Auch 26 Jahre später und nach viel erbrachter Forschung ist die Krankheit nicht heilbar. Es ist ein Rennen mit der Zeit, denn immer mehr Menschen werden immer älter.
Drei Fragen an den Geschäftsführer Franco Rogantini
Wo stehen wir in der Alzheimer Forschung heute und gibt es bereits Erfolge zu verzeichnen?
Aktuell gibt es ungefähr 128’000 Personen in der Schweiz, die an einer Demenz erkrankt sind. Bei der Mehrzahl der Erkrankungen handelt es sich um die Alzheimer-Krankheit. Hochrechnungen zeigen, dass sich diese Zahl bis ins Jahr 2045 verdoppeln wird, falls keine geeignete Therapie gefunden werden sollte. Leider kann Alzheimer noch nicht geheilt werden. Dass dies aber möglich wird, dafür setzt sich die Stiftung Synapsis – Alzheimer Forschung Schweiz AFS (im Folgenden Stiftung Synapsis genannt) ein.
Die Stiftung Synapsis hat sich zum Ziel gesetzt, die Erforschung der Alzheimer-Krankheit und anderer neurodegenerativer Krankheiten in der Schweiz zu unterstützen. Dabei setzt die Stiftung den Fokus auf die Erforschung der Alzheimer-Krankheit als häufigste Demenzform. Sie sieht die Notwendigkeit, zusätzliche Mittel in die Erforschung der Alzheimer-Krankheit zu investieren, damit diese in naher Zukunft behandelbar und heilbar wird. Zudem fördert die Stiftung Synapsis den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Schweiz, indem der Aufbau innovativer Forschungsgruppen unterstützt wird.
Im November 2019 hat der Stiftungsrat der Stiftung Synapsis nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren, das vom Wissenschaftlichen Beirat der Stiftung begleitet wurde, zehn neue Forschungsprojekte ausgewählt, die in den kommenden Jahren gefördert werden sollen. Insgesamt sind es zurzeit schweizweit 27 Forschungsprojekte, die durch die Stiftung Synapsis gefördert werden. Bis dato hat die Stiftung mehr als 70 Projekte unterstützt und 23 Millionen Franken in die Forschungsförderung investiert.
Worauf legen Sie bei Ihrer Unterstützung den Fokus?
Die Stiftung Synapsis hat den Welt-Alzheimertag vom 21. September 2020 einmal mehr zum Anlass genommen, auf die Alzheimer-Problematik aufmerksam zu machen. Mit einem Schreiben an 1,2 Millionen Haushalten werden die Empfänger eingeladen, Walter in dem eigens dafür entwickelten Wimmelbild zu suchen und es ihm gleichzutun – nämlich einen gesunden Lebensstil zu führen, um so einer möglichen Alzheimer-Erkrankung aktiv vorzubeugen.
Die Stiftung Synapsis – Alzheimer Forschung Schweiz erhofft sich, dass sich möglichst viele Menschen die empfohlenen Präventionsmassnahmen zu Herzen nehmen und für die Gesundheit ihres Gehirns aktiv werden. Denn neben der Erforschung innovativer Diagnoseverfahren und der Entwicklung wirkungsvoller Behandlungsmethoden ist Vorbeugung eine weitere, bedeutende Massnahme für eine Zukunft ohne Alzheimer!
«Unser international zusammengesetzter Wissenschaftliche Beirat sorgt für eine hohe Qualität der unterstützten Forschungsprojekte. Einen besonderen Fokus setzen wir auf die Förderung junger Talente. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Nachwuchsförderung» sagt Franco Rogantini, Geschäftsführer der Stiftung Synapsis.
Worauf gilt es besonders zu achten bei der Unterstützung der Alzheimer-Forschung.
Ausgehend von der Amyloid Hypotese (krankhafte Eiweissablagerungen im Gehirn) wurde während den letzten 20 Jahre hauptsächlich in eine Richtung geforscht. Zahlreiche Forscherinnen und Forscher vertreten jedoch heute die Ansicht, dass Alzheimer eine multifaktorielle Erkrankung ist. Deshalb unterstützt die Stiftung Synapsis originelle und innovative Projekte in verschiedenen Forschungsrichtungen. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse geht die Wissenschaft zudem davon aus, dass die Alzheimer-Krankheit 20 und mehr Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome beginnt. Deshalb werden auch Projekte gefördert, die auf eine möglichst frühzeitige und kostengünstige Diagnose abzielen.