Der Wolf gehört zu den Verlierern im 2024, Bild: Ralph Frank, WWF

WWF zieht Arten­schutz­bi­lanz für 2024

Der WWF blickt auf die Entwicklung der Arten im 2024 zurück. Auch wenn sie einige Lichtblicke feststellt hält die Umweltorganisation fest, dass der Biodiversitätsverlust in hohem Tempo weitergeht.

«Wild­tiere verschwin­den im Rekord­tempo für immer von unse­rem Plane­ten und alle Ursa­chen sind menschen­ge­macht», sagt René Kaspar, Arten­schutz­ex­perte beim WWF Schweiz und zählt auf: «Lebens­raum­zer­stö­rung, Über­nut­zung und Wilde­rei, inva­sive Arten, Umwelt­ver­schmut­zung sowie die Klima­krise.»  Der Living Planet Reports 2024 des WWF belegt den Arten­ver­lust. In den vergan­ge­nen 50 Jahren sind von den unter­such­ten Wild­tier­po­pu­la­tio­nen 73 Prozent verschwun­den. Auch wenn der WWF im vergan­ge­nen Jahr posi­tive Entwick­lun­gen erkennt, hält Kaspar fest: «Erfolge wie die Rettung einzel­ner Arten, können das über­ge­ord­nete Bild nicht verschlei­ern: Der Biodi­ver­si­täts­ver­lust schrei­tet mit einer Geschwin­dig­keit voran, die unsere Schutz­be­mü­hun­gen immer wieder überholt.»

Einzelne erfreu­li­che Entwicklungen

Es gab im 2024 Gewin­ner. Zu diesen gehört der Iberi­sche Luchs. Dank inten­si­ver Schutz­mass­nah­men ist seine Popu­la­tion von 62 ausge­wach­se­nen Tieren im Jahr 2001 auf 648 im 2022 ange­stie­gen. Inklu­sive Jung­tiere hat die Popu­la­tion eine Grösse von mehr als 2000 Tieren erreicht. Der Iberi­sche Luchs steht damit auf der Roten Liste der bedroh­ten Arten neu auf der Stufe «verletz­lich». Zuvor galt er als «stark gefähr­det.» Zu den Gewin­nern gehö­ren auch die Meeres­schild­krö­ten im Mittel­meer. Gezielt Mass­nah­men haben lokale Erfolge gebracht: Am Seka­nia-Strand auf der grie­chi­schen Insel Zakyn­thos wurde die Rekord­zahl von 1200 Nestern der Art Caretta caretta gezählt. Posi­tiv haben sich auch die Entwick­lun­gen von Tiger, Siam-Kroko­dil und Thun­fisch entwickelt. 

Zu den Gewin­nern in der Schweiz zählen der Fisch­ot­ter und der Weiss­storch. Letz­te­rer war in der Schweiz 1950 ausge­stor­ben. Heute leben wieder fast 900 Brut­paare in der Schweiz. Er gilt aller­ings noch immer als poten­zi­ell gefähr­det. Der Fisch­ot­ter galt in der Schweiz seit 1989 als ausge­stor­ben. Bis 2009 eine Foto­fall in Reichenau in Exem­plar foto­gra­fierte. Aus Öster­reich und Frank­reich wander­ten seit­her weitere ein. Heute leben Fisch­ot­ter an fünf Gewäs­sern in der Schweiz.

Die Verlie­rer

In der Schweiz war 2024 insbe­son­dere für den Wolf ein schlech­tes Jahr. «Der Bundes­rat legte die Unter­grenze für die Anzahl Rudel in der Schweiz so tief fest, dass kein stabi­ler, einhei­mi­scher Bestand garan­tiert werden kann», schreibt der WWF. Die Natur­schutz­or­ga­ni­sa­tion bezeich­net der Umgang mit den Wolfs­be­stand auch mehr als «Schäd­lings­be­kämp­fung» denn als «Arten­schutz». Auch der Igel gehört zu den Verlie­rern. Seine Popu­la­tion geht zurück. Deswe­gen gilt es neu als gefähr­det. Auch der Gold­lauf­kä­fer droht zu verschwin­den. Obschon sie eigent­lich nütz­lich sind, da der Gold­lauf­kä­fer beispiels­weise dank seiner Jagd in den Äckern dazu beiträgt, den Karf­of­fel­kä­fer unter Kontrolle zu halten. Zu den gros­sen Verlie­rern gehö­ren die Koral­len. Sie leiden unter der Klima­er­wär­mung und den stei­gen­den Wasser­tem­pe­ra­tu­ren. Der WWF schreibt, dass Wissen­schaft­ler im Great Barrier Reef in Ausstra­lien Sterb­lich­keits­ra­ten von bis zu 72 Prozent der Koral­len fest­ge­stellt haben. Zu den Verlie­rern gehö­ren auch der Borneo-Elefant, das Südost­asia­ti­sche Dschun­gel-Rind Bant­eng und die Bril­len­pin­guine. Schlecht ist auch die Entwick­lung für die Bäume insge­samt. Von den 47’282 bewer­te­ten Arten sind mindes­tens 16’425 bedroht. 

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