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Glücks­kette: Fami­lie und Nach­bar­schaft im Zentrum der Solidarität

Mit dem zweiten Solidaritäts-Barometer zeigt die Glückskette, wie die Menschen in der Schweiz Solidarität bewerten. Sie hat ihn zur Woche der Solidarität am 18. Dezember publiziert. Zudem sammelt sie am 21. Dezember, dem Tag der Solidarität,für die Bildung von Jugendlichen und Kindern.

Die Ergeb­nisse des zwei­ten Soli­da­ri­täts-Baro­me­ter der Glücks­kette klin­gen posi­tiv. «Die Soli­da­ri­tät ist gene­rell hoch und der zwischen­mensch­li­che Umgang deut­lich posi­ti­ver als noch 2021» lautet ein Fazit. Der kombi­nierte Soli­da­ri­täts­in­dex zeige eine ausge­prägte Soli­da­ri­tät in der Schwei­zer Bevöl­ke­rung. Der Wahr­neh­mung der Soli­da­ri­tät habe sich seit 2021 verbes­sert. Aller­dings wird der zwischen­mensch­li­che Umgang weiter­hin eher nega­tiv bewertet. 

Regio­nale Unterschiede

Fast Drei­vier­tel der Befrag­ten verste­hen unter Soli­da­ri­tät den Zusam­men­halt in der Fami­lie und der Nach­bar­schaft. Menschen in Not helfen und sich selbst für andere zu enga­gie­ren wird eben­falls von mehr als zwei Drit­teln als Soli­da­ri­tät verstan­den. Aller­dings zeigt die Auswer­tung deut­li­che regio­nale Unter­schiede. Während in der Deutsch­schweiz der Zusam­men­halt in der Fami­lie und der Nach­bar­schaft der Spit­zen­wert mit 85 Prozent erreicht, nennen dies in der italie­ni­schen Schweiz nur 54 Prozent. Dafür steht bei ihnen an erster Stelle das eigene Enga­ge­ment für andere mit 82 Prozent, während in der Deutsch­schweiz dieser Wert bei 62 Prozent liegt. Die fran­zö­sisch­spra­chige Schweiz gibt der Unter­stüt­zung für Menschen in Not mit 74 Prozent den Höchstwert. 

Für die Schwei­zer Bevöl­ke­rung bedeu­tet Soli­da­ri­tät vor allem Zusam­men­halt im priva­ten Umfeld, Unter­stüt­zung für Menschen in Not und der persön­li­che Einsatz für Mitmenschen.

Soli­da­ri­täts-Baro­me­ter 2023

Auffal­lend ist, dass in der West­schweiz der sozi­al­staat­li­che Ausgleich mit 60 Prozent deut­lich höher gewich­tet wird als in der Deutsch­schweiz mit 53 Prozent oder in der italie­nisch­spra­chi­gen mit 37 Prozent. Auch was unter der huma­ni­tä­ren Tradi­tion verstan­den wird hat das Baro­me­ter abge­fragt. Für fast 80 Prozent der Befrag­ten steht dabei die Kata­stro­phen­hilfe vor Ort im Vorder­grund. Bei der Wich­tig­keit erst auf dem vier­ten Platz ist die Aufnahme von Geflüch­te­ten nicht einmal für jede zweite Person in der Schweiz ein beson­ders wich­ti­ger Aspekt der huma­ni­tä­ren Tradi­tion. Unter­schiede gibt es in den verschie­de­nen Lebens­be­rei­chen. Im Priva­ten gibt es eine Tendenz zu mehr Soli­da­ri­tät. Dage­gen werden die Sozia­len Medien als egois­tisch bewertet. 

Posi­tive Postcovid-Entwicklung

Die zwischen­mensch­li­che Bezie­hung hat sich seit der Pande­mie posi­tiv entwi­ckelt. Sie wird als weni­ger aggres­siv erlebt. Dennoch bleibt die grund­sätz­li­che Bewer­tung nega­tiv. 52 Prozent bewer­ten sie als egois­tisch und 45 Prozent als desin­ter­es­siert. Mit 38 Prozent erreicht «freund­lich» den besten posi­ti­ven Wert. Eine Wellte der Soli­da­ri­tät hatte der Ukraine-Krieg ausge­löst – aller­dings mit kurzer Dauer. 85 Prozent bewer­te­ten die Soli­da­ri­tät zu Beginn als hoch. 75 nahmen seit­her eine Abnahme wahr und fast ebenso viele gehen davon aus, dass diese weiter sinkt. Auch zeigt das Baro­me­ter ein klares Ergeb­nis bezüg­lich Verant­wor­tung und Enga­ge­ment. Insbe­son­dere Frei­wil­lige, Fami­lien und das Umfeld sowie gemein­nüt­zige Orga­ni­sa­tio­nen leis­ten gemäss den Befrag­ten viel für Menschen in der Not. Gering wird dage­gen die Leis­tung von jeder und jedem selbst, Versi­che­run­gen für Notfälle und reichen Wohltäter:innen beur­teilt. Diese soll­ten auch mehr tun für diese Menschen. Die Erwar­tung, dass reiche Wohltäter:innen mehr für Menschen in der Not tun sollte, hat gegen­über 2021 noch leicht zuge­nom­men auf 52 Prozent. 


Der Glücks­kette Soli­da­ri­täts-Baro­me­ter wurde von der Glücks­kette und dem Forschungs­in­sti­tut sotomo in Part­ner­schaft mit der SRG und dem Center for Phil­an­thropy Studies der Univer­si­tät Basel CEPS erstellt. Zum Baro­me­ter.

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