Bild: Ryan Reinoso, unsplash

Pro Senec­tute: Bedeu­tung von Altersbildern

Am 1. nationalen Alterskongress in Biel sprachen die Anwesenden über die Folgen des demografischen Wandels, die Wirkung von Altersbildern und über die neuen Erkenntnisse des gleichentags publizierten vierten Teilberichts des nationalen Altersmonitors.

Letzte Woche fand in Biel der erste natio­nale Alters­kon­gress statt. Pro Senec­tute Schweiz hat dazu gela­den. Über 400 Besucher:innen nutzen die Gele­gen­heit zum Austausch. Die verschie­de­nen Referent:innen beleuch­te­ten das Thema Alter von den verschie­de­nen Seiten. Der demo­gra­fi­sche Wandel und die Folgen für die Alters­vor­sorge waren Thema. Dabei outete sich Uwe Koch von der Zürcher Hoch­schule für Ange­wandte Wissen­schaf­ten ZHAW als Fan der Ergän­zungs­leis­tun­gen. Sie würden das Versa­gen der AHV korri­gie­ren und die Exis­tenz­si­che­rung über­neh­men. Posi­tiv bewer­tete er, dass sie bewährt, bedarfs­ori­en­tiert und kosten­güns­tig seien. Aller­dings würden das aufwän­dige Anmel­de­ver­fah­ren und die lange Bear­bei­tungs­zeit abschre­cken. Deswe­gen hätten die Ergän­zungs­leis­tun­gen auch ein Image­pro­blem, konsta­tierte Uwe Koch. Dabei hätten sie sich bewährt und seien kostengünstig.

Die Wich­tig­keit von Freizeitaktivitäten

Anläss­lich des Alters­kon­gres­ses publi­zierte Pro Senec­tute den vier­ten Teil­be­richt des Schwei­zer Alters­mo­ni­tors. Dieser unter­suchte den Zusam­men­hang von Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten und kogni­ti­ver Fähig­kei­ten. Das Fazit: «Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten sind wich­tig, um die Gedächt­nis­leis­tung im Alter zu erhal­ten», schreibt Pro Senec­tute. «Körper­li­che, kultu­relle, soziale und insbe­son­dere intel­lek­tu­elle Akti­vi­tä­ten in der ersten Lebens­hälfte – bis 45 Jahre – gehen mit einer besse­ren kogni­ti­ven Leis­tungs­fä­hig­keit im Alter einher.» Einen Beitrag dazu leis­ten die Akti­vi­tä­ten in der ersten Lebens­hälfte. Wer sich bereits in dieser mit körper­li­chen, sozia­len und intel­lek­tu­el­len Akti­vi­tä­ten enga­giert, wird dies auch im Alter tun. 78 Prozent sind körper­lich, 67 Prozent sozial und 91 Prozent intel­lek­tu­ell aktiv. Bei jenen, welche dies in der ersten Lebens­hälfte nicht warn, betra­gen diese Werte 51 Prozent für körper­li­che Akti­vi­tä­ten, 41 Prozent für soziale und 61 Prozent für intel­lek­tu­elle. Alain Huber, Direk­tor von Pro Senec­tute Schweiz, sagt: «Wer ein Leben lang physisch, sozial oder intel­lek­tu­ell aktiv ist, weist im Alter eine bessere kogni­tive Leis­tungs­fä­hig­keit auf.» 

Posi­ti­ves Alters­bild wirkt

Am natio­na­len Alters­kon­gress wurde noch eine Erkennt­nis betont: Die Bedeu­tung und die Folgen eines posi­ti­ven Alters­bil­des. 7,5 Jahre Lebens­zeit beträgt der Unter­schied zwischen Menschen mit einem posi­ti­ven und einem nega­ti­ven Alters­bild, legte Chris­tina Röcke, Co-Direk­to­rin Healthy Longe­vity Center, Univer­si­tät Zürich in ihrem Beitrag dar. Posi­tive Alters­selbst­bil­der führen zu einer gerin­ge­ren Krank­heits­rate und einer besse­ren Gedächt­nis­leis­tung. Menschen mit nega­ti­ven Alters­selbst­bil­dern haben ein höhe­res Risiko für Herz­kreis­lauf­erkran­kun­gen. Ausser­dem weisen sie schlech­tere Gedächt­nis­leis­tun­gen auf und ihr Risiko für Demenz ist höher. Ausser­dem fühlen sich Menschen immer jünger im Verhält­nis zu ihrem effek­ti­ven Alter. Chris­tina Röcke wies zudem auf die grosse Diffe­renz zwischen dem effek­ti­ven Alter und dem subjek­ti­ven Alter. So geben 1960 gebo­rene 60-Jährige ein subjek­ti­ves Alter von 49,5 Jahren an. Die Diffe­renz bestand schon früher, aber sie ist in den vergan­ge­nen Jahren gewach­sen. So gab sich eine 1936 gebo­rene Person mit 60 Jahren ein gefühl­tes Alter von 52,8 Jahren.


Der vierte Teil­be­richt des natio­na­len Altersmonitors

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