«Die Welt steht vor einer dreifachen planetarischen Krise: Klimawandel, Umweltverschmutzung und Verlust der biologischen Vielfalt», sagt Nicolas Entrup, Leiter der internationalen Zusammenarbeit bei OceanCare. «Meeresarten gehören zu denjenigen, die durch menschliche Aktivitäten wie das Aufsuchen und Erschliessen von Ressourcen, Fischerei und Schifffahrt sowie durch Meeresverschmutzung und Klimawandel stark bedroht sind.» Entsprechend wichtig erachtet die Umweltorganisation die am 12. Februar in Samarkand, Usbekistan, beginnende UN-Konferenz. Wenn 133 Mitgliedsstaaten des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (Bonner Konvention) zusammen kommen, sollen Themen besprochen werden, die für den Erhalt der biologischen Vielfalt relevant sind. Dazu zählt OceanCare Anträge zur Aufnahme weiterer Tierarten auf die Liste der Konvention, die vom Aussterben bedroht sind. Bereits jetzt stehen 180 Arten auf dieser Liste.
Umstrittener Tiefseebergbau
Ein Thema, das an der Tagung zu Diskussionen führen dürfte, ist der Tiefseebergbau. «Wir waren höchst erstaunt zu erfahren, dass der Generalsekretär der Internationalen Meeresbodenbehörde im Vorfeld der Tagung einen Brief an das Sekretariat der Bonner Konvention geschickt hat, in dem er offenbar versucht, die Bedenken über die potenziell schädlichen Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf wandernde Arten zu diskreditieren», sagt Nicolas Entrup. «Wir fordern die Vertragsparteien auf, diesen Versuch, ein UN-Gremium zum Schweigen zu bringen, das den Auftrag hat, wandernde Meeresarten und ihre Lebensräume auch gegenüber mächtigen kommerziellen Interessen zu schützen, entschieden zurückzuweisen.» Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare ist anerkannte Partnerorganisation der Bonner Konvention.