Die Spendenstatistik der ZEWO zeigt mit 2,25 Milliarden Franken für 2023 eine weiterhin hohe Spendentätigkeit für Hilfswerke in der Schweiz. Dies entspricht einem – allerdings erwarteten –Rückgang: Im Vorjahr wies die Spendenstatistik mit 2,5 Milliarden Franken eine Rekordsumme aus. Dieses Ergebnis im 2022 war vor allem geprägt von Spenden im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg zusammen. 418 Millionen Franken wurden für die Ukraine gespendet. Ohne diesen Effekt wäre das Volumen von 2022 auf 2023 um sieben Prozent gestiegen. Das Volumen im 2023 lag auch über den beiden Corona-Jahren. Gegenüber 2019, dem letzten Jahr ohne besonderes Grossereignis, legte das Spendenvolumen 2023 um 340 Millionen Franken zu.
Klare Unterschiede nach Region der Tätigkeit und der Grösse
Der Rückgang der Spenden traf nicht alle Organisationen gleichermassen. Die knappe Mehrheit verzeichnete sogar mehr Spenden. Vom Rückgang waren eher grössere Organisationen betroffen. Kleinere konnten dagegen zulegen. Auch gibt es Unterschiede je nach Region der Tätigkeit. 55 Prozent der international tätigen Hilfswerke verzeichneten einen Rückgang. Bei im Bereich Soziales und Gesundheit national tätige Organisationen waren es nur 35 Prozent. Die Anzahl national zu international tätiger Hilfswerke hält sich praktisch die Waage.
Von den 2,25 Milliarden Spendenfranken im 2023 gingen 1,45 Milliarden Franken an ZEWO-zertifizierte Hilfswerke. Davon stammten 70 Prozent in Form von Legaten und Spenden von Privathaushalten. Die restlichen 30 Prozent stammen von Förderstiftungen und Kirchen, anderen privaten Institutionen und Firmen. Von den 1,45 Milliarden Franken flossen 20 Prozent an Organisationen in der Romandie. Die Region verzeichnete im vergangenen Jahr auch eine Zunahme: Das Spendenvolumen in der Romandie stieg von 2022 auf 2023 um fünf Millionen auf 320 Millionen Franken. Die Deutschschweiz verzeichnete dagegen einen Rückgang von 1,19 auf 1,13 Milliarden Franken.
Median und Durchschnittswert beim digitalen Spenden tiefer
Zwar zeigt sich ein Trend zu digitalem Spenden. Die ZEWO-zertifizierten Hilfswerke gaben aber auch an, dass bei Postüberweisungen die durchschnittlich gespendete Summe mit 178 Franken deutlich höher ausfällt, als bei digitalen Spenden mit 100 Franken. Das Panel von Zewo-Werken, von welchen Daten für einen 4‑Jahres-Vergleich vorhanden sind, zeigt allerdings auch, dass 2022 ein aussergewöhnliches Spendenjahr war. Beim digitalen Spenden ging sowohl der Median als auch der durchschnittliche Betrag 2023 gegenüber dem Vorjahr wieder zurück.