Bild: Thimo Pedersen, unsplash

WWF-Nach­hal­tig­keits­ra­ting 2024: Ein Blick auf den Fort­schritt und die Heraus­for­de­run­gen Schwei­zer Hochschulen

Schweizer Hochschulen spielen eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft. Das aktuelle WWF-Nachhaltigkeitsrating 2024 zeigt: Während in Bereichen wie Governance und Betrieb deutliche Fortschritte zu verzeichnen sind, bleibt die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Lehre hinter den Erwartungen zurück. 

Von den 29 bewer­te­ten Hoch­schu­len befin­den sich 17 im oberen Mittel­feld. Dies weist auf eine breite Inte­gra­tion von Nach­hal­tig­keit in Abläufe, Struk­tu­ren und stra­te­gi­sche Kern­auf­ga­ben hin. Beson­ders hervor­zu­he­ben sind die Univer­si­tät Lausanne (UNIL), die Univer­si­tät Bern (UNIBE), die Berner Fach­hoch­schule (BFH) und die Pädago­gi­sche Hoch­schule Zürich (PHZH), die in die Kate­go­rie «ambi­tio­niert» einge­stuft wurden.

Die Lehre hinge­gen bleibt ein Schwach­punkt: Nach­hal­tig­keit wird in vielen Fällen als fakul­ta­tive Option anstatt als inte­gra­ler Bestand­teil des Studi­en­ver­laufs ange­bo­ten. Dies unter­streicht die Notwen­dig­keit, Nach­hal­tig­keit stär­ker und syste­ma­tisch in die Curri­cula aller Diszi­pli­nen zu inte­grie­ren. So sollen zukünf­tige Entschei­dungs­trä­ger besser auf globale Heraus­for­de­run­gen vorbe­rei­ten werden.

Expert:innenmeinungen: Stra­te­gi­sche Unter­stüt­zung drin­gend erforderlich

Leo Gilli­ard, Leiter des WWF-Projekts «Nach­hal­tige Hoch­schu­len», betont die Notwen­dig­keit eines natio­na­len Förder­fonds, der spezi­ell für Bildungs­in­itia­ti­ven im Bereich der Nach­hal­tig­keit einge­rich­tet werden sollte. Ein aktu­el­ler Vorschlag sieht 20 Millio­nen Fran­ken für den Zeit­raum 2025 bis 2028 vor, doch droht diese Initia­tive den poli­ti­schen Spar­mass­nah­men zum Opfer zu fallen. «Es wäre sehr bedau­er­lich, wenn diese Gele­gen­heit verpasst würde», so Gilliard.

Empfeh­lun­gen und der Weg nach vorn

Der WWF gibt klare Hand­lungs­emp­feh­lun­gen, um Nach­hal­tig­keit tief in den Hoch­schul­sek­tor zu integrieren:

- Lehre stär­ken: Inter­dis­zi­pli­näre Ansätze und Fort­bil­dun­gen für Dozie­rende fördern, um komplexe globale Heraus­for­de­run­gen umfas­send zu adressieren.

- Trans­fer inten­si­vie­ren: Koope­ra­tio­nen mit Wirt­schaft, Zivil­ge­sell­schaft und Poli­tik durch inno­va­tive Formate wie Living Labs ausbauen.

- Gover­nance und Stra­te­gie: Nach­hal­tig­keit als zentra­len Pfei­ler insti­tu­tio­nel­ler Stra­te­gien verankern.

Das WWF-Nach­hal­tig­keits­ra­ting ist ein wert­vol­les Bench­mar­king-Instru­ment und ein Anstoss für Hoch­schu­len, ihre Bemü­hun­gen weiter zu inten­si­vie­ren. Es zeigt, dass Nach­hal­tig­keit zwar zuneh­mend Beach­tung findet, aber noch viel Poten­zial unge­nutzt bleibt – insbe­son­dere in der Ausbil­dung der nächs­ten Gene­ra­tion. Ein ganz­heit­li­cher Ansatz, der Lehre, Forschung und Trans­fer glei­cher­mas­sen umfasst, ist der Schlüs­sel zu einem lang­fris­ti­gen Erfolg.


Detail­lierte Einbli­cke in die Ergeb­nisse und die Metho­do­lo­gie des Ratings: 

http://www.wwf.ch/universities2024

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