Die elfjährige Tosmin strahlt über ihr ganzes Gesicht, als sie mit dem Regenwasser spielt, das vom Dach der behelfsmässig errichteten Unterkunft ihrer Familie im Flüchtlingslager Cox’s Bazar im südöstlichen Bangladesch strömt. Tosmin hat sich mittlerweile an die Stürme gewöhnt, die das Lager seit dem Beginn der Monsunzeit im April wieder täglich heimsuchen. Doch die Monsunstürme werden – beeinflusst vom Klimawandel – von Jahr zu Jahr stärker. Die Regenmassen und Erdrutsche zerstörten auch in dieser Regenzeit wieder Tausende Unterkünfte und bringen Kinder und ihre Familien in unmittelbare Gefahr.
Im Flüchtlingslager Cox’s Bazar leben fast eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar, die Hälfte davon jünger als 18 Jahre. Kinder gehören zu den verletzlichsten Gruppen und sind auch von den Auswirkungen der Klimakrise besonders betroffen. Die Kinderrechtsorganisation Save the Children, die sich seit über hundert Jahren für die am stärksten benachteiligten Kinder einsetzt, warnt davor, dass die Jüngsten überproportional vom Klimawandel betroffen sein werden. Schon heute ist ersichtlich, dass fast 99% aller Todesfälle durch Katastrophen und Krankheiten, die dem Klimawandel zuzuschreiben sind, in Entwicklungsländern geschehen – über 80% davon betreffen Kinder. Auch auf die Bildung hat der Klimawandel grosse Auswirkungen. So sank Angaben der Weltbank zufolge die Einschulungsrate in von extremer Dürre betroffenen Regionen Afrikas um 20%. Bis ins Jahr 2050 werden zudem 143 Millionen Menschen aus Subsahara-Afrika, Südasien und Lateinamerika aufgrund des Klimawandels zur Migration gezwungen sein. Die Klimakrise ist also unweigerlich eine Kinderrechtskrise, eine Kinderkrise.
Der Klimakrise gemeinsam mit Kindern trotzen
Save the Children setzt sich dafür ein, dass jedes Kind eine Zukunft hat, egal ob in der Schweiz oder weltweit. Doch die Klimakrise ist die grösste Bedrohung ihrer Mission, dafür zu sorgen, dass jedes Kind überlebt, lernt und geschützt ist. So beinhalten etwa ihre Projekte in städtischen Slums immer auch Elemente, welche Kinder und ihre Familien für Gefahren wie etwa Überschwemmungen, Erdrutsche und Brände wappnen und sie sich dadurch besser schützen können. Als weltweit führende unabhängige Kinderrechtsorganisation will Save the Children, den Stimmen der Kinder Gehör verleihen. Gemeinsam mit Kindern arbeitet die Organisation an Lösungen und Bewältigungsstrategien. Save the Children ist gar die einzige nicht-umweltbezogene NGO, die vom Green Climate Fund akkreditiert ist. In ihrer Projektarbeit für Kinder nimmt die Klimawandel-Thematik eine wichtige Rolle ein. So auch in Bangladesch, wo Save the Children seit bald 10 Jahren daran arbeitet, dass die Auswirkungen von Klimawandel, Klimaschocks und Naturkatastrophen in besonders gefährdeten Regionen des Landes auffängt – und zwar mit Kindern als aktiv Mitgestaltende. Sie sind essenzieller Bestandteil bei der Bewertung von Klima- und Katastrophenrisiken in ihrem Umfeld. Die Kinder helfen direkt mit, dass Gemeinden und lokale Verantwortliche das Katastrophenmanagement auch aus Kindersicht betrachten und ihre speziellen Bedürfnisse, insbesondere auch diejenigen von Mädchen oder von Kindern mit Beeinträchtigung, berücksichtigen. Die lokale Regierung wird in die Verantwortung eingebunden, um das Projekt optimal zu verankern und Schritt für Schritt auszuweiten. Kinder wie Tosmin, die heute mit den Monsunstürmen im Rohingya-Flüchtlingslager von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, werden die Folgen heutiger Entscheidungen und Massnahmen am eigenen Leib spüren. Save the Children setzt sich dafür ein, dass ihre Stimmen gehört werden und sie ihre Zukunft aktiv mitgestalten können.
Save the Children arbeitet für Kinder in der Schweiz und auf der ganzen Welt und sorgt dafür, dass sie überleben, lernen und geschützt sind.
Kontakt: Save the Children, Sihlquai 253, 8005 Zürich, savethechildren.ch