Bild: Michel Rudin, Gründer Swiss Diversity, Public Affairs Experte, zVg

Swiss Diver­sity Award: Brücken schla­gen und verbinden

Dieses Jahr feiert der Swiss Diversity Award ein kleines Jubiläum – 5 Jahre. Wir haben mit Michel Rudin, dem Gründer von von Swiss Diversity über die Entwicklung gesprochen.

Was hat euch dazu veran­lasst, die Swiss Diver­sity Award Night ins Leben zu rufen?

Im Fokus stand die Idee, Menschen aus Gesell­schaft, Poli­tik und Wirt­schaft mitein­an­der zu vernet­zen und so einen Ort der Viel­falt zu schaf­fen. Dazu gehört es insbe­son­dere, Brücken zu schla­gen und zu verbin­den. Ein Umstand der nicht an Bedeu­tung verliert, leben wir doch in einer Zeit, in der gesell­schaft­li­che und vor allem poli­ti­sche Diskurs Tenden­zen zum Segre­gie­ren in sich birgt.

Bei Swiss Diver­sity verfol­gen wir stets einen koope­ra­ti­ven Ansatz, bei dem sehr viele enga­gierte Menschen mitar­bei­ten. An dieser Stelle deshalb ein gros­ses Danke­schön an die lang­jäh­ri­gen Part­ner wie die Alli­anz Suisse, Coca Cola, Swiss­com, JTI, die Hollän­di­sche Botschaft und die Uni St. Gallen – mit ihnen ist es erst möglich, ein solches Projekt zu stemmen.

Wie werden die Finalist:innen ausge­wählt? Wer kann sich bewerben?

Nomi­niert werden Perso­nen, Stif­tun­gen, Unter­neh­men, Projekte, Initia­ti­ven, NGOs aus allen Schwei­zer Landes­tei­len bzw. mit einem Schweiz-Bezug. Sämt­li­che einge­reich­ten Vorschläge werden durch den Vorstand des Vereins einge­se­hen und eine Vorauswahl einer unab­hän­gi­gen Jury über­ge­ben. Dabei gibt es folgende Kate­go­rien: «Gender», «Sexu­elle Orien­tie­rung», «Alter», «Ethni­sche Herkunft & Natio­na­li­tät», «Körper­li­che & geis­tige Fähig­kei­ten» und «Reli­gion & Weltanschauung.»

In der Zwischen­zeit sind aus der Award Night unter­schied­lichste Formate entstan­den. So hat bereits zum zwei­ten Mal das Swiss Diver­sity Forum statt­ge­fun­den. Was ist die Idee des Forums?

Wir vernet­zen Menschen, die sich beruf­lich mit dem Thema «Diver­sity und Inclu­sion» ausein­an­der­set­zen. Wir lernen vonein­an­der und können so die teil­neh­men­den Unter­neh­men wett­be­werbs­fä­hi­ger und zu attrak­ti­ve­ren Arbeit­ge­ben­den machen. Wir stel­len fest, dass es doch zahl­rei­che Unter­neh­men gibt, welche die Vorteile eines Unter­neh­mens mit klarem D&I‑Approach sehen, aber bei der Umset­zung auf grosse Heraus­for­de­run­gen stos­sen. Unter­neh­men tun sich etwa schwer im Umgang mit der «Gene­ra­tion Z». Das Forum unter­stützt Unter­neh­men dabei eine ziel­füh­rende Stra­te­gie zu finden.

Findet das Forum dieses Jahr auch wieder statt und wenn ja, gibt es ein bestimm­tes Fokusthema?

Das Forum wie auch die Award Night finden am 9. Septem­ber 2023 im Kursaal in Bern mit dem Jahres­thema «Alter» statt. Dieses wird auch im Leaders Club und im Think Tank bespro­chen. Grund­lage soll wieder eine Hoch­schul­stu­die sein. Das Team um Stephan Lendi ist wiederum um ein span­nen­des Programm mit namhafte:n Redner:innen besorgt.

