Der Vaquita ist ein kleiner Schweinswal. Er lebt im Golf von Kalifornien. Nun hat die Internationale Walfangkommission (IWC) den ersten «Aussterbe-Alarm» veröffentlicht. Nur noch zehn Tiere der Art der Vaquita leben. 200 Wissenschaftler:innen aus aller Welt bilden den Wissenschaftsausschuss des IWC. Um auf die Gefahr des Aussterbens einer Art hinzuweisen hat er beschlossen, brauche es einen neuen Mechanismus. Deswegen hat der IWC zum ersten mal in seiner 77-jährigen Geschichte einen derartigen Alarmruf abgesetzt.
Bereits eine Walart verloren
Die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare ruft dazu auf, die Art der Vaquita vor dem Aussterben zu retten. «Seit mehr als 30 Jahren haben der IWC-Wissenschaftsausschuss und andere Expertengremien eindringlich gewarnt, aber obwohl die Stellnetze seit langem als Hauptursache feststehen, wurde dem Rückgang der Vaquita-Population kein Einhalt geboten», sagt Mark Simmonds, Leiter des Wissenschaftsbereiches bei OceanCare und langjähriges Mitglied des IWC-Wissenschaftsausschusses. Und er fügt an: «Wir haben in unserer Generation bereits eine Waltierart verloren, den chinesischen Flussdelfin Baiji, und das darf kein zweites Mal geschehen». Er fordert, Fischernetze aus dem Lebensraum der Tiere zu verbannen. Diese sind die grösste Gefahr für die Vaquita. Das illegale Fischen nach Totoaba ist der Hauptgrund für das Dezimieren des Bestandes der Vaquita, schreibt OceanCare. Der Totoaba, eine andere grosse und gefährdete Fischart, wird für den asiatischen Markt gefangen und erzielt dort hohe Preise. Sigrid Lüber, Gründerin und Präsidentin von OceanCare, fragt: «Wenn wir es nicht einmal schaffen, einen so charismatischen Botschafter der Meere zu bewahren, wie sollen wir an die Fähigkeit des Homo sapiens glauben, andere Arten zu schützen?»