Präven­tion und Resilienz

Seit der Gründung ist der Gedanke der Resilienz bei der Mobiliar implizit verankert. Marta Kwiatkowski, Leiterin Gesellschaftsengagement der Mobiliar Genossenschaft, sagt im Interview, was die Mobiliar darunter versteht und was eine Versicherung zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen kann.

Gespon­sertMobi­liar

Weshalb nimmt sich die Mobi­liar genau dem Thema Resi­li­enz an?

Als Versi­che­rung basiert unser Geschäfts­mo­dell auf dem Soli­da­ri­täts­prin­zip, als Genos­sen­schaft verschrei­ben wir uns ausser­dem dem Wohl der Allge­mein­heit. Bereits in den Grün­dungs­sta­tu­ten aus dem Jahr 1826 ist fest­ge­hal­ten, dass die Tätig­kei­ten der Mobi­liar auf Gegen­sei­tig­keit beru­hen. Impli­zit ist das Thema Resi­li­enz also seit fast 200 Jahren in der DNA des Unter­neh­mens veran­kert. Präven­tion und Resi­li­enz sind die zwei wesent­li­chen Pfei­ler unse­rer Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie. Präven­tion hat einen bewah­ren­den, schüt­zen­den Charak­ter, wohin­ge­gen die Resi­li­enz die Zukunfts­fä­hig­keit der Gesell­schaft in sich trägt. Dafür möch­ten wir uns wirk­sam engagieren.

Was versteht sie darun­ter?

Gesell­schaft­li­che Zukunfts­fä­hig­keit hat verschie­dene Dimen­sio­nen. Einer­seits die Rolle des Indi­vi­du­ums in der Gesell­schaft. Wie können wir zukunfts­fä­hige Voraus­set­zun­gen schaf­fen, um gemein­sam im Dialog zu blei­ben, oder auch die Zukunfts­ge­ne­ra­tion dabei unter­stüt­zen, ihre Selbst­wirk­sam­keit zu erfah­ren. Ande­rer­seits geht es auch um den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz. Das Rück­grat bilden die KMU, die über 90 Prozent der Bevöl­ke­rung beschäf­ti­gen und auf Inno­va­tion ange­wie­sen sind, um für die Zukunft zu bestehen. Und nicht zuletzt geht es um unsere Natur und Umwelt. Wir setzen uns dafür ein, dass wir Projekte unter­stüt­zen können, die einen adap­tier-fähi­gen Lebens­raum schaffen. 

Wie inte­griert die Mobi­liar das Thema Resi­li­enz in ihre gesell­schaft­li­chen Aktivitäten?

Wie gesagt, die Resi­li­enz bildet den Kern unse­rer Ambi­tion. Dafür haben wir unter­schied­li­che
Initia­ti­ven auf den genann­ten drei Ebenen. Einer­seits haben wir eigene Initia­ti­ven, ande­rer­seits unter­stüt­zen wir Projekte und arbei­ten mit Part­nern zusam­men, die glei­che Ziele verfolgen. 

Bspw. unter­stüt­zen wir die Schwamm­stadt-Initia­ti­ven im Sied­lungs­raum, um die Folgen der Klima­ver­än­de­rung abzu­fe­dern. So werden etwa versie­gelte Flächen entsie­gelt und begrünt. So kann Wasser versi­ckern, statt dass es an der Ober­flä­che abfliesst und Schä­den vers­ur­sacht. Und es kann wieder verduns­ten, was wie eine natür­li­che Klima­an­lage funk­tio­niert, die Umge­bung abkühlt und so die Lebens­qua­li­tät im öffent­li­chen Raum erhöht. Es sind also sowohl Klima­mass­nah­men wie auch soziale Massnahmen.

In unse­ren Forschungs­part­ner­schaf­ten geht es darum, Erkennt­nisse zu gewin­nen, die wir über unsere Projekte wiederum in die Praxis trans­fe­rie­ren, zum Nutzen der Allge­mein­heit. Und in den Gesell­schafts­en­ga­ge­ments tragen wir aktiv zur Resi­li­enz der Gesell­schaft bei, indem wir beispiels­weise KMU und NPOs dabei unter­stüt­zen, sich fit für die Zukunft zu machen. 

So bieten wir im Mobi­liar Forum Inno­va­tions-Work­shops für KMU und NPOs an. Sie befas­sen sich dort mit ganz konkre­ten Frage­stel­lun­gen zu ihrer Zukunft, profes­sio­nell beglei­tet, auf Basis eines Prozes­ses, der auf der Design-Thin­king-Methode aufbaut. Neben­bei lernen sie also auch noch Inno­va­ti­ons­tech­ni­ken kennen. 

Ein weite­res wich­ti­ges Enga­ge­ment ist das Atelier du Futur. Im Sommer­camp für 13- bis 15-jährige Jugend­li­che arbei­ten wir mit den Teil­neh­men­den inten­siv an Themen rund um Digi­ta­li­sie­rung, Umwelt, Konsum sowie Kunst und Kultur. Wir wollen den Jugend­li­chen das Bewusst­sein mit auf den Weg geben, dass sie eine Stimme haben und dass sie diese für ihre eigene Zukunft einset­zen können. 

Was kann eine Versi­che­rung zu einer zukunfts­fä­hi­gen Gesell­schaft beitragen?

