Eine der grössten Herausforderungen des Stiftungsrats besteht darin, die angemessene Verwendung und Anlage der Vermögenswerte der Stiftung sicherzustellen. Besonders schwierig können sich internationale Transaktionen, im Ausland belegene Vermögenswerte sowie das regulatorische Umfeld (Common Reporting Standard, CRS) gestalten. Hier bietet der aktuelle Digitalisierungstrend dem Stiftungsrat wertvolle Möglichkeiten.
Eine digitale Buchführung erfordert, dass die Bank Daten in digitaler Form liefert. Das kann eine Herausforderung darstellen, da Banken unterschiedliche Formate und Qualitätsstufen verwenden. Für eine automatische Verarbeitung digitaler
Bankdaten im Buchführungssystem der Stiftung ist die Entwicklung verschiedener elektronischer Schnittstellen notwendig. Eine passende IT-Infrastruktur bringt dafür zahlreiche Vorteile wie Kosteneinsparungen, effiziente Erstellung von Berichten (Jahresabschlüsse, Erfolgs- und Kapitalflussrechnung), Vorbereitung der Steuererklärung, usw.
Investment Reporting bietet dem Stiftungsrat einen transparenten Überblick über die bankfähigen und nicht bankfähigen Vermögenswerte. Er muss die Performance der Vermögenswerte auf unterschiedlichen Aggregationsebenen messen (z. B. von der Ebene der Vermögensklasse über die unterschiedlichen Portfolios bis hin zur konsolidierten Performance). Anhand einer geeigneten Benchmark bewertet er die Performance. . Deshalb sind unabhängige Bewertungen entscheidend. Aus Sicht des Risikomanagements sollten Anlageportfolios auf integrierter und konsolidierter Basis beurteilt werden. Der Stiftungsrat muss die Anlagen regelmässig überwachen und sie mit der Anlagestrategie des Vermögensverwaltungsvertrages vergleichen. Je nach Stiftungsstatuten wird die zuständige Aufsichtsbehörde die Vermögensverwaltungsstrategie analog den Voraussetzungen des Schweizer Pensionsvorsorgeplans (BVV2) überprüfen.
Schliesslich ist die vollständige Kontrolle über jegliche Cashflows, Gebühren und Kosten eine unabdingbare Voraussetzung für die Beurteilung der Performance eines Vermögensverwalters. Sie müssen mit den am Wettbewerbsmarkt erhobenen Gebühren verglichen werden. Weitere Kosteneinsparungen sind zu erwarten, wenn unterschiedliche Produkte – wie Jahresabschlüsse oder Anlageberichte – auf Grundlage derselben Daten erstellt werden können.
Mittlerweile bieten einige Schweizer Treuhandgesellschaften ihren Kunden digitale Lösungen in der Buchhaltung und im Investment Reporting an, weswegen es sich empfiehlt, die Anbieter sorgfältig zu prüfen.