Mit der ersten Ausgabe im Jahr 2005 defiÂnierte der Swiss FounÂdaÂtion Code (SFC) drei grundÂleÂgende PrinÂziÂpien einer «Good FounÂdaÂtion GoverÂnance»: WirkÂsamÂkeit in der UmsetÂzung des StifÂtungsÂzwecks, TransÂpaÂrenz und Checks and BalanÂces. Alle drei GrundÂsätze haben nichts an ihrer AktuaÂliÂtät eingeÂbüsst, vielÂmehr erfasÂsen sie drei Themen, die in den verganÂgeÂnen Jahren besonÂdere AufmerkÂsamÂkeit erhalÂten haben. In mehreÂren – teils spekÂtaÂkuÂläÂren – GerichtsÂfälÂlen ging es um Fragen von Checks and BalanÂces – insbeÂsonÂdere um den MachtÂausÂgleich im StifÂtungsÂrat und den Umgang mit InterÂesÂsenÂkonÂflikÂten. Mehr TransÂpaÂrenz bei StifÂtunÂgen wurde sowohl von der PoliÂtik wie von zivilÂgeÂsellÂschaftÂliÂchen AkteuÂren eingeÂforÂdert, sowohl was die MittelÂherÂkunft, als auch die MittelÂverÂwenÂdung betrifft. WirkÂsamÂkeit schliessÂlich ist zu einem LeitÂthema geworÂden, das nicht nur die ZweckÂverÂfolÂgung der StifÂtung, sondern immer mehr auch die VermöÂgensÂanÂlage betrifft. Schon in der letzÂten Ausgabe des SFC im Jahr 2015 wurde die StifÂtung als WirkungsÂeinÂheit bezeichÂnet, bei der alle AktiÂviÂtäÂten einen Einfluss auf die ZweckÂerfülÂlung haben.
StifÂtunÂgen sind keine SoliÂtäre
Mit den drei bestehenÂden GrundÂsätÂzen des SFC verbunÂden ist ein VerständÂnis der StifÂtunÂgen als aktiv handelnde OrgaÂniÂsaÂtioÂnen. TransÂpaÂrenz, WirkÂsamÂkeit und MachtÂausÂgleich setzen eine grundÂleÂgende AuseinÂanÂderÂsetÂzung mit dem eigeÂnen StifÂtungsÂzweck, dem VermöÂgen und der ZweckÂerfülÂlung voraus. Dazu muss aber auch das gesellÂschaftÂliÂche Umfeld berückÂsichÂtigt werden. Denn StifÂtunÂgen sind keine SoliÂtäre, sondern stehen selbst mitten in der GesellÂschaft, auf die sie einwirÂken wollen. Ein VerständÂnis der gesellÂschaftÂliÂchen EntwickÂlung und – daraus abgeÂleiÂtet – eine StraÂteÂgie für das EngaÂgeÂment der eigeÂnen StifÂtung sind eine wichÂtige GrundÂlage für eine gute FounÂdaÂtion Governance.
Ein neuer GrundÂsatz
Mit der neuen Ausgabe des Swiss FounÂdaÂtion Code 2021 kommt ein vierÂter GrundÂsatz hinzu, der ebenÂfalls ein hoch aktuÂelÂles Thema erfasst. Der GrundÂsatz «GesellÂschaftÂliÂche VerantÂworÂtung» betont die besonÂdere FunkÂtion von StifÂtunÂgen als private OrgaÂniÂsaÂtioÂnen, die gesellÂschaftÂliÂche Zwecke verfolÂgen. Zwar steht der StifÂtungsÂzweck immer an obersÂter Stelle, aber Themen wie eine VielÂfalt bei der ZusamÂmenÂsetÂzung des StifÂtungsÂrats, die AnwenÂdung nachÂhalÂtiÂger oder wirkungsÂoriÂenÂtierÂter KriteÂrien bei der VermöÂgensÂanÂlage oder ein verantÂworÂtungsÂvolÂler Umgang mit RessourÂcen (der StifÂtung und der GesellÂschaft) sind unabÂhänÂgig vom StifÂtungsÂzweck umsetzÂbar, sofern es die VorgaÂben des StifÂters, die interÂnen StrukÂtuÂren und VermöÂgensÂbeÂstandÂteile zulassen.
Im Jahr 2005 waren GrundÂsätze wie TransÂpaÂrenz und WirkÂsamÂkeit eine grosse HerausÂforÂdeÂrung für den StifÂtungsÂsekÂtor. Bei der UmsetÂzung konnte man sich nicht an GesetÂzen oder VerordÂnunÂgen orienÂtieÂren, sondern jede StifÂtung musste für sich selbst klären, wie sie damit umgeÂhen will. GleiÂches gilt für den neuen GrundÂsatz der gesellÂschaftÂliÂchen VerantÂworÂtung heutÂzuÂtage. Der SFC macht keine VorschrifÂten, wie StifÂtunÂgen ihre gesellÂschaftÂliÂche VerantÂworÂtung wahrÂnehÂmen sollen. Der GrundÂsatz macht aber deutÂlich, dass es zur «Good FounÂdaÂtion GoverÂnance» gehört, sich damit auseinanderzusetzen.
Hier kann man den Swiss FounÂdaÂtion Code herunÂterÂlaÂden (d/f/e)
