Nonprofit Organisationen (NPO) sind wichtige Akteure für den Klimaschutz. Die ersten Umweltorganisationen gehen in der Schweiz bis ins 19. Jahrhundert zurück. Ging es damals vor allem um den Schutz der Berggebiete, stellt der aktuelle Klimawandel die gesamte Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Es gibt kaum ein gesellschaftliches Thema, das keine Verbindung zum Klimaschutz hat. Die Zielerreichung des Pariser Abkommens, welches die Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2°C und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 bzw. 2050 vorsieht, gestaltet sich für die Schweiz und andere Länder als grosse Herausforderung. Einzelne NPO sind mit der Bewältigung schon nur kleiner Teilbereiche überfordert, weshalb immer häufiger Kooperationen und strategische Allianzen gebildet werden. Welche Organisationen mit wem am besten zusammenarbeiten können, ist jedoch gar nicht so leicht herauszufinden, da es keinen Überblick zu den vielfältigen Akteuren und Institutionen gibt.
Wer sind die Akteure?
Zu diesem Zweck wurde am Center for Philanthropy Studies der Universität Basel eine Analyse von 799 Schweizer Organisationen durchgeführt, die sich hauptsächlich mit Klimaschutz innerhalb der Schweiz beschäftigen. Bei rund der Hälfte – nämlich 52 Prozent – handelt es sich um Vereine. Die verbleibende Hälfte besteht aus Förderstiftungen (27%), operativen Stiftungen (20%) sowie Verbänden, Kampagnen und Netzwerken (1%). Hinsichtlich den Gründungskantonen verzeichnet Zürich mit 24.1 Prozent die meisten Organisationen mit Klimaschutz als Zweck– gefolgt von Bern (11.1%), Genf (9.1%) und Waadt (8.9%).
Wie tragen diese zum Klimaschutz bei?
Es existieren zahlreiche Wirkungsmechanismen, durch die Organisationen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. In der Schweiz werden Mechanismen wie Komplementarität und Substitutionen zu staatlichen Leistungen, die Umverteilung finanzieller Ressourcen, die Bildung von Koalitionen zwischen den Organisationen, die Förderung von Bewusstsein und den damit einhergehenden politischen Diskurs bzw. Wandel, sowie der Einsatz von Technologien angewendet.
Über die Komplementarität und Substitution greifen NPO an Stellen ein, die vom Staat sowie profitorientierten Unternehmen nicht ausreichend abgedeckt werden. Während dieser Mechanismus die häufigste Anwendung findet, besteht insbesondere bei Ansätzen wie Koalitionen und politischem Wandel ein Bedarf nach verstärkter Umsetzung in der Schweiz. Besonders in Hinblick auf die direkte Demokratie sollten NPO künftig mehr Aufmerksamkeit auf den letztgenannten Aspekt legen.
Wie sieht die bisherige Zusammenarbeit untereinander aus?
Schweizer NPO im Klimaschutz helfen sich gegenseitig vor allem mit finanzieller Unterstützung in Form von Förderungen; sowie durch Synergien aus strategischer und politischer Zusammenarbeit gefördert durch Kooperationen, Netzwerke und Verbände. Die nachfolgende Abbildung illustriert Zusammenhänge und Wege der Zusammenarbeit einzelner Organisationen innerhalb der Schweiz.
Die Untersuchung wurde durchgeführt im Rahmen einer Bachelorarbeit von Frau Luana Heyer. Weitere Informationen zum Schweizer Stiftungssektor finden Sie im Schweizer Stiftungsreport 2023.