Durch die Corona-Massnahmen bleibt das Alltagsleben aller Altersgruppen eingeschränkt. Die längerfristigen Folgen kommen mehr und mehr zum Vorschein, insbesondere bei jüngeren Generationen. Organisationen aus den Bereichen Alter, Jugend und psychische Gesundheit haben sich zusammengeschlossen und tragen die Forderung an den Bundesrat: Solidarität für und zwischen den Generationen, mehr Normalität für junge Menschen und umfassende Betrachtung der Corona-Krise unter Berücksichtigung der psychischen und sozialen Dimension der Pandemie und deren Folgen.
Differenzierte Diskussion
Die alliierten Organisationen berichten, sie würden die Massnahmen grundsätzlich weiterhin mittragen, wünschten sich jedoch seit längerer Zeit eine differenzierte Diskussion über eine den verschiedenen Altersgruppen entsprechende Bekämpfung der Pandemie. Es sei nun der richtige Zeitpunkt dafür. Eine Spaltung der Generationen sei auf alle Fälle abzuwehren, die gemeinsame Bewältigung soll den solidarischen Zusammenhalt und das gegenseitige Verantwortungsgefühl stärken. Die Einschränkungen für junge Menschen seien nicht mehr gerechtfertigt. Sie sollen sich gesund und «normal» entwickeln können. Die spezifischen Bedürfnisse der jüngeren Generationen sollen von der Gesellschaft und den Behörden ernstgenommen werden. Sie sollen ihnen solidarisch zu möglichst viel «Normalität» verhelfen. Konkret fordern DOJ und SSR einen uneingeschränkten Zugang zu begleitenden Freizeitangeboten, Bildung und Berufseinstritt. Auch verlangt der Zusammenschluss, rasch Mittel zur Verfügung zu stellen, um die psychischen Folgen der Pandemie aufzufangen und weitere Erkrankungen vorzubeugen. Für die älteren Generationen lautet die Forderung: freie Bewegung und Selbstbestimmung. Das heisst, Menschen in Alters- und Pflegeheimen nicht «einzuschliessen» und Besuche zulassen.
Die Forderung vom Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ) und des Schweizerischen Seniorenrats (SSR) wird von Pro Juventute Schweiz, Pro Mente Sana, SAJV, UNICEF Schweiz und Liechtenstein sowie dem Verband Schweizer Musikclubs und Festivals PETZI unterstützt.