«Älterwerden ist nicht ‹en vogue› – die wenigsten wollen es. Doch wir alle wollen diese vielseitige Lebensphase selbst gestalten und uns eingebunden und gebraucht fühlen», sagt die neue Geschäftsleiterin der Age-Stiftung, Fleur Jaccard, zum Thema Älterwerden. Die Stiftung fördert Wohn- und Betreuungsangebote fürs Älterwerden. Fleur Jaccard hat am 1. März 2022 die Geschäftsführung übernommen. Sie folgte auf Antonia Jann, welche die Age-Stiftung seit der Gründung 2001 geleitet hatte.
Fleur Jaccard ist Ethnologin und diplomierte NPO-Managerin. Sie verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in unterschiedlichen Sektoren wie dem Stiftungsmanagement, der öffentlichen Verwaltung und der internationalen Zusammenarbeit. Bis im Februar 2022 war sie Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin der Abteilung Soziales der Christoph Merian Stiftung (CMS) in Basel. Zudem war sie Stiftungsrätin verschiedener selbständiger Stiftungen. Bei UNICEF Schweiz baute sie die Abteilung Public Affairs auf und leitete diese von 2009 bis 2015. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin von 2003 bis 2009 für die Integrationsförderung im Kanton Basel-Stadt zuständig.
Drei Fragen an Fleur Jaccard
Was reizt Sie an dieser Aufgabe?
Die Age-Stiftung hat in der Schweizer Stiftungslandschaft Vorbildcharakter. Sie fördert Innovation, Erfahrungslernen und pflegt starke Kooperationen mit unterschiedlichen Akteuren. Dabei hat sie als «Seismograf» und «Innovationsförderin» die gesellschaftlichen Entwicklungen im Blick. Dieses vielseitige Aufgabenprofil fasziniert mich. Ich freue mich mit meinem kompetenten und erfahrenen Team zukunftsfähig wirken zu können und Neues zu entdecken.
Wo sehen Sie die grossen Herausforderungen für Ihre Arbeit?
Es braucht ein stetes Lernen und eine frühzeitige Antizipation der gesellschaftlichen Entwicklungen. Dies in sorgfältiger Abstimmung und Positionierung mit den Akteuren im Altersbereich über die unterschiedlichen Sektoren hinweg. Die Age-Stiftung soll dort tätig sein, wo konkreter Bedarf und eine möglichst grosse Hebelwirkung entstehen kann.
Der demographische Wandel ist ein grosses Thema, das unsere Gesellschaft in vieler Hinsicht fordert. Welche Rolle können die Stiftungen hier übernehmen?
Stiftungen sind «Innovationstreiber». Sie können gesellschaftliche Entwicklungen mit konkreten Projektvorhaben frühzeitig, rasch und effektiv positiv beeinflussen und Erkenntnisse bereitstellen. Dies in sorgfältiger Abstimmung mit der Wissenschaft, der öffentlichen Hand, Stiftungen, NGO’s und der Zivilgesellschaft.