Ein DALL E generiertes Titelbild ist auch im Anhang (prompt: an abstract image on a nonprofit organization in a crisis)

Krise auf Krise – ein Einblick in die Finan­zen von NPOs in der Schweiz

Schweizer NPOs hatten nach der Corona Pandemie kaum Zeit zum Durchatmen, als mit dem Ukraine Krieg schon die nächste Krise anstand. Im Jahrbuch der Hilfswerke untersuchten wir, wie sich dies auf die Finanzen und Aktivitäten von 534 grösstenteils Zewo-zertifizierten NPOs auswirkte. Die wichtigsten Erkenntnisse hier im Überblick.

Seit 2015 erfasst das CEPS zusam­men mit PPCme­trics jedes Jahr die Jahres­rech­nun­gen von gut 500 aktu­ell oder ehema­lig Zewo zerti­fi­zier­ten NPOs und gibt mit dem Jahr­buch der Hilfs­werke Einblick in die Finan­zen und Akti­vi­tä­ten dieser Orga­ni­sa­tio­nen. Dieses Jahr haben wir unter ande­rem analy­siert, wie die Orga­ni­sa­tio­nen auf den Ukrai­ne­krieg reagiert haben und wie sich das auf den Spen­den­er­trag ausge­wirkt hat.

Spen­den­ma­gnet Ukrainekrise

Vor allem im huma­ni­tä­ren Ausland und im sozia­len Inland tätige Orga­ni­sa­tio­nen haben Projekte im Zusam­men­hang mit dem Ukrai­ne­krieg reali­siert. Etwa ein Vier­tel dieser Orga­ni­sa­tio­nen hat Ukraine-bezo­gene Projekte durch­ge­führt. Dies hat sich auch posi­tiv auf den Spen­den­er­trag ausge­wirkt. Im huma­ni­tä­ren Ausland tätige Orga­ni­sa­tio­nen, die Projekte im Zusam­men­hang mit dem Ukrai­ne­krieg reali­siert haben, verzeich­ne­ten im Gegen­satz zu den übri­gen Orga­ni­sa­tio­nen dieses Tätig­keits­be­reichs einen Anstieg des Spen­den­er­tra­ges (+5,2 Prozent vs. ‑2,1 Prozent). Auch Auswer­tun­gen von Zewo zeigen, dass der Ukrai­ne­krieg zum Spen­den animierte. Laut Zewo über­stie­gen die Ukraine-Spen­den mit 418 Millio­nen Fran­ken die bishe­rige Höchst­marke für eine einzelne Nothilfe-Aktion deut­lich. Da vor allem für im huma­ni­tä­ren Ausland tätige Orga­ni­sa­tio­nen gespen­det wurde, muss­ten Orga­ni­sa­tio­nen mit ande­ren Tätig­keits­fel­dern im Schnitt einen leich­ten Rück­gang im Spen­den­er­trag hinnehmen.

Finanz­märkte in der Krise

Neben dem Ausbruch des Ukrai­ne­krie­ges waren die Finanz­märkte 2022 auch von stei­gen­den Infla­ti­ons­ra­ten, Zinsen, und Rezes­si­ons­ängs­ten geprägt. Dies wirkte sich auch auf die Rendi­ten der NPOs aus. Eine durch­schnitt­li­che NPO erzielte 2022 mit einem Anteil risi­ko­rei­cher Anla­gen von rund 16 Prozent eine appro­xi­ma­tive Rendite von — 4,13 Prozent. Trotz des Verlus­tes schnei­den sie damit deut­lich besser ab als andere insti­tu­tio­nelle Anle­ger, die mit einem Anteil risi­ko­rei­cher Anla­gen von 41 Prozent eine Rendite von ‑9,41 Prozent hinneh­men muss­ten. Eine durch­schnitt­li­che NPO schnei­det also in Krisen­zei­ten dank ihrer defen­si­ve­ren Posi­tio­nie­rung tenden­zi­ell besser ab als eine gewinn­ori­en­tierte Orga­ni­sa­tion. Über die lange Sicht kehrt sich jedoch das Bild. Betrach­tet man die erziel­ten Rendi­ten zwischen 2015 und 2022, gibt es einen posi­ti­ven Zusam­men­hang zwischen dem Anteil risi­ko­rei­cher Anla­gen und der erziel­ten Rendite.

Zusam­men­set­zung der Vorstände

Neben diesen finanz­las­ti­gen Themen wurde dieses Jahr auch die Zusam­men­set­zung der Vorstände unter­sucht. Im Durch­schnitt über alle Orga­ni­sa­tio­nen ist knapp die Hälfte (45 Prozent) der Vorstands­mit­glie­der weib­lich. Nur in knapp einem Drit­tel (31 Prozent) der Orga­ni­sa­tio­nen beset­zen Frauen mehr als die Hälfte der Sitze. Der Anteil der Frauen im Vorstand nahm über die Jahre konti­nu­ier­lich von 41 Prozent im Jahr 2015 auf 45 Prozent im Jahr 2022 zu. Der Anteil Orga­ni­sa­tio­nen mit einer weib­li­chen Geschäfts­lei­tung blieb über die Jahre mit 34 Prozent jedoch rela­tiv konstant.

Detail­lier­tere Auswer­tun­gen finden Sie in der online Publi­ka­tion oder auch inter­ak­tiv im NPO Data Lab.

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