Diese Woche hat der BundesÂrat die EinfühÂrung eines neuen RechtsÂinÂstiÂtuts im ObliÂgaÂtioÂnenÂrecht in die VernehmÂlasÂsung geschickt: Ein Trust nach SchweiÂzer Recht. Das ParlaÂment hatte den BundesÂrat in einer Motion zu diesem Schritt beauftragt.
Ähnlich einer Stiftung
Ein Trust weist ÄhnlichÂkeiÂten mit einer StifÂtung auf. Ein VermöÂgen wird zum Nutzen von begünsÂtigÂten PersoÂnen an einen besonÂdeÂren VermöÂgensÂverÂwalÂter überÂgeÂben. Im GegenÂsatz zur StifÂtung geht das VermöÂgen nicht unwiÂderÂrufÂlich in den Trust über. VielÂmehr ist ein Trust zeitÂlich begrenzt auf maxiÂmal 100 Jahre. Er kann aber auch früher aufgeÂlöst werden. Trust werden gerne bei der NachÂlassÂplaÂnung eingeÂsetzt. So kann das FamiÂliÂenÂverÂmöÂgen über mehrere GeneÂraÂtioÂnen überÂtraÂgen werden. Im wirtÂschaftÂliÂchen Umfeld kommen Trusts zum Einsatz, um ein VermöÂgen zu verwalÂten, zu erhalÂten oder zu sichern. Trusts sind vor allem im angelÂsächÂsiÂchen Recht bekannt. Seit 2007 (Haager Trust-ÜberÂeinÂkomÂmen) sind im Ausland errichÂtete Trusts allerÂdings auch in der Schweiz anerÂkannt. Um nicht auf auslänÂdiÂsche Trusts ausweiÂchen zu müssen, hat das ParlaÂment desweÂgen den BundesÂrat mit einer Motion beaufÂtragt, einen SchweiÂzer Trust zu schaffen.
Frage der Besteuerung
Eine mögliÂche EinfühÂrung im OR führt zu FrageÂstelÂlunÂgen in andeÂren BundesÂgeÂsetÂzen. Da ein Trust ÄhnlichÂkeiÂten mit einer StifÂtung aufweist, steht insbeÂsonÂdere die Frage im Raum, wie Trusts steuÂerÂlich behanÂdelt werden soll. Der BundesÂrat schlägt vor, unwiÂderÂrufÂliÂche Trusts ohne feste AnsprüÂche der BegünsÂtigÂten im GrundÂsatz analog wie StifÂtunÂgen zu besteuÂern. Der Vorschlag des BundesÂraÂtes nimmt auch die interÂnaÂtioÂnaÂlen VorgaÂben insbeÂsonÂdere bezügÂlich InforÂmaÂtiÂons- und DokuÂmenÂtaÂtiÂonsÂpflichÂten auf. Die VernehmÂlasÂsungsÂfrist dauert bis zum 30. April 2022.