Die Vogelwarte wurde 1924 als Beringungszentrale zur Erforschung des Vogelzugs im Alpenraum gegründet und 1954 in die gemeinnützige Stiftung Schweizerische Vogelwarte Sempach überführt. In den hundert Jahren ihres Bestehens hat sich die Vogelwarte Sempach von einem ehrenamtlich geführten Einmannbetrieb zu einem international anerkannten Kompetenzzentrum mit rund 160 Mitarbeiter:innen entwickelt.
40 Prozent der Vögel bedroht
Rund ein Drittel der Pflanzen- und Tierarten in der Schweiz sind bedroht, bei den Vögeln sind es 40 Prozent. Und Tag für Tag schwindet mehr Lebensraum für Wildtiere und ‑pflanzen durch Bautätigkeiten, die landwirtschaftliche Produktion oder auch ganz einfach durch das menschliche Bedürfnis nach Ordnung. Diesem stetig wachsenden Nutzungsdruck entgegenzuwirken ist keine leichte Aufgabe – das vor drei Jahren geschaffene Programm «Aufschwung für die Vogelwelt» beweist laut der Vogelwarte aber, dass es möglich ist.
Artenreiche Flora und Fauna zum Ziel
Der Vogelwarte ist es in den letzten drei Jahren gelungen, mit 23 Projekten in 12 Kantonen eine Fläche von über 450 Hektaren aufzuwerten und für Vögel wieder attraktiv zu machen. Das entspricht einer Fläche von über 630 Fussballfeldern, weitere Projekte sollen in den kommenden Jahren folgen. Möglich ist dies dank Partner:innen, welche langfristig ihr Land zur Verfügung stellen und mithelfen, dieses in hochwertige Lebensräume umzuwandeln. Die Vogelwarte berät, plant und kofinanziert die Aufwertungen und begleitet die Projekte langfristig mit Erfolgskontrollen. So werden Buntbrachen eingerichtet, Hecken gepflanzt, Wälder ausgelichtet, Totholz erhalten und Tümpel angelegt – alles Massnahmen, welche jeweils spezifischen Vogelarten vor Ort zugutekommen. Dabei profitieren aber nicht nur Vögel, auch Feldhasen, Eidechsen, Schmetterlingen und vielen weiteren Wildtieren kommen die aufgewerteten Flächen zugute. Und schlussendlich uns allen, die wir uns an einer artenreichen Flora und Fauna erfreuen können.