Gemäss den unterzeichnenden Organisationen ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass Depressionen und vor allem schwere Depressionen bei jungen Menschen massiv zugenommen haben. Suizidgedanken und Suizidversuche gehören zum Krankheitsbild der Depression. Die Politik dürfe nicht warten, bis wissenschaftlich nachgewiesen sei, dass auch die Zahl der Suizide zugenommen habe.
Die psychische Gesundheit muss endlich auf die politische Agenda
Es sei richtig, so die Unterzeichnenden, dass die Wirtschaft mit Steuergeldern in der Krise unterstützt werde. Und es sei auch richtig, dass für eine Milliarde Franken Selbsttests zur Verfügung gestellt werden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. «Aber es ist fahrlässig, dass die psychische Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, nicht auch mit allen Mitteln gestärkt wird».
Sie fordern Bund, Kantone, aber auch den Bundesrat und die Kantonsregierungen auf, jetzt zu handeln und sofort Geld bereit zu stellen für:
- Die beiden Kampagnen von SantéPsy (lateinische Schweiz) und «Wie geht’s Dir?» (deutsche Schweiz) Die Kampagnen fokussieren auf junge Menschen. Sie bieten eine Hilfestellung, um über Gefühle sprechen zu lernen und stärken die psychische Gesundheit.[i]
- Alle Organisationen[ii], die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Eltern ein Gesprächsangebot machen und Hilfe anbieten, sollen nachhaltig unterstützt werden, damit sie ihre Beratungsangebote ausbauen und besser bekannt machen können.
- Die Erste-Hilfe-Kurse für die psychische Gesundheit Jugendlicher sollen beworben und vergünstigt angeboten werden. In diesen Kursen lernen Eltern, Lehrpersonen, Berufsbildner*innen und Jugendgruppenleitende zu erkennen, wann Jugendliche in Not sind, und wie sie ihnen helfen können.
- Mittelfristig soll dafür gesorgt werden, dass die psychologische und psychiatrische Versorgung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgebaut wird.
[i] https://www.projuventute.ch/sites/default/files/2021–02/Pro-Juventute-Corona-Report-DE.pdf
[ii] Die externe Evaluation zeigt, dass die Kampagne zwar wirkt, aber zu wenig sichtbar ist.
[iii] Z.B. Pro Juventute, 143 – Die dargebotene Hand, Kinderseele Schweiz, stop suicide, weitere