Bei schönstem Wetter präsentierte gestern Abend die Stiftung Pro Patria in der Berner Cinematte ihr hundertstes 1.-August-Abzeichen. Enthüllt wurde es von Bundespräsident Ignazio Cassis und Stiftungspräsident Johann Mürner. Dem Publikum wurde weiter ein bunter und eindrücklicher Tour d’Horizon zum Schaffen der Stiftung geboten. Vor Ort war auch der beste 1.-August-Abzeichen-Verkäufer, Elischa Rochira, aus Appenzell. Er verkauft jährlich rund 1000 Abzeichen. Das erste im laufenden Jahr hat er Ignazio Cassis verkauft.
Von der Bevölkerung getragen
Pro Patria ist aus der Gesellschaft heraus entstanden. Heute würde das ein zivilgesellschaftliches Engagement oder eine Grassroot-Bewegung genannt. Die Stiftung wurde 1909 gegründet – das 1.-August-Abzeichen gab es demnach nicht von Anfang an – aus Solidarität zu Menschen und Institutionen, die auf eine Unterstützung angewiesen waren. Das gilt auch heute. So wird der Kauf eines 1.-August-Abzeichens oder das Nutzen von Pro-Paria-Briefmarken zum Akt der Solidarität.
Gesellschaftliche Bedürfnisse frühzeitig erkennen
Pro Patria steht für eine vielfältige Schweiz, die eine Heimat für alle Bevölkerungsgruppen bietet und schafft. So betont die Stiftung, dass sie zu diesem Zweck zukunftsgerichtete Projekte unterstützen will, welche Baukultur und lebendigen Traditionen gleichermassen integrieren. Pro Patria fördert aus dieser Überzeugung Initiativen und Projekte, die sowohl das materielle als auch das immaterielle Kulturerbe in den Fokus stellen. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen die Vielfalt des Engagements: Pro Patria war 1926 bei der Gründung der Stiftung Mütterhilfe beteiligt (heute Arche für Familien), leistete massgebliche finanzielle Unterstützung bei der Gründung der Schweizerischen Stiftung für Sozialtourismus (Jugendherbergen) im Jahr 1976 oder hat 1983 bereits vor der Waldsterbedebatte für Waldprojekte gesammelt und die Gründung der Stiftung Waldreservat Bödmeren mit Fördergeldern unterstützt.
Jährliche Festlegung des Sammlungszwecks
Seit der Gründung legt Pro Patria ihren Sammlungszweck jährlich fest. So kann die Stiftung aktuelle Themen aufgreifen und gezielt Themen setzen. Geld sammelt die Stiftung heute mit dem Verkauf des 1.-August-Abzeichens (seit 1923) und den Pro-Patria-Briefmarken (seit 1937). Im Jubiläumsjahr 2022 fokussiert Pro Patria auf Projekte, welche die kulturelle Vielfalt lebendig halten und zum Austausch der Bevölkerung einladen.
Aufruf: Ihre Geschichte
Und Hand aufs Herz, wer von uns ist nicht selber von Tür zu Tür gerannt und hat mit viel Leidenschaft das 1.-August-Abzeichen angepriesen?
Erzählen Sie uns Ihre Geschichte dazu und posten Sie es in der Kommentarspalte unter dem Artikel.