiftungen pro juristischem Mitarbeitenden ist das Betreuungsverhältnis hoch. Strukturen und Prozesse hätten mit dem gestiegenen Arbeitsaufwand nicht Schritt gehalten – seit 2010 sind rund 1400 zu beaufsichtigende Stiftungen dazugekommen. Verschiedene mögliche Verbesserungen listet der Bericht auf. So müsse die Koordination mit den kantonalen und kommunalen Stiftungsaufsichten besser abgestimmt werden. Mit den Stiftungen und den Stiftungsverbänden soll eine proaktive Beziehung angestrebt werden. Der Bericht hält ausserdem fest, aufgrund der grossen Anzahl Stiftungen brauche es einen risikobasierten Ansatz. Der Fokus soll auf Stiftungen mit einem hohen Risikoprofil liegen. Schliesslich sei die Digitalisierung zentral. Damit deren Wirkung voll zu tragen kommt, müssen die Stiftungen und die Revisionsstellen motiviert werden, alle Unterlagen elektronisch einzureichen. «Die Zeichen stehen gut, dass die Digitalisierung die Aufsicht der ESA effizienter und effektiver gestalten wird. Die ESA verfügt erstmals über strukturierte Daten, die sie risikoorientiert bearbeiten kann«, heisst es. Seit der Überprüfung Ende 2021 hat die ESA am 18. Mai das System für die digitale Stiftungsaufsicht (eESA) in Betrieb genommen.