Wie entwi­ckeln sich die Teilnehm:innenzahlen?

Die Award Night stellte 2022 einen neuen Rekord auf und auch beim Forum konn­ten wir uns stei­gern. Das Enga­ge­ment unse­rer Partner:innen zeigt, dass wir zur eigent­li­chen D&I Platt­form der Schweiz gewor­den sind.

Wie legen Sie den Begriff der Diver­si­tät aus, wie den Begriff Inklusion?

Diver­si­tät ist schlicht die Erkennt­nis, dass wir in einer Gesell­schaft mit viel­fäl­ti­gen Menschen leben. Inklu­sion befasst sich mit dem «Wie», im Umgang mitein­an­der. Swiss Diver­sity möchte aufzei­gen, dass wir erstens eine «diverse» Gesell­schaft sind und zwei­tens jeder Mensch sich  zum Wohle der Allge­mein­heit einbrin­gen kann. Dazu braucht es Verständ­nis und Hand­lungs­wis­sen. Das zeigt auch unsere TV Sendung  «Swiss Diver­sity Talk», wo Menschen aus ihrem Alltag und Enga­ge­ment erzäh­len und so eine Brücke zu ihrer eige­nen Lebens­welt schlagen. 

Swiss Diver­sity möchte aufzei­gen, dass wir erstens eine «diverse» Gesell­schaft sind und zwei­tens jeder Mensch sich  zum Wohle der Allge­mein­heit einbrin­gen kann.

Michel Rudin, Grün­der Swiss Diversity

Was ist die Idee des Swiss Diver­sity Leaders Club?

Der Leaders Club ist der Zusam­men­schluss von Menschen, die sich beruf­lich mit dem Thema Diver­si­tät und Inklu­sion beschäf­ti­gen. Dabei handelt es sich insbe­son­dere um D&I Manager:innen und HR Verant­wort­li­che. Im Fokus steht vonein­an­der zu lernen und so die gesamte Wirt­schaft von den unbe­strit­te­nen Vortei­len einer D&I‑Politik zu über­zeu­gen. Der Leaders Club trifft sich dabei in Bern, Zürich und Genf.

Welche Ziele bezüg­lich der eige­nen Diver­si­tät hat sich der Leaders Club gesetzt?

Sämt­li­che Diver­sity-Dimen­sio­nen werden ange­gan­gen. Viele Unter­neh­men haben etwa im Bereich «Gender» eine Stra­te­gie, im Thema «Gene­ra­tio­nen», «Ethni­sche Herkunft» oder «Menschen mit Beein­träch­ti­gung» jedoch nicht. Wir vermit­teln Wissen, indem erfolg­rei­che Projekte präsen­tiert und bespro­chen werden.

Ist der Think Tank bereits insti­tu­tio­nell oder war es ein einma­li­ges Treffen?

Der Think Tank ist auf gutem Weg zur Etablie­rung. Mit Chris­tiane Bisan­zio konn­ten wir eine inter­na­tio­nal renom­mierte Exper­tin gewin­nen, die den Think Tank führen und weiter aufbauen wird. Die Ergeb­nisse des Think Tanks zum Thema Alter werden am 20. März 2023 präsen­tiert. Wir dürfen alle gespannt sein.

Wie garan­tiert ihr den Einbe­zug von bildungs­fer­nen Schichten?

Das ist in der Tat eine grosse Heraus­for­de­rung. Als Swiss Diver­sity gehen wir sämt­li­che Bevöl­ke­rungs­schich­ten an und moti­ve­ren alle, an diesem gross­ar­ti­gen Projekt mitzu­wir­ken. In der Sache selbst stellt die D&I‑Dimension «soziale Herkunft» eine eigene Kate­go­rie dar. Diese Dimen­sion wird in abseh­ba­rer Zukunft ein Jahres­thema sein. Bereits heute sind auch die von Ihnen ange­spro­che­nen Schich­ten bei Award Night zu Gast.

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