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Agile Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung in NPO: Worauf es ankommt

Nonprofit Organisationen (NPO) sind immer komplexer werdenden zunehmenden Umweltdynamiken ausgesetzt, wodurch der Ruf nach einer kontinuierlichen Wandlungsfähigkeit stärker wird. Während klassische Wandlungskonzepte wie das Change Management dafür nicht ausreichen, stellt die «Agile Organisationsentwicklung» einen neuen Ansatz dar, um diese Kontinuität zu erreichen. Es geht dabei jedoch nicht nur um agile Tools und Praktiken, sondern vor allem um ein agiles Mindset.

Als zuneh­mend dyna­misch, multi­di­men­sio­nal, ambi­gui­tär und unmit­tel­bar werden die Umfeld­ver­än­de­run­gen von NPO in der Forschung beschrie­ben – kurzum: komplex. Diese komple­xen Verän­de­rungs­pro­zesse verkom­pli­zie­ren einer­seits das Hand­lungs- und Gestal­tungs­spek­trum von NPO und ande­rer­seits das Manage­ment per se. Orga­ni­sa­tio­nen müssen in der Lage sein, sich stetig weiter­zu­ent­wi­ckeln, um dadurch in dieser hohen Dyna­mik einen stabi­len «Orga­ni­sa­tion-Umwelt-Fit» zu bewah­ren und so wiederum die Leis­tungs­er­brin­gung bzw. Zweck­erfül­lung zu gewähr­leis­ten. Schaf­fen es NPO nicht, diese konti­nu­ier­li­che Wand­lungs­fä­hig­keit in die eigene DNA einzu­ver­lei­ben, kann dies schlimms­ten­falls die Berech­ti­gung derer Exis­tenz gefährden.

Lösungs­an­satz «Agile Organisationsentwicklung»

Während sich klas­si­sche Ansätze wie das Change Manage­ment vor allem auf Verän­de­run­gen zu einem einma­li­gen Zeit­punkt konzen­trie­ren, versucht die agile Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung den Wandel evolu­tio­när – d.h. ohne abrupte Verän­de­rungs­kri­sen – in den Alltag mit einzu­be­zie­hen und eine «Lernende Orga­ni­sa­tion» zu schaf­fen. Es handelt sich dabei um einen ganz­heit­li­chen Prozess, in welchem Ände­rungs­mass­nah­men schritt­weise erprobt, imple­men­tiert und anschlies­send auf deren Nutzen und die Fort­füh­rungs­re­le­vanz analy­siert werden. Typi­sche agile Struk­tu­ren und Prozesse (z.B. Holok­ra­tie, Sozio­kra­tie, Lean, Scrum oder SAFe) sind dabei sinn­volle Mittel, um eine entspre­chend flexi­ble Orga­ni­sa­tion zu schaf­fen. Da NPOs gene­rell flache Hier­ar­chien haben, sind sie für agile Struk­tu­ren gut geeig­net, wie Beispiele wie Idée­S­port oder Pro Juven­tute zeigen.

Führung und Kultur

Erfolg­reich imple­men­tierte agile Struk­tu­ren und Prozesse allein sind lang­fris­tig jedoch nicht ziel­füh­rend, sofern die Führung und Kultur nicht ange­passt werden. Es bedarf vor allem visio­nä­rer und über­wie­gend trans­for­ma­to­ri­scher Führung, die darauf abzielt die Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter der NPO durch Partizipations‑, Inte­gra­ti­ons- und Re-Eduka­ti­ons-Mass­nah­men so abzu­ho­len, dass diese den Wandel aus intrin­si­scher Moti­va­tion heraus erfolg­reich mittra­gen. Zudem bedarf es einer vertrau­ens­vol­len Zusam­men­ar­beits­kul­tur als Nähr­bo­den für konstan­ten Wandel, in welcher Verant­wor­tun­gen dele­giert werden, sich jede bzw. jeder einbrin­gen darf und so Raum für Wachs­tum geschaf­fen wird. 

Im Sinne der best­mög­li­chen Zweck­erfül­lung ist es für NPO demnach empfeh­lens­wert, in der agilen Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung nicht ausschliess­lich die tech­ni­sche Planung und Imple­men­tie­rung agiler Struk­tu­ren und Prozesse zu sehen. Viel­mehr soll der Wand­lungs­pro­zess anhand eines Konti­nu­ums betrach­tet werden, welches die beiden Pole «agile Tools» und «agiles Mind­set» vereint. Letz­te­res benennt, worauf es vor allem ankommt: Ein agiles Mind­set aller, welches mittels entspre­chen­der Führung sowie behut­sa­mer und durch­dach­ter Kultur­ar­beit (Entwick­lung von Werten, Normen und Verhal­tens­wei­sen; Schaf­fung kultur­bil­den­der Momente) geför­dert werden kann. Gleich­zei­tig ist zu berück­sich­ti­gen, dass Agili­tät kein Allheil­mit­tel ist und auch nur funk­tio­niert, wenn die Regeln von allen berück­sich­tigt werden. 

Um Entschei­dungs­trä­gern und Inter­es­sier­ten einen kompak­ten und theo­re­tisch fundier­ten Einblick in rele­vante Instru­mente und Metho­den des stra­te­gi­schen Nonpro­fit Manage­ments zu vermit­teln, bietet das Center for Phil­an­thropy Studies (CEPS) den CAS Nonpro­fit Gover­nance & Leader­ship an. Dabei können Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer deren fach­li­ches Know­how u.a. zur agilen Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung stär­ken und zugleich die persön­li­chen Führungs­kom­pe­ten­zen schärfen. 

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