Kern­ge­schäft einer Versi­che­rung ist es, Risi­ken zu versi­chern. Fehlende Inno­va­tions- und Anpas­sungs­fä­hig­keit können wir aber nicht versi­chern. Deshalb sind wir von einem ganz­heit­li­chen Blick auf das Thema der Resi­li­enz so über­zeugt und möch­ten einen substan­zi­el­len Beitrag dazu leis­ten, dass wir als Gesell­schaft posi­tiv in die Zukunft blicken können.

Welche Heraus­for­de­run­gen stellt die Mobi­liar in den Fokus ihrer aktu­el­len Anstrengungen?

Wir leben in einer Welt von Poly­kri­sen. Die Komple­xi­tät für jeden Einzel­nen von uns ist so gross gewor­den, dass man manch­mal die Orien­tie­rung verlie­ren kann. Das Schlimmste ist es, zu resi­gnie­ren. Deshalb geht es uns weni­ger um ganz indi­vi­du­elle Themen, sondern viel mehr um den Blick auf die Chan­cen. Dafür brau­chen wir in der Regel nicht nur eine einzige einfa­che Antwort, sondern viel mehr die rich­ti­gen Werk­zeuge, die ange­wen­det werden können. Beispiels­weise indem wir mit jungen Menschen ihre Selbst­wirk­sam­keit durch Krea­ti­vi­tät erpro­ben oder KMUs mit Design-Thin­king-Prozes­sen zu Inno­va­ti­ons­pro­zes­sen anre­gen können.

Wie misst die Mobi­liar den gesell­schaft­li­chen Impact ihrer Initia­ti­ven, insbe­son­dere in Bezug auf die Stär­kung der Resi­li­enz in den Berei­chen Umwelt, Wirt­schaft und Gesellschaft?

Das ist ein wich­ti­ger Punkt. Aktu­ell haben wir indi­vi­du­elle Kenn­grös­sen für unsere Enga­ge­ments und führen regel­mäs­sig Befra­gun­gen durch. Wich­ti­ger ist jedoch der Impact auf unsere Ambi­tion, die gesell­schaft­li­che Resi­li­enz. Wir möch­ten hier­für ein inte­grier­tes Wirkungs­mo­dell aufbauen. Voraus­set­zung dafür ist die Kennt­nis davon, was die gesell­schaft­li­che Resi­li­enz mess­bar auszeich­net. Die entspre­chen­den Para­me­ter, die wir iden­ti­fi­zie­ren möch­ten. Hier­für arbei­ten wir mit Part­nern – wie beispiels­weise der Stif­tung Risiko-Dialog.

Wie nutzt die Mobi­liar Kunst und Kultur als Mittel zur Sensi­bi­li­sie­rung und Zugäng­lich­keit zu den Themen Resi­li­enz und Gemein­sinn, ohne diese als Mittel zum Zweck erschei­nen zu lassen?

An erster Stelle steht das Fördern der Kunst. Kunst­schaf­fende sind Seis­mo­gra­phen gesell­schaft­li­cher Strö­mun­gen, Verän­de­run­gen und Diskurse. Deshalb sind sie für eine offene, funk­tio­nie­rende Gesell­schaft essen­zi­ell. Sie arbei­ten sich an diesen gesell­schaft­li­chen Themen ab und sind nicht nur intel­lek­tu­elle Botschaf­ter, sondern schaf­fen auf den unter­schied­li­chen Ebenen einen Zugang. Kunst und Kultur ist zudem eine Platt­form für die Vernet­zung und den Trans­fer zwischen den Diszi­pli­nen wie beispiels­weise Wirt­schaft, Wissen­schaft und Gesellschaft. 

Dieses Schaf­fen fördern wir aktiv mit unse­rer Samm­lung und auch dem Prix Mobi­lière. Den Dialog rund um gesell­schaft­li­che Themen errei­chen wir über unsere Ausstel­lun­gen an unse­ren Direk­ti­ons­stand­or­ten in Bern und Nyon. Wir sehen verschie­dene Vermitt­lungs­for­mate vor und vernet­zen uns zu Themen mit unse­ren Part­nern aus Forschung und Kultur. Es ist uns wich­tig, dass wir die Kunst nicht nur für Kunst­lieb­ha­ber zugäng­lich machen, sondern die Dialog­for­mate so nieder­schwel­lig wie möglich gestalten. 

Agiert die Mobi­liar inner­halb ihrer gesell­schaft­li­chen Akti­vi­tä­ten alleine oder verfolgt sie eine Partnerstrategie? 

Part­ner­schaf­ten sind ein zentra­ler Bestand­teil unse­res Enga­ge­ments. Wir können als Mobi­liar nur bis zu einem gewis­sen Grad Wirkung entfal­ten. Der Impact ist weit grös­ser, wenn man Kompe­ten­zen vernetzt, Erfah­run­gen teilt und gemein­sam an Projek­ten arbei­ten kann. Wir verste­hen uns in diesem Zusam­men­hang auch als Möglich­ma­che­rin und Vernet­ze­rin. Co-Krea­tion ist uns sehr wich­tig, weil sie bessere Resul­tate hervor­bringt und brei­ter abge­stützt ist. Auch das führt dazu, dass unser Enga­ge­ment eine hohe Glaub­wür­dig­keit geniesst.

Marta Kwiat­kow­ski leitet seit Juni 2022 das Gesell­schafts­en­ga­ge­ment der Mobi­liar Genos­sen­schaft mit der Ambi­tion, die gesell­schaft­li­che Resi­li­enz zu fördern. Das beinhal­tet die drei Schwer­punkte «Gemein­sinn & Soli­da­ri­tät», «Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit & Entwick­lung» sowie «Natur & Präven­tion».

mobiliar.ch/engagement